Aus dem Schock nichts gelernt
Die EZB verweigert die Realität – und gefährdet damit die Eurozone
Die Europäische Zentralbank (EZB) will in Zukunft noch schneller und drastischer die Zinsen anheben, wenn die Inflation zunimmt. Das ist das Ergebnis des neuesten Strategiechecks – wohlgemerkt: dem ersten seit dem Preisschock durch den Ukrainekrieg. Im Notenbanker-Deutsch klingt das dann so: „Um die Symmetrie des Inflationsziels zu wahren, ist es wichtig, auf starke, dauerhafte Abweichungen der Inflationsrate vom Zielwert in beide Richtungen mit angemessen kraftvollen oder lang anhaltenden geldpolitischen Maßnahmen zu reagieren“.
EZB-Präsidentin Lagarde betonte: „Die Überprüfung war eine wertvolle Gelegenheit, unsere Denkmuster zu hinterfragen, unser geldpolitisches Instrumentarium zu prüfen und unsere Strategie nachzujustieren“. Wirklich „nachjustiert“ wird aber gar nicht. Und wirklich hinterfragt wurde offensichtlich auch nicht. Das Ergebnis reiht sich vielmehr ein in die jahrelange Realitätsverweigerung der EZB.
Mit einem 7-tägigen kostenlosen Probeabonnement weiterlesen
Abonnieren Sie Geld für die Welt, um diesen Post weiterzulesen und Sie erhalten 7 Tage kostenlosen Zugang zum gesamten Post-Archiv.