Lindners Chefökonom lobbyiert für private Fonds?
Lars Feld will private Fonds in öffentliche Infrastruktur investieren lassen und liefert dafür eine Fake-Studie, beauftragt und bezahlt von Union Investment
Wie viel Geld hat er für den Gefallen wohl bekommen? 20.000 Euro? 40.000 Euro? Oder noch mehr? Öffentlich ist das nicht bekannt, man kann nur spekulieren. Die Rede ist von Lars Feld – Professor für Volkswirtschaft, langjähriger Wirtschaftsweise, heute Chefökonom von Finanzminister Christian Lindner – und seiner neuesten Studie. Im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment hat Feld die „Potenziale von privater Infrastrukturfinanzierung“ untersucht. Und kommt – Überraschung – genau zu dem Ergebnis, das dem Auftraggeber gefällt.
Union Investment fasst das Ergebnis so zusammen: „Erhalt öffentlicher Infrastruktur nur noch mit privaten Investitionen möglich“. Weil der Staat sich den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur nicht leisten könne, soll der Staat privaten Fonds erlauben, in Straßen, Schienen und Stromnetze zu investieren. In den Worten von Lars Feld: „Angesichts des hohen finanziellen Bedarfs ist es notwendig, die Potenziale privaten Kapitals zu erschließen“. Dafür müsste die Infrastruktur aber zu „attraktiven Investitionsmodellen“ gemacht werden. Was das heißt, klären wir gleich.
Erstmal ist festzuhalten: Eine private Fondsgesellschaft bezahlt den Chefökonom des Finanzministers, um mit seiner Studie dann wiederum beim Finanzminister und in der Öffentlichkeit dafür zu lobbyieren, Geld in genau die öffentliche Infrastruktur investieren zu dürfen, die jahrelang kaputtgespart wurde. Selbstverständlich nur für fette Renditen, nicht aus ehrbaren Motiven. Man könnte auch sagen: Sie wollen den Staat zur Beute machen und haben in Lars Feld wen gefunden, der sich unter dem Deckmantel der Wissenschaft zum Handlanger macht!
Warum der Staat privates Geld brauche
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