Merz degradiert das Wirtschaftsministerium
Warum Katherina Reiche eine schlechte Wahl ist und wie Merz das einstige Superministerium verzwergt
Erst wollte niemand den Posten haben, nicht einmal Jens Spahn oder Carsten Linnemann, jetzt macht Merz eine studierte Chemikerin verantwortlich für die Wirtschaftspolitik der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. Wenn auch nur in einem zusammengestrichenen Ministerium. Wichtige Zukunftsbereiche wandern in andere Ressorts ab: Klimaschutz, Digitalisierung, Raumfahrt.
Und damit auch wichtige Referate und Abteilungen. Die Digitalreferate wechseln ins neue Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung. Raumfahrt und Technologie wandern in ein eigenes Forschungsministerium. Der Klimaschutz kehrt zurück ins Umweltressort. Und selbst die Abstimmung mit der EU in Sachen Zollpolitik zieht Merz zu sich ins Kanzleramt. Das Wirtschaftsministerium wird nicht mehr sein, was es unter Robert Habeck war, und schon gar nicht, was es unter Ludwig Erhard einst war. Merz verzweigt das frühere Superministerium.
Ein großes Missverständnis, das sich durch Merz Personalentscheidungen zieht: Er glaubt, gute Manager seien auch gute Minister.
Katherina Reiche, die Chemikerin und Lobbyistin
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