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Avatar von Hajo Zeller

Maurice schreibt: «Ich meine: Wer so mächtig ist wie Christine Lagarde oder Bundesbankpräsident Joachim Nagel, sollte sich der öffentlichen Debatte viel öfter stellen müssen. Damit das Land so kritisch über Geldpolitik debattieren kann wie über Haushaltspolitik!»

Der Satz ist gut. Man sollte Volker Pispers fragen, ob er daraus ausnahmsweise nicht noch mal eine Nummer wie diese machen könnte: https://www.youtube.com/watch?v=xniRALyg52M

Wer diskutiert denn "im Land kritisch" über Haushaltspolitik? Die Wirtschaftswissenschaftler? Die Wirtschaftsexperten der politischen Parteien im Bundestag? Wirtschaftsjournalisten?

So lange Maurice Höfgen, Dirk Ehnts oder Heiner Flassbeck im Mainstream nicht wahrgenommen werden, so lange ist ökonomisch in diesem Land Hopfen und Malz verloren. Leider.

Der Absatz 3 des Artikels 109 des Grundgesetzes schafft es doch nur deshalb in die öffentliche Diskussion, weil er ein Hindernis für "Kriegstüchtigkeit" und "Aufrüstung gegen Russland" ist. Dass er die Forderung aus Absatz 2 desselben Artikels 109, nämlich dass die Haushaltsführung "den Erfordernissen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts Rechnung zu tragen hat", seit Jahren konterkariert, schafft es in keinen Leitartikel, keine Talk-Show und auch in kein Parteiprogramm.

Man frage doch mal die einschlägigen Protagonisten in diesem Zusammenhang nach dem "magischen Viereck". Verständnislose Gesichtsausdrücke dürften die Folge sein. Bestenfalls. Ich würde mich nicht wundern wenn der eine oder die andere auch etwas von "Esoterik" oder "Schwurbelei" raunen würde.

PS: In der Sache hat Maurice völlig Recht.

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Avatar von Luck

Jede Zinssenkung hilft, nicht ausgelastete Ressourcen und Arbeitskraft in den Verwertungsprozess zu bringen.

Eine Zinshöhe in etwa der Inflationsrate ist aber nicht als kritisch zu bezeichnen und daher kein zentrales Problem mehr.

Monetaristen glauben, über den Zinssatz die Ökonomie wesentlich steuern zu können. Ich glaube das nicht, stimme aber Friedman in Bezug auf eine gewisse Geldmengen-Notwendigkeit zu.

Wir hatten (vor allem in 2022) stark gestiegene Preise, aber keine Inflation im Sinne Flassbecks. Denn die Nachfrage erhöhte sich nicht so stark, dass die Kapazitäten überausgelastet worden wären und somit der Wettbewerb die Preise nicht mehr unter Kontrolle hielt, was für Ludwig Erhard mit der Hauptgrund dafür gewesen sein dürfte, den Markt als "sozial" zu bezeichnen.

Ich dachte mir bis zum verhängnisvollen Verhalten der EZB in 2022, die 2 Preisschocks in den 70er und anfangs der 80er Jahre wären wissenschaftlich verarbeitet und somit damalige Stümpereien ausgeschlossen.

Damit habe ich mit (fatal) geirrt.

Es hat anscheinend gar keine wesentliche intellektuelle Anstrengung gegeben, welche zu einer breiten wissenschaftlichen Diskussion geführt hätte.

Und bei Keynes scheint es nicht anders zu sein. Denn wer behauptet, das Postulat von Keynes wäre deficit spending, muss was überlesen oder nicht verstanden haben.

Aber darüber habe ich mich schon mal im Sommer 2023 während der Pause bei Gartenarbeiten ausgelassen.

Ich habe zwar Keynes auch nicht (direkt) gelesen, indirekt aber genügend Hinweise bekommen, um zu wissen, um was es ihm ging. Ich habe ihn also verstanden oder zumindest besser verstanden als so viele andere, was man damit als relevantes Verständnis bezeichnen könnte.

Was grundlegend noch zu sagen ist, führe ich zu einem anderen Zeitpunkt aus, da ich jetzt bald aufstehen "muss", weil die Baustelle ruft.

Noch einen schönen Tag!

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