Wie jedes Mal - danke für deine Arbeit Maurice! Es hilft ungemein diese teilweise abstrakten bis abstrusen Vorschläge in Wahlprogrammen einordnen und bewerten zu können.
vielen dank, maurice. mich interessiert in bezug auf herrn lindners sinnbefreite ideen, weshalb er sie absondert. ist es pure dummheit, ignoranz, kalkül bzw. korruption? jedenfalls handelt er gegen die stabilität und das wohl der bevölkerung.
Danke für die sehr klare Zusammenfassung und deinen Mut, Wahlprogramme zu lesen!
Alle digitalen Währungen sind meiner Meinung nach reine Spekulationsobjekte mit einem riesigen Energieverbrauch ohne inneren Wert. Hoffentlich bleibt die EZB auch langfristig bei ihrer Einstellung und lässt sich nicht von den noch nicht amtierenden Trump und Musk beeinflussen!
Dass sich Lindner und seine FDP nun an jeden Strohhalm klammern, um Wähler einzufangen, überrascht mich allerdings überhaupt nicht.
Dieses "innerer Wert" sollte man eher nicht verwenden. Denn: Was gibt den dem Euro sogenannten Inneren Wert? Nichts natürlich. Euro ist als Währung innerlich genauso wertlos wie Bitcoin. Was Wert verleit ist die Fähigkeit eine bestimmte Menge der Währung in eine bestimmte Menge Waren mit ihren Lohnstückkosten umzutauschen. Das könnte an sich genauso für Bitcoin gelten wenn denen ein zum Volumen der Währung adequate Menge Waren in Bitcoin zum Verkauf stünden. Es hätte die gleichen Beschränkungen wie damals als es noch kein Digitales Giralgeld gab, aber es hätte dann schon echten Währungscharakter, insbesondere wenn ein Staat erlaubt, oder sogar Vorschreibt Steuern darin zu entrichten. Die Gesetzmäßigkeiten die Maurice erklärt die Staatsgeld seine Nachfrage, und damit seinen Wert, oder "inneren Wert" verleit gülte ja auch für BTC.
Dumm ist das allemal aber trotzdem weil wir wollen ja Wirtschaftswachstum. Eine Währung bei der man aber nicht den Wert durch Schuldausweitung oder reduktion stabilisieren kann würde bei Wirtschaftswachstum deflationieren. Und da das die Wirtschaft ja wiederum abwürgt, und selbstverstärkend ist will man das natürlich trotzdem nicht.
Ich hätte den "inneren Wert" in diesem Fall eher auf einer Meta-Ebene gesehen, als eine Art Symbol der Stabilität, Leistungsfähigkeit und Vertrauen der Menschen in die Eurozone. Und da kann ich die Abgrenzung zum Bitcoin durchaus nachvollziehen. Aber klar, mit dem ganz klassischen intrinsischem Wert wie bspw bei Gold hat das nichts zu tun.
Selbst bestimmen welche Produkte er brauch und welchen Preis er bezahlt.
Daher regelt der Markt es selbst, es braucht keine Geldausweitung um Firmen zu subventionieren die sich nicht technisch weiterentwickeln um Produkte zu schaffen die keiner braucht beziehungsweise will.
Folge: Die großen Machen Schulden und die kleinen Firmen können nicht durchstarten weil sie die Mittel nicht erhalten, für die Großen gibt es keine Konkurrenz da sie die Kleinen einfach schlucken. Wie groß ist braucht einfach keinen eigenen Antrieb mehr.
Die größten Errungenschaften gibt es wenn man selbst oder die Unternehmen gezwungen wird / werden sich zu entwickeln. In einer Deflation ist das eher der Fall als in einer Inflation.
Inflation = Geldmengenausweitung = Kaufkraftverlust = Mehr arbeiten müssen für mein Brot
Inflation ist Verlust der Kaufkraft. Kaufkraft ist für mich persönlich, Speichereinheit für meine Freiheit/Ruhestand. Ähnlich wie unser Rentensystem. Ich schaffe Rücklagen um im Alter davon leben zu können.
Euro ist wie Monopolygeld. Im Spiel hat das Geld nur einen Wert weil wir uns alle darauf einigen. Nachdem Spiel ist es auch nur Papier. Bei einer Währungsreform wie es Sie in den letzten 2000 Jahren häufiger gab beginnt das Spiel von vorne.
Aktien haben auch nur den Wert, den sich die Leute in der Zukunft wünschen.
Aktien können von der Firma verwässert werden. Ähnlich wie die Geldmengenausweitung. Schaffung einer Währung aus dem Nichts. Bitcoin ist endlich und es wird nie mehr als 21 Millionen Stück geben.
Vor 30 Jahren gab es auch Leute die gesagt haben, es braucht kein Internet weil wir Faxgeräte haben. Folge ist das man heute Alles über das Internet kaufen kann. Firmen und Geschäfte die sich nicht entwickelt haben sind heutzutage pleite. Die USA haben das früh erkannt, entstanden sind die große technischen Unternehmen Apple, Amazon, Google. Der Zahlungsverkehr wird über Mastercard, Visa und Paypal abgewickelt, ebenfalls alles USA.
Denken Sie weiter. Warum sollten auch noch in Zukunft die Russen oder Chinesen Staatsanleihen oder Fremdwährungen anderer Länder kaufen oder damit handeln? Um sich sanktionieren zu lassen?
Um die Währung des „Feindes“ zu stärken?
Es braucht ein freies Geld. Dollar, Yen, Euro oder Gold kann es nicht sein. Es braucht eine Währung die keiner kontrollieren kann.
(Vielleicht mal in 30 Jahren.
Mit einem Standard in Bitcoin, lassen sich Kriege nicht unendliche finanzieren. Politiker müssten sorgsam mit den Steuern umgehen und können eben nicht mehr physikalische Grundgesetze aufgrund von Fantasien im Kopf versuchen zu ändern.)
Nennen Sie mir ein digitales Produkt welches sich nicht kopieren lässt. Musik, Bilder, E-Mails lassen sich unendlich kopieren. Wie beim Euro, ein Knopfdruck reicht aus. Bei Bitcoin ist das anders, dieser ist das erste digitale Produkt welches eben nicht einfach kopiert werden kann. Das ist eine Erfindung die es braucht. Wir gehen heutzutage digital shoppen oder zahlen eh schon mit Karte. Bitcoin ist zwar digital aber das Bargeld der Zukunft.
Auch wenn Sie das alles nicht hören oder haben wollen, wird es dennoch kommen, von daher bleibt mir nur zu sagen:
Jeder bekommt den Preis für einen Bitcoin den er verdient!
Herr Höfgen hält die Quantitästheorie des Geldes (im Bezug auf Inflation) für Schwachsinn. Daher ist der Rest Ihrer Punkte schon irrelevant bzw. sind es eben keine guten Argumente mehr.
Ich stimme Ihnen zu, Geld hängt vom Vertrauen ab und Vertrauen hängt u.a. von Schuldversprechen und realistischer Einhaltung ab. So kann ein Staat nominal nicht Pleite in eigener Währung sein, sich aber in Kaufkraft verarmen lassen, bis er ökonomisch (international!) gezwungen wird Reserven zu verkaufen, dollarisiert zu werden oder ähnliches. Das ist natürlich eine sehr kurz gefasste Version eines tiefergreifenden Themas..
Um zum Punkt zu kommen: ich halte MMT für naiv und bei Geld für die Welt ist eine Argumentation mit Quantitästheorie nicht sinnvoll. Daher meine Unterstützung den Bezug zur Geldmenge zu bestärken.
Ich glaube jedoch nicht, dass die kognitive Dissonanz der MMTler diesen Bezug zulassen wird.
"Die größten Errungenschaften gibt es wenn man selbst oder die Unternehmen gezwungen wird / werden sich zu entwickeln. In einer Deflation ist das eher der Fall als in einer Inflation."
Nein, Deflation ist für Unternehmen problematischer, da der nominelle Wert zurückzahlender Kredite bestehen bleibt, die Unternehmen aber aufgrund sinkender bzw. gesunkener Preise weniger Einnahmen zu verzeichnen haben. Das ist gefährlich.
"Inflation = Geldmengenausweitung"
Die Geldmengenausweitung ist lediglich eine notwendige Bedingung für Inflation, jedoch keine hinreichende. Daher ist diese Gleichsetzung falsch sowie zudem die Ableitung, dass die Geldmengeausweitung zwangsweise immer und in allen Umständen in Inflation resultiert.
Dementsprechend kann man sich die weiteren Argumente für Bitcoin als (nationale/globale) Währung sparen.
Danke für deine Perspektive, ich möchte auf einige Punkte eingehen:
Unternehmen und Deflation: Unternehmen, die gut wirtschaften, benötigen entweder keine Kredite oder erhalten Kredite zu günstigen Konditionen. Ein Unternehmen, das effizient arbeitet, relevante Produkte schafft und seine Arbeitsprozesse kontinuierlich verbessert (kontinuierlicher Verbesserungsprozess, KVP), wird langfristig erfolgreich sein. Die Deflation zwingt Unternehmen dazu, sich weiterzuentwickeln und ihre Kostenstruktur anzupassen. Das fördert Innovationen und sorgt dafür, dass ineffiziente Unternehmen, die keine Nachfrage bedienen, aussortiert werden. Unternehmen, die Produkte herstellen, die am Markt nicht gefragt sind, sollten nicht durch Kredite oder Subventionen künstlich am Leben gehalten werden – das verzerrt den Wettbewerb und behindert den Fortschritt.
Inflation ≠ Geldmengenausweitung? Du hast recht, die Geldmengenausweitung allein führt nicht automatisch zu Inflation. Aber: Die Ausweitung der Geldmenge bei gleichbleibender oder sinkender Produktivität erhöht langfristig die Preise, weil mehr Geld auf dieselbe Menge an Gütern trifft. Das ist eine unvermeidliche Konsequenz. Die massive Geldschöpfung durch Zentralbanken in den letzten Jahren hat die Kaufkraft vieler Menschen geschwächt. Warum sollten wir uns freiwillig für ein System entscheiden, das unsere Ersparnisse und unsere Freiheit (z. B. für die Altersvorsorge) immer weiter aushöhlt?
Fiat-Standard ohne Geldmengenausweitung: Es ist nicht notwendig, die Geldmenge auszuweiten, um wirtschaftliches Wachstum zu erreichen – selbst in einem Fiat-Standard. Wachstum entsteht durch höhere Effizienz, technologische Innovationen und Produktivitätssteigerungen, nicht durch das Drucken von mehr Geld. Mehr Geld im Umlauf schafft nur die Illusion von Wachstum, während es in Wahrheit nur Umverteilungseffekte erzeugt – zugunsten derer, die dem neu geschaffenen Geld am nächsten stehen (z. B. Banken und Großunternehmen).
Mit einem festen Geldstandard (z. B. Gold oder Bitcoin) wären Preise flexibler und würden sich den realen wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Wenn weniger Geld im Umlauf ist, sinken zwar die Preise, aber die Kaufkraft des einzelnen Geldeinheit steigt. So bleibt die Wirtschaft stabil, und jeder hat einen klaren Maßstab für seinen Wohlstand.
Deflation ist gefährlich? Oft wird behauptet, Deflation sei schädlich, aber das stimmt nicht unbedingt. Moderate Deflation belohnt Sparer und sorgt für mehr Effizienz in der Wirtschaft. Ja, Unternehmen müssen ihre Schulden bedienen, aber genau deshalb sollten nur Unternehmen, die wirtschaftlich solide sind, überhaupt Schulden machen. Eine Deflation bestraft die Spekulation auf Schulden und fördert langfristiges Denken. Unternehmen, die gut wirtschaften, können auch in einer deflationären Umgebung profitabel bleiben.
Bitcoin als Lösung: Bitcoin schafft die Möglichkeit eines festen Standards, bei dem die Geldmenge nicht künstlich ausgeweitet werden kann. Dieses System belohnt Sparen, langfristige Planung und Innovation. Es entfernt die Macht der Zentralbanken, die durch willkürliche Entscheidungen die Wirtschaft oft mehr schaden als nutzen. Anders als Fiat-Währungen schützt Bitcoin vor Inflation und entzieht politischen Akteuren die Möglichkeit, unser Geldsystem nach Belieben zu manipulieren.
Fazit: Wirtschaftliche Fehlentwicklungen werden nicht durch mehr Geld gelöst, sondern durch mehr Produktivität, Innovation und Wettbewerb. Ein System, das auf knappen Ressourcen wie Bitcoin basiert, zwingt Unternehmen und Staaten zu mehr Verantwortlichkeit – und das ist langfristig ein Vorteil für uns alle.
Es folgt auf kurze Sicht nicht zwingend eine Inflation aber auf lange Sicht schon.
Was wäre eigentlich falsch daran, wenn Unternehmen keine riskanten Kredite mehr aufnehmen? Würde es nicht zu einer deutlich nachhaltigeren Wirtschaft führen
Was ein wirres Bitcoinbro Gerede. Auch mal wieder die typischen Merkmale. Irgendwas als "seit 2000 Jahren" betiteln. Da wissen sie mehr über die Geldhistorie als Historiker. lol
Oder "Deflation begünstigt Innovation", ohne Beleg natürlich, oder wenigstens logische Herleitung die jeder akzeptieren würde. In der Tat, warum sollte ein Unternehner innovativ sein geschweige denn investieren, was inhärent Risiken birgt, wenn er sich stattdessen zurücklehnen kann und sein Geld sich von alleine vermehrt, oder deflationiert. Für den mit Kapital ist Deflation das selbe wie Zinserträge, beides macht ihn für nichts tun reicher.
Also basiert die ganze Kritik des Posts darin, dass Bitcoin ein Schneeballsystem sei - ohne "inneren Wert"?
Ziemlich kurz gegriffen, wenn man Bitcoin als überprüfbares und zensurresistentes Protokoll für globalen Wertspeicher sehen kann! Und das eben durch die Eigenschaften und nicht durch die Preisgestaltung in Euro.
Davon Mal abgesehen ist es egal was Bitcoin Bros oder Satoshi Nakamoto mit Bitcoin beabsichtigt haben. Es ist ein Protokoll mit (teilweise?) guten Eigenschaften, welches in großer Skala existiert - da ist es nun Mal egal was einzelne Akteure damit bezwecken wollten und wollen.
Das alles erscheint mir für eine ökonomische Einordnung viel zu biased und kurz gegriffen. Echt schade, aber bin gespannt wie sich das overtone Fenster um Bitcoin in den nächsten Jahren ändern wird!
Also falls Sie andeuten möchten, dass ich Blockchain und Bitcoin gleichgesetzt hätte, liegen Sie falsch.
Ich beantworte Mal dennoch Ihre Fragen, auch wenn ich Ihren Beitrag nicht ganz als Kritik zuordnen kann:
Ich habe explizit vom Wertspeicher Bitcoin geredet. Zwar hat Bitcoin eine Transaktionsfunktion in seiner Natur (Die Blöcke der Blockchain sind eben mit Transaktionen gefüllt), ist jedoch vom Anreiz dem Fiat Geld in Zahlungsmittelfunktion unterlegen. (Z.B. durch Deflation und Geschwindigkeit)
Zumindest in unserem herkömmlichen System und on-chain auf Bitcoin.
Mit Layer 2 Technologien und einem Wertewandel (das nicht alles Cashflow basiert und die Bilanzen von großen Unternehmen nicht abgemagert sind, um hohe Gewinne für Aktionäre zu bringen -> Wertzuwachs von BTC auf Bilanz z.B.) sind diese Probleme zumindest lösbar. Ob sich der Markt dafür entscheiden wird, kann ich Ihnen nicht sagen - ich habe keine Glaskugel.
Ich spekuliere jedoch, dass Menschen sparen wollen und daher sich Wertespeicher suchen (z.B. Gold, Immobilien, ETFs, etc.). Die Verbindung zu Bitcoin sehen Sie wohl nun auch...
Und Ihr letzter Satz über Transaktionskosten-Potential ist schlecht verständlich. Hier ist aber wahrscheinlich ein Layer 2 wie das Lightning Netzwerk die Antwort.
ein guter Artikel! Was ich aber anmerken möchte: Die EZB tut gut daran Währungsreserven zu halten, auch wenn es ein flexibles Wechselkursregime ist. Eine Handlungsfähigkeit in Krisen ist ihr so möglich, auch wenn momentan unwahrscheinlich. Zum Bitcoin-Kurs: Es ist zwar korrekt, dass, wenn alle verkaufen würden, der Kurs den Wert verlieren würde, aber das gilt für alles, was an der Börse gehandelt wird auch. Der zu vermissende Eigenwert ist hier ein besseres Argument. Aber sowieso haben sie vollkommen Recht. Seriöse Institute sollten sich generell von risikoreichen Assets fern halten, grade wenn immer auf das wichtige Vertrauen der Finanzmärkte gezeigt wird.
Sie greifen einige zentrale Punkte sehr treffend auf – insbesondere die Bedeutung der Handlungsfähigkeit der EZB in Krisenzeiten sowie die Risiken, die mit spekulativen Vermögenswerten verbunden sind. Diese Überlegungen unterstreichen, wie wichtig Stabilität und Vertrauen für die Finanzmärkte sind.
Gleichzeitig möchte ich anmerken, dass der Vergleich zwischen Bitcoin und anderen börsengehandelten Assets ein spannender Ansatz ist. Tatsächlich unterliegen Aktien und andere Finanzinstrumente ähnlichen Dynamiken, wenn Panikverkäufe einsetzen. Was den Bitcoin jedoch besonders macht, ist seine dezentrale Struktur und die Begrenzung auf 21 Millionen Einheiten – Eigenschaften, die ihn unabhängig von politisch motivierter Geldpolitik machen. Dies verleiht ihm für viele Menschen eine „digitale Absicherung“ gegen inflationäre Entwicklungen und politische Unsicherheiten, auch wenn der Kurs naturgemäß stark schwanken kann.
Ich stimme Ihnen zu, dass seriöse Institutionen Risiken genau abwägen müssen. Dennoch könnte eine offene, zukunftsgerichtete Diskussion über den Umgang mit digitalen Vermögenswerten langfristig das Vertrauen in das Finanzsystem stärken – nicht durch blinden Aktionismus, sondern durch die Berücksichtigung neuer Absicherungsmöglichkeiten als Teil einer modernen Finanzstrategie.
ich danke Ihnen für Ihren fundierten und differenzierten Beitrag zum Thema Bitcoin-Reserven bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie haben mit präzisen Argumenten deutlich gemacht, warum die Idee einer Bitcoin-Reserve nicht nur ökonomisch fragwürdig, sondern auch politisch motiviert sein könnte. Dennoch möchte ich einige Ihrer Überlegungen kritisch hinterfragen und ergänzen.
1. Die Rolle der Zentralbank und die Notwendigkeit von Reserven
Sie führen aus, dass eine Zentralbank wie die EZB per Definition keine Reserven in eigener Währung benötigt, da sie diese selbst schaffen kann. Das ist grundsätzlich korrekt und entspricht den geldpolitischen Gegebenheiten. Allerdings dienten Reserven in der Vergangenheit nicht nur zur Verteidigung eines Wechselkurses, sondern auch zur Stabilisierung von Marktvertrauen – ein Aspekt, der in Zeiten wachsender Skepsis gegenüber Zentralbanken durchaus an Bedeutung gewinnen könnte. Auch wenn der Bitcoin keine stabile Reserveform darstellt, zeigt seine Popularität, dass eine gewisse Nachfrage nach alternativen Wertspeichern existiert. Hier stellt sich die Frage, ob diese Entwicklung ignoriert oder in Form einer modernen Strategie berücksichtigt werden sollte.
2. Kursvolatilität und Resilienz
Ihre Ausführungen zur Volatilität des Bitcoin und dessen unzuverlässigen Charakter als „Resilienzbaustein“ sind überzeugend und werden durch empirische Daten gestützt. Jedoch könnte man entgegnen, dass gerade in einer Welt, in der traditionelle Reservewährungen wie der US-Dollar ebenfalls zunehmend geopolitischen Spannungen unterliegen, eine diversifizierte Reservepolitik langfristig diskutiert werden könnte – auch wenn dies nicht Bitcoin sein muss.
3. Wertschöpfung und Vergleich mit Nullsummenspielen
Ihre Kritik, dass Bitcoin keinen intrinsischen Wert besitzt und eher einem Nullsummenspiel gleicht, ist berechtigt. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass der Bitcoin für viele Nutzer nicht primär eine Investition, sondern ein dezentrales Zahlungsmittel darstellt, welches insbesondere in Ländern mit instabilen Finanzsystemen genutzt wird. Das schafft indirekt durchaus ökonomischen Nutzen, auch wenn dieser nicht mit der Wertschöpfung von Unternehmen zu vergleichen ist.
4. Politische Dimension und Vertrauen in die Zentralbank
Sie bemerken treffend, dass eine staatliche Beteiligung an Bitcoin-Käufen den Spekulationsmarkt befeuern und politische Eingriffe nach sich ziehen könnte. Jedoch zeigt diese Debatte auch, dass das Vertrauen in klassische Finanzinstitutionen bei Teilen der Bevölkerung nachgelassen hat. Statt die Ablehnung allein zu kritisieren, könnte die Frage lauten: Wie kann die EZB mit ihrer Politik mehr Vertrauen schaffen, ohne das Risiko spekulativer Blasen zu erhöhen?
Abschließende Bemerkung
Ihr Artikel verdeutlicht, warum es wichtig ist, zwischen politisch motivierten Vorschlägen und realwirtschaftlichen Anforderungen zu unterscheiden. Ihre Position mahnt zu einer pragmatischen Geldpolitik, die nicht auf kurzfristigen Populismus reagiert. Trotzdem könnte die Diskussion um alternative Wertspeicher – unabhängig von Bitcoin – als Anlass genommen werden, über eine zukunftsgerichtete Anpassung der Reservepolitik nachzudenken.
Ich danke Ihnen nochmals für Ihre fundierten Ausführungen und freue mich auf weitere Debatten, die – wie dieser Artikel – zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für wirtschaftspolitische Zusammenhänge beitragen.
als Gründe für eine Investition der Zentralbanken in den Bitcoin sprechen Sie unter anderem Marktvertrauen (in die Zentralbanken) und die Funktion des Bitcoins als dezentrales Zahlungsmittel an. Hierzu möchte ich darauf verweisen, dass die Zentralbanken die weltweite Coronakrise mit einem beispiellosen Finanzierungsprogramm (die EZB hat alleine 1,8 Billionen! Euro aus dem Nichts geschaffen) wirksam bekämpft haben. Ohne diese Maßnahmen hätten wir eine Weltwirtschaftskrise wie die von 1929-33 erlebt. Eine stärkeres Signal, dass man den Zentralbanken zutrauen darf, Krisen wirksam begegnen zu können, kann ich mir nicht vorstellen. Und ein Zahlungsmittel, welches permanent in großem Ausmaß seinen Wert verändert, eigentlich auch nicht. Das ist doch das genaue Gegenteil dessen, was Zentralbanken leisten sollen - den Wert des Geldes stabil zu halten.
Falls Sie möchten, freue ich mich über eine Antwort! Gerne auch unter info@bartenstein.com.
herzlichen Dank für Ihre ausführliche und fundierte Rückmeldung. Es ist eine Freude, mit jemandem wie Ihnen, der die geldpolitischen Mechanismen so tief durchdringt, eine sachliche Diskussion führen zu dürfen. Ich schätze Ihre Argumente zur Rolle der Zentralbanken, insbesondere den Verweis auf deren maßgebliche Rolle während der Coronakrise sehr, und möchte in meiner Antwort Ihre Punkte präzise und respektvoll aufgreifen.
Marktvertrauen und die Rolle der Zentralbanken
Sie führen zutreffend aus, dass die Zentralbanken durch ihre entschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie einen drohenden Kollaps abwenden konnten. Tatsächlich war das Eingreifen historisch einmalig und hat verdeutlicht, dass die EZB im Rahmen ihrer Kapazitäten zur Geldschöpfung eine Stabilisierungskraft darstellen kann.
Allerdings könnte genau diese immense Geldschöpfung auch bei Teilen der Bevölkerung eine gewisse Unsicherheit hervorrufen. Insbesondere Menschen, die inflationsbedingte Kaufkraftverluste persönlich spüren, fragen sich, ob eine immer stärkere Geldmengenausweitung langfristig tragfähig bleibt. Dies erklärt zumindest teilweise das wachsende Interesse an dezentralen Alternativen wie Bitcoin, die unabhängig von staatlichen Institutionen funktionieren. Es geht in diesen Kreisen weniger um eine Ablehnung der Zentralbanken per se, sondern vielmehr um den Wunsch nach einer Ergänzung und einer Absicherung gegen das Risiko künftiger politisch motivierter Eingriffe.
Ein modernes Währungsgefüge könnte womöglich sogar davon profitieren, offen mit diesem Bedürfnis umzugehen, statt es zu ignorieren. Ein diversifizierter Ansatz – selbstverständlich ohne die Unabhängigkeit der Zentralbanken infrage zu stellen – könnte in diesem Zusammenhang wertvolle Erkenntnisse liefern.
Bitcoin als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel
Ihre Kritik, dass der Bitcoin aufgrund seiner starken Kursschwankungen nicht als stabiles Zahlungsmittel dienen kann, ist vollkommen gerechtfertigt. Währungspolitisch betrachtet entspricht Stabilität tatsächlich einer Kernaufgabe der Zentralbank, und dies kann der Bitcoin mit seiner aktuellen Volatilität nicht leisten.
Gleichzeitig sollte aber zwischen der Funktion des Bitcoins als Zahlungsmittel und seiner Rolle als Wertspeicher unterschieden werden. In Ländern mit instabilen Währungen – beispielsweise Argentinien oder der Türkei – wird der Bitcoin häufig weniger als Zahlungsmittel genutzt, sondern vielmehr als Möglichkeit, dem Kaufkraftverlust der heimischen Währung zu entgehen. Auch in diesem Sinne stellt der Bitcoin für viele Menschen eine Art „digitales Gold“ dar, dessen Wert primär durch das Vertrauen seiner Nutzer bestimmt wird. Dies bedeutet nicht, dass der Bitcoin ein Ersatz für etablierte Währungen sein sollte, aber er könnte in einem modernen Finanzsystem als eine weitere Absicherung betrachtet werden. Gerade institutionelle Akteure und Zentralbanken sind es gewohnt, mit diversifizierten Portfolios zu arbeiten – und genau dies könnte auch für digitale Vermögenswerte gelten.
Vertrauen und Stabilität durch Innovation
Ein zentraler Aspekt Ihrer Argumentation ist die Stabilitätsfunktion des Geldes. Ich stimme Ihnen zu, dass Vertrauen und Stabilität elementare Werte in der Geldpolitik sind. Aber gerade Innovationen – sei es im technologischen oder finanziellen Bereich – haben immer auch das Potenzial, bestehende Systeme zu ergänzen oder zu verbessern.
Bitcoin und ähnliche Technologien können nicht die bewährten geldpolitischen Mechanismen ersetzen, aber sie könnten einen Beitrag dazu leisten, das Vertrauen in ein breiter aufgestelltes Finanzsystem zu stärken. Dies bedeutet nicht, dass Zentralbanken zwingend in volatile Kryptowährungen investieren müssen. Vielmehr könnte der Diskurs um digitale Vermögenswerte und dezentrale Technologien als Chance dienen, neue Lösungen für Herausforderungen zu entwickeln, die bislang als alternativlos galten.
Fazit
Ihre Einschätzung, dass Zentralbanken für Stabilität und Vertrauen stehen sollen, teile ich voll und ganz. Gleichzeitig sehe ich es als wertvoll an, auch unkonventionelle Vorschläge wohlwollend zu prüfen – nicht, um bestehende Systeme infrage zu stellen, sondern um aus den Erkenntnissen einen Mehrwert für alle zu schaffen. Der Bitcoin steht dabei exemplarisch für ein Umdenken in Teilen der Bevölkerung: Das Bedürfnis nach mehr Autonomie und Absicherung ist ein gesellschaftliches Phänomen, das eine kluge Geldpolitik mit einbeziehen kann.
Ich danke Ihnen nochmals herzlich für den konstruktiven Austausch und freue mich auf weitere interessante Diskussionen.
Wo wird Bitcoin als Zahlungsmittel genutzt und in welchem Umfang?
Der wichtigste Währungsanker ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft.
Asset inflation verursacht indirekt eine Geldmengenausweitung. Auch Bitcoin gehört dazu.
Wer immer noch zum Gläibigenkreis der Quantitätsgleichung gehört, zeigt eindeutig auf, dass er von ökonomischen Zusammenhängen zu wenig verstanden hat.
Die einzige wesentliche Wertgröße einer Volkswirtschaft ist Arbeitskraft und deren Organisierung, wenn man von Rohstoffen und Boden absieht.
Wenn es an Geld mangelt, um diese passend zu organisieren, stimmt etwas mit dem Geldsystem nicht.
Sparen, ohne das sich eine Reihe gebildet hat, welche die Folge festlegt, für wen bestimmte Produktionsmittel genutzt werden, ist kontraproduktiv, weil dies mit höheren Kosten pro erzeugter Einheit verbunden ist.
Wer Inflation gestalten will, sollte die entscheidenden Kategorien kennen. Und er sollte zwischen Assets und Konsumgütern unterscheiden können.
Sie sprechen wesentliche volkswirtschaftliche Grundsätze an, insbesondere den Zusammenhang zwischen Arbeitskraft, Produktionsmitteln und Inflation.
Zum Thema Bitcoin als Zahlungsmittel: Besonders in Ländern mit hoher Inflation oder instabilen Währungen – wie El Salvador, Argentinien oder der Türkei – wird Bitcoin aktiv genutzt, um Transaktionen durchzuführen und Kaufkraft zu bewahren. Während er in Industrienationen eher als Wertspeicher betrachtet wird, zeigt sich hier sein Potenzial als „Fluchtwährung“. Dies unterstreicht, dass der Nutzen von Bitcoin stark vom wirtschaftlichen Umfeld abhängt.
Sie haben vollkommen recht: Inflation und Assetpreise müssen differenziert betrachtet werden. Der Bitcoin kann in diesem Spannungsfeld jedoch eine alternative Rolle spielen – nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung im globalen Finanzgefüge.
Vielen Dank für Deine fundierten Erklärungen! Ich hoffe, dass bei der EZB wenigstens eine Mindestzahl an Profis arbeitet, die das Schneeballsystem des Bitcoin durchschaut haben.
Und schon ist Lindner mit seinen Täuschungen einer der Judasfiguren Deutschlands?
Er war es seit der Bildung der Ampel.
Für mich stellt er ein Landesverräter dar, dem ein Plateau der Öffentlichkeit in den Interviews von Talkshowjungfern gegeben wird; und das nur, um eine vermeintliche Sensation mit Lindners Psychotheater darzustellen.
Maurice danke für Deine Aufklärungen!!! Sie sind so wichtig, besonders in Zeiten der wirtschaftlichen Verunsicherungen, um nur ein Aspekt zu nennen.
Laut dem Crypto Crime Report von Chainalysis spielen illegale Transaktionen mit Bitcoin im Gesamtkontext des Kryptomarktes nur eine sehr geringe Rolle. Im Jahr 2023 machten illegale Aktivitäten lediglich 0,34 % des gesamten Krypto-Transaktionsvolumens aus. Dies zeigt, dass die überwältigende Mehrheit der Bitcoin-Nutzung legal ist.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Bitcoin zwar pseudonym ist, aber nicht vollständig anonym. Alle Transaktionen werden dauerhaft und öffentlich auf der Blockchain gespeichert, was es Behörden ermöglicht, mithilfe von Blockchain-Analyse-Tools wie denen von Chainalysis verdächtige Transaktionen zu verfolgen und kriminelle Netzwerke aufzudecken. Diese Transparenz macht Bitcoin für Kriminelle zunehmend unattraktiv.
Außerdem weichen viele Kriminelle mittlerweile auf andere Kryptowährungen aus, die stärkere Privatsphäre-Funktionen bieten (z. B. Monero), da Bitcoin durch seine Rückverfolgbarkeit weniger geeignet ist, um illegale Aktivitäten zu verschleiern. Insgesamt zeigt der Bericht, dass die Nutzung von Bitcoin für Drogenhandel, Waffenhandel oder Menschenhandel im Vergleich zum legalen Krypto-Einsatz eine verschwindend geringe Bedeutung hat.
Wie jedes Mal - danke für deine Arbeit Maurice! Es hilft ungemein diese teilweise abstrakten bis abstrusen Vorschläge in Wahlprogrammen einordnen und bewerten zu können.
Danke dir! :-)
Dem kann ich mich nur vollumfänglich anschließen! 👍
Danke Maurice, auf dich ist Verlass. Platte Platitüden Linders wie gewohnt mit einem Handstreich widerlegt.
Na Logo!
vielen dank, maurice. mich interessiert in bezug auf herrn lindners sinnbefreite ideen, weshalb er sie absondert. ist es pure dummheit, ignoranz, kalkül bzw. korruption? jedenfalls handelt er gegen die stabilität und das wohl der bevölkerung.
Ich glaube, das ist reiner Wahlkampf. Er will einfach die Stimmen der Cryptobubble.
Danke für die sehr klare Zusammenfassung und deinen Mut, Wahlprogramme zu lesen!
Alle digitalen Währungen sind meiner Meinung nach reine Spekulationsobjekte mit einem riesigen Energieverbrauch ohne inneren Wert. Hoffentlich bleibt die EZB auch langfristig bei ihrer Einstellung und lässt sich nicht von den noch nicht amtierenden Trump und Musk beeinflussen!
Dass sich Lindner und seine FDP nun an jeden Strohhalm klammern, um Wähler einzufangen, überrascht mich allerdings überhaupt nicht.
Dieses "innerer Wert" sollte man eher nicht verwenden. Denn: Was gibt den dem Euro sogenannten Inneren Wert? Nichts natürlich. Euro ist als Währung innerlich genauso wertlos wie Bitcoin. Was Wert verleit ist die Fähigkeit eine bestimmte Menge der Währung in eine bestimmte Menge Waren mit ihren Lohnstückkosten umzutauschen. Das könnte an sich genauso für Bitcoin gelten wenn denen ein zum Volumen der Währung adequate Menge Waren in Bitcoin zum Verkauf stünden. Es hätte die gleichen Beschränkungen wie damals als es noch kein Digitales Giralgeld gab, aber es hätte dann schon echten Währungscharakter, insbesondere wenn ein Staat erlaubt, oder sogar Vorschreibt Steuern darin zu entrichten. Die Gesetzmäßigkeiten die Maurice erklärt die Staatsgeld seine Nachfrage, und damit seinen Wert, oder "inneren Wert" verleit gülte ja auch für BTC.
Dumm ist das allemal aber trotzdem weil wir wollen ja Wirtschaftswachstum. Eine Währung bei der man aber nicht den Wert durch Schuldausweitung oder reduktion stabilisieren kann würde bei Wirtschaftswachstum deflationieren. Und da das die Wirtschaft ja wiederum abwürgt, und selbstverstärkend ist will man das natürlich trotzdem nicht.
Ich hätte den "inneren Wert" in diesem Fall eher auf einer Meta-Ebene gesehen, als eine Art Symbol der Stabilität, Leistungsfähigkeit und Vertrauen der Menschen in die Eurozone. Und da kann ich die Abgrenzung zum Bitcoin durchaus nachvollziehen. Aber klar, mit dem ganz klassischen intrinsischem Wert wie bspw bei Gold hat das nichts zu tun.
Sehr mühselig, daher nur stichpunktartig.
Der Mensch möchte frei sein.
Selbst bestimmen welche Produkte er brauch und welchen Preis er bezahlt.
Daher regelt der Markt es selbst, es braucht keine Geldausweitung um Firmen zu subventionieren die sich nicht technisch weiterentwickeln um Produkte zu schaffen die keiner braucht beziehungsweise will.
Folge: Die großen Machen Schulden und die kleinen Firmen können nicht durchstarten weil sie die Mittel nicht erhalten, für die Großen gibt es keine Konkurrenz da sie die Kleinen einfach schlucken. Wie groß ist braucht einfach keinen eigenen Antrieb mehr.
Die größten Errungenschaften gibt es wenn man selbst oder die Unternehmen gezwungen wird / werden sich zu entwickeln. In einer Deflation ist das eher der Fall als in einer Inflation.
Inflation = Geldmengenausweitung = Kaufkraftverlust = Mehr arbeiten müssen für mein Brot
Inflation ist Verlust der Kaufkraft. Kaufkraft ist für mich persönlich, Speichereinheit für meine Freiheit/Ruhestand. Ähnlich wie unser Rentensystem. Ich schaffe Rücklagen um im Alter davon leben zu können.
Euro ist wie Monopolygeld. Im Spiel hat das Geld nur einen Wert weil wir uns alle darauf einigen. Nachdem Spiel ist es auch nur Papier. Bei einer Währungsreform wie es Sie in den letzten 2000 Jahren häufiger gab beginnt das Spiel von vorne.
Aktien haben auch nur den Wert, den sich die Leute in der Zukunft wünschen.
Aktien können von der Firma verwässert werden. Ähnlich wie die Geldmengenausweitung. Schaffung einer Währung aus dem Nichts. Bitcoin ist endlich und es wird nie mehr als 21 Millionen Stück geben.
Vor 30 Jahren gab es auch Leute die gesagt haben, es braucht kein Internet weil wir Faxgeräte haben. Folge ist das man heute Alles über das Internet kaufen kann. Firmen und Geschäfte die sich nicht entwickelt haben sind heutzutage pleite. Die USA haben das früh erkannt, entstanden sind die große technischen Unternehmen Apple, Amazon, Google. Der Zahlungsverkehr wird über Mastercard, Visa und Paypal abgewickelt, ebenfalls alles USA.
Denken Sie weiter. Warum sollten auch noch in Zukunft die Russen oder Chinesen Staatsanleihen oder Fremdwährungen anderer Länder kaufen oder damit handeln? Um sich sanktionieren zu lassen?
Um die Währung des „Feindes“ zu stärken?
Es braucht ein freies Geld. Dollar, Yen, Euro oder Gold kann es nicht sein. Es braucht eine Währung die keiner kontrollieren kann.
(Vielleicht mal in 30 Jahren.
Mit einem Standard in Bitcoin, lassen sich Kriege nicht unendliche finanzieren. Politiker müssten sorgsam mit den Steuern umgehen und können eben nicht mehr physikalische Grundgesetze aufgrund von Fantasien im Kopf versuchen zu ändern.)
Nennen Sie mir ein digitales Produkt welches sich nicht kopieren lässt. Musik, Bilder, E-Mails lassen sich unendlich kopieren. Wie beim Euro, ein Knopfdruck reicht aus. Bei Bitcoin ist das anders, dieser ist das erste digitale Produkt welches eben nicht einfach kopiert werden kann. Das ist eine Erfindung die es braucht. Wir gehen heutzutage digital shoppen oder zahlen eh schon mit Karte. Bitcoin ist zwar digital aber das Bargeld der Zukunft.
Auch wenn Sie das alles nicht hören oder haben wollen, wird es dennoch kommen, von daher bleibt mir nur zu sagen:
Jeder bekommt den Preis für einen Bitcoin den er verdient!
Herr Höfgen hält die Quantitästheorie des Geldes (im Bezug auf Inflation) für Schwachsinn. Daher ist der Rest Ihrer Punkte schon irrelevant bzw. sind es eben keine guten Argumente mehr.
Ich stimme Ihnen zu, Geld hängt vom Vertrauen ab und Vertrauen hängt u.a. von Schuldversprechen und realistischer Einhaltung ab. So kann ein Staat nominal nicht Pleite in eigener Währung sein, sich aber in Kaufkraft verarmen lassen, bis er ökonomisch (international!) gezwungen wird Reserven zu verkaufen, dollarisiert zu werden oder ähnliches. Das ist natürlich eine sehr kurz gefasste Version eines tiefergreifenden Themas..
Um zum Punkt zu kommen: ich halte MMT für naiv und bei Geld für die Welt ist eine Argumentation mit Quantitästheorie nicht sinnvoll. Daher meine Unterstützung den Bezug zur Geldmenge zu bestärken.
Ich glaube jedoch nicht, dass die kognitive Dissonanz der MMTler diesen Bezug zulassen wird.
Nur ganz kurz und punktuell:
"Die größten Errungenschaften gibt es wenn man selbst oder die Unternehmen gezwungen wird / werden sich zu entwickeln. In einer Deflation ist das eher der Fall als in einer Inflation."
Nein, Deflation ist für Unternehmen problematischer, da der nominelle Wert zurückzahlender Kredite bestehen bleibt, die Unternehmen aber aufgrund sinkender bzw. gesunkener Preise weniger Einnahmen zu verzeichnen haben. Das ist gefährlich.
"Inflation = Geldmengenausweitung"
Die Geldmengenausweitung ist lediglich eine notwendige Bedingung für Inflation, jedoch keine hinreichende. Daher ist diese Gleichsetzung falsch sowie zudem die Ableitung, dass die Geldmengeausweitung zwangsweise immer und in allen Umständen in Inflation resultiert.
Dementsprechend kann man sich die weiteren Argumente für Bitcoin als (nationale/globale) Währung sparen.
Hallo Moviestar,
Danke für deine Perspektive, ich möchte auf einige Punkte eingehen:
Unternehmen und Deflation: Unternehmen, die gut wirtschaften, benötigen entweder keine Kredite oder erhalten Kredite zu günstigen Konditionen. Ein Unternehmen, das effizient arbeitet, relevante Produkte schafft und seine Arbeitsprozesse kontinuierlich verbessert (kontinuierlicher Verbesserungsprozess, KVP), wird langfristig erfolgreich sein. Die Deflation zwingt Unternehmen dazu, sich weiterzuentwickeln und ihre Kostenstruktur anzupassen. Das fördert Innovationen und sorgt dafür, dass ineffiziente Unternehmen, die keine Nachfrage bedienen, aussortiert werden. Unternehmen, die Produkte herstellen, die am Markt nicht gefragt sind, sollten nicht durch Kredite oder Subventionen künstlich am Leben gehalten werden – das verzerrt den Wettbewerb und behindert den Fortschritt.
Inflation ≠ Geldmengenausweitung? Du hast recht, die Geldmengenausweitung allein führt nicht automatisch zu Inflation. Aber: Die Ausweitung der Geldmenge bei gleichbleibender oder sinkender Produktivität erhöht langfristig die Preise, weil mehr Geld auf dieselbe Menge an Gütern trifft. Das ist eine unvermeidliche Konsequenz. Die massive Geldschöpfung durch Zentralbanken in den letzten Jahren hat die Kaufkraft vieler Menschen geschwächt. Warum sollten wir uns freiwillig für ein System entscheiden, das unsere Ersparnisse und unsere Freiheit (z. B. für die Altersvorsorge) immer weiter aushöhlt?
Fiat-Standard ohne Geldmengenausweitung: Es ist nicht notwendig, die Geldmenge auszuweiten, um wirtschaftliches Wachstum zu erreichen – selbst in einem Fiat-Standard. Wachstum entsteht durch höhere Effizienz, technologische Innovationen und Produktivitätssteigerungen, nicht durch das Drucken von mehr Geld. Mehr Geld im Umlauf schafft nur die Illusion von Wachstum, während es in Wahrheit nur Umverteilungseffekte erzeugt – zugunsten derer, die dem neu geschaffenen Geld am nächsten stehen (z. B. Banken und Großunternehmen).
Mit einem festen Geldstandard (z. B. Gold oder Bitcoin) wären Preise flexibler und würden sich den realen wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Wenn weniger Geld im Umlauf ist, sinken zwar die Preise, aber die Kaufkraft des einzelnen Geldeinheit steigt. So bleibt die Wirtschaft stabil, und jeder hat einen klaren Maßstab für seinen Wohlstand.
Deflation ist gefährlich? Oft wird behauptet, Deflation sei schädlich, aber das stimmt nicht unbedingt. Moderate Deflation belohnt Sparer und sorgt für mehr Effizienz in der Wirtschaft. Ja, Unternehmen müssen ihre Schulden bedienen, aber genau deshalb sollten nur Unternehmen, die wirtschaftlich solide sind, überhaupt Schulden machen. Eine Deflation bestraft die Spekulation auf Schulden und fördert langfristiges Denken. Unternehmen, die gut wirtschaften, können auch in einer deflationären Umgebung profitabel bleiben.
Bitcoin als Lösung: Bitcoin schafft die Möglichkeit eines festen Standards, bei dem die Geldmenge nicht künstlich ausgeweitet werden kann. Dieses System belohnt Sparen, langfristige Planung und Innovation. Es entfernt die Macht der Zentralbanken, die durch willkürliche Entscheidungen die Wirtschaft oft mehr schaden als nutzen. Anders als Fiat-Währungen schützt Bitcoin vor Inflation und entzieht politischen Akteuren die Möglichkeit, unser Geldsystem nach Belieben zu manipulieren.
Fazit: Wirtschaftliche Fehlentwicklungen werden nicht durch mehr Geld gelöst, sondern durch mehr Produktivität, Innovation und Wettbewerb. Ein System, das auf knappen Ressourcen wie Bitcoin basiert, zwingt Unternehmen und Staaten zu mehr Verantwortlichkeit – und das ist langfristig ein Vorteil für uns alle.
Es folgt auf kurze Sicht nicht zwingend eine Inflation aber auf lange Sicht schon.
Was wäre eigentlich falsch daran, wenn Unternehmen keine riskanten Kredite mehr aufnehmen? Würde es nicht zu einer deutlich nachhaltigeren Wirtschaft führen
Was ein wirres Bitcoinbro Gerede. Auch mal wieder die typischen Merkmale. Irgendwas als "seit 2000 Jahren" betiteln. Da wissen sie mehr über die Geldhistorie als Historiker. lol
Oder "Deflation begünstigt Innovation", ohne Beleg natürlich, oder wenigstens logische Herleitung die jeder akzeptieren würde. In der Tat, warum sollte ein Unternehner innovativ sein geschweige denn investieren, was inhärent Risiken birgt, wenn er sich stattdessen zurücklehnen kann und sein Geld sich von alleine vermehrt, oder deflationiert. Für den mit Kapital ist Deflation das selbe wie Zinserträge, beides macht ihn für nichts tun reicher.
Also basiert die ganze Kritik des Posts darin, dass Bitcoin ein Schneeballsystem sei - ohne "inneren Wert"?
Ziemlich kurz gegriffen, wenn man Bitcoin als überprüfbares und zensurresistentes Protokoll für globalen Wertspeicher sehen kann! Und das eben durch die Eigenschaften und nicht durch die Preisgestaltung in Euro.
Davon Mal abgesehen ist es egal was Bitcoin Bros oder Satoshi Nakamoto mit Bitcoin beabsichtigt haben. Es ist ein Protokoll mit (teilweise?) guten Eigenschaften, welches in großer Skala existiert - da ist es nun Mal egal was einzelne Akteure damit bezwecken wollten und wollen.
Das alles erscheint mir für eine ökonomische Einordnung viel zu biased und kurz gegriffen. Echt schade, aber bin gespannt wie sich das overtone Fenster um Bitcoin in den nächsten Jahren ändern wird!
Blockchain und Bitcoin sind nicht das gleiche.
Wer das nicht kapiert, hat das Protokoll nicht verstanden,
Welche Zahlungsmittelfunktion übt der Bitcoin aus?
Wurde das eigentliche Transaktionskosten-Potential überhaupt zu heben versucht?
Also falls Sie andeuten möchten, dass ich Blockchain und Bitcoin gleichgesetzt hätte, liegen Sie falsch.
Ich beantworte Mal dennoch Ihre Fragen, auch wenn ich Ihren Beitrag nicht ganz als Kritik zuordnen kann:
Ich habe explizit vom Wertspeicher Bitcoin geredet. Zwar hat Bitcoin eine Transaktionsfunktion in seiner Natur (Die Blöcke der Blockchain sind eben mit Transaktionen gefüllt), ist jedoch vom Anreiz dem Fiat Geld in Zahlungsmittelfunktion unterlegen. (Z.B. durch Deflation und Geschwindigkeit)
Zumindest in unserem herkömmlichen System und on-chain auf Bitcoin.
Mit Layer 2 Technologien und einem Wertewandel (das nicht alles Cashflow basiert und die Bilanzen von großen Unternehmen nicht abgemagert sind, um hohe Gewinne für Aktionäre zu bringen -> Wertzuwachs von BTC auf Bilanz z.B.) sind diese Probleme zumindest lösbar. Ob sich der Markt dafür entscheiden wird, kann ich Ihnen nicht sagen - ich habe keine Glaskugel.
Ich spekuliere jedoch, dass Menschen sparen wollen und daher sich Wertespeicher suchen (z.B. Gold, Immobilien, ETFs, etc.). Die Verbindung zu Bitcoin sehen Sie wohl nun auch...
Und Ihr letzter Satz über Transaktionskosten-Potential ist schlecht verständlich. Hier ist aber wahrscheinlich ein Layer 2 wie das Lightning Netzwerk die Antwort.
Hallo Herr Höfgen,
ein guter Artikel! Was ich aber anmerken möchte: Die EZB tut gut daran Währungsreserven zu halten, auch wenn es ein flexibles Wechselkursregime ist. Eine Handlungsfähigkeit in Krisen ist ihr so möglich, auch wenn momentan unwahrscheinlich. Zum Bitcoin-Kurs: Es ist zwar korrekt, dass, wenn alle verkaufen würden, der Kurs den Wert verlieren würde, aber das gilt für alles, was an der Börse gehandelt wird auch. Der zu vermissende Eigenwert ist hier ein besseres Argument. Aber sowieso haben sie vollkommen Recht. Seriöse Institute sollten sich generell von risikoreichen Assets fern halten, grade wenn immer auf das wichtige Vertrauen der Finanzmärkte gezeigt wird.
Hallo Herr Hellscher,
Sie greifen einige zentrale Punkte sehr treffend auf – insbesondere die Bedeutung der Handlungsfähigkeit der EZB in Krisenzeiten sowie die Risiken, die mit spekulativen Vermögenswerten verbunden sind. Diese Überlegungen unterstreichen, wie wichtig Stabilität und Vertrauen für die Finanzmärkte sind.
Gleichzeitig möchte ich anmerken, dass der Vergleich zwischen Bitcoin und anderen börsengehandelten Assets ein spannender Ansatz ist. Tatsächlich unterliegen Aktien und andere Finanzinstrumente ähnlichen Dynamiken, wenn Panikverkäufe einsetzen. Was den Bitcoin jedoch besonders macht, ist seine dezentrale Struktur und die Begrenzung auf 21 Millionen Einheiten – Eigenschaften, die ihn unabhängig von politisch motivierter Geldpolitik machen. Dies verleiht ihm für viele Menschen eine „digitale Absicherung“ gegen inflationäre Entwicklungen und politische Unsicherheiten, auch wenn der Kurs naturgemäß stark schwanken kann.
Ich stimme Ihnen zu, dass seriöse Institutionen Risiken genau abwägen müssen. Dennoch könnte eine offene, zukunftsgerichtete Diskussion über den Umgang mit digitalen Vermögenswerten langfristig das Vertrauen in das Finanzsystem stärken – nicht durch blinden Aktionismus, sondern durch die Berücksichtigung neuer Absicherungsmöglichkeiten als Teil einer modernen Finanzstrategie.
Liebe Grüße
Markus Theuretzbacher
Sehr geehrter Herr Höfgen,
ich danke Ihnen für Ihren fundierten und differenzierten Beitrag zum Thema Bitcoin-Reserven bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie haben mit präzisen Argumenten deutlich gemacht, warum die Idee einer Bitcoin-Reserve nicht nur ökonomisch fragwürdig, sondern auch politisch motiviert sein könnte. Dennoch möchte ich einige Ihrer Überlegungen kritisch hinterfragen und ergänzen.
1. Die Rolle der Zentralbank und die Notwendigkeit von Reserven
Sie führen aus, dass eine Zentralbank wie die EZB per Definition keine Reserven in eigener Währung benötigt, da sie diese selbst schaffen kann. Das ist grundsätzlich korrekt und entspricht den geldpolitischen Gegebenheiten. Allerdings dienten Reserven in der Vergangenheit nicht nur zur Verteidigung eines Wechselkurses, sondern auch zur Stabilisierung von Marktvertrauen – ein Aspekt, der in Zeiten wachsender Skepsis gegenüber Zentralbanken durchaus an Bedeutung gewinnen könnte. Auch wenn der Bitcoin keine stabile Reserveform darstellt, zeigt seine Popularität, dass eine gewisse Nachfrage nach alternativen Wertspeichern existiert. Hier stellt sich die Frage, ob diese Entwicklung ignoriert oder in Form einer modernen Strategie berücksichtigt werden sollte.
2. Kursvolatilität und Resilienz
Ihre Ausführungen zur Volatilität des Bitcoin und dessen unzuverlässigen Charakter als „Resilienzbaustein“ sind überzeugend und werden durch empirische Daten gestützt. Jedoch könnte man entgegnen, dass gerade in einer Welt, in der traditionelle Reservewährungen wie der US-Dollar ebenfalls zunehmend geopolitischen Spannungen unterliegen, eine diversifizierte Reservepolitik langfristig diskutiert werden könnte – auch wenn dies nicht Bitcoin sein muss.
3. Wertschöpfung und Vergleich mit Nullsummenspielen
Ihre Kritik, dass Bitcoin keinen intrinsischen Wert besitzt und eher einem Nullsummenspiel gleicht, ist berechtigt. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass der Bitcoin für viele Nutzer nicht primär eine Investition, sondern ein dezentrales Zahlungsmittel darstellt, welches insbesondere in Ländern mit instabilen Finanzsystemen genutzt wird. Das schafft indirekt durchaus ökonomischen Nutzen, auch wenn dieser nicht mit der Wertschöpfung von Unternehmen zu vergleichen ist.
4. Politische Dimension und Vertrauen in die Zentralbank
Sie bemerken treffend, dass eine staatliche Beteiligung an Bitcoin-Käufen den Spekulationsmarkt befeuern und politische Eingriffe nach sich ziehen könnte. Jedoch zeigt diese Debatte auch, dass das Vertrauen in klassische Finanzinstitutionen bei Teilen der Bevölkerung nachgelassen hat. Statt die Ablehnung allein zu kritisieren, könnte die Frage lauten: Wie kann die EZB mit ihrer Politik mehr Vertrauen schaffen, ohne das Risiko spekulativer Blasen zu erhöhen?
Abschließende Bemerkung
Ihr Artikel verdeutlicht, warum es wichtig ist, zwischen politisch motivierten Vorschlägen und realwirtschaftlichen Anforderungen zu unterscheiden. Ihre Position mahnt zu einer pragmatischen Geldpolitik, die nicht auf kurzfristigen Populismus reagiert. Trotzdem könnte die Diskussion um alternative Wertspeicher – unabhängig von Bitcoin – als Anlass genommen werden, über eine zukunftsgerichtete Anpassung der Reservepolitik nachzudenken.
Ich danke Ihnen nochmals für Ihre fundierten Ausführungen und freue mich auf weitere Debatten, die – wie dieser Artikel – zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für wirtschaftspolitische Zusammenhänge beitragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Theuretzbacher
Sehr geehrter Herr Theuretzbacher,
als Gründe für eine Investition der Zentralbanken in den Bitcoin sprechen Sie unter anderem Marktvertrauen (in die Zentralbanken) und die Funktion des Bitcoins als dezentrales Zahlungsmittel an. Hierzu möchte ich darauf verweisen, dass die Zentralbanken die weltweite Coronakrise mit einem beispiellosen Finanzierungsprogramm (die EZB hat alleine 1,8 Billionen! Euro aus dem Nichts geschaffen) wirksam bekämpft haben. Ohne diese Maßnahmen hätten wir eine Weltwirtschaftskrise wie die von 1929-33 erlebt. Eine stärkeres Signal, dass man den Zentralbanken zutrauen darf, Krisen wirksam begegnen zu können, kann ich mir nicht vorstellen. Und ein Zahlungsmittel, welches permanent in großem Ausmaß seinen Wert verändert, eigentlich auch nicht. Das ist doch das genaue Gegenteil dessen, was Zentralbanken leisten sollen - den Wert des Geldes stabil zu halten.
Falls Sie möchten, freue ich mich über eine Antwort! Gerne auch unter info@bartenstein.com.
Viele Grüße
Rainer Bartenstein
Sehr geehrter Herr Bartenstein,
herzlichen Dank für Ihre ausführliche und fundierte Rückmeldung. Es ist eine Freude, mit jemandem wie Ihnen, der die geldpolitischen Mechanismen so tief durchdringt, eine sachliche Diskussion führen zu dürfen. Ich schätze Ihre Argumente zur Rolle der Zentralbanken, insbesondere den Verweis auf deren maßgebliche Rolle während der Coronakrise sehr, und möchte in meiner Antwort Ihre Punkte präzise und respektvoll aufgreifen.
Marktvertrauen und die Rolle der Zentralbanken
Sie führen zutreffend aus, dass die Zentralbanken durch ihre entschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie einen drohenden Kollaps abwenden konnten. Tatsächlich war das Eingreifen historisch einmalig und hat verdeutlicht, dass die EZB im Rahmen ihrer Kapazitäten zur Geldschöpfung eine Stabilisierungskraft darstellen kann.
Allerdings könnte genau diese immense Geldschöpfung auch bei Teilen der Bevölkerung eine gewisse Unsicherheit hervorrufen. Insbesondere Menschen, die inflationsbedingte Kaufkraftverluste persönlich spüren, fragen sich, ob eine immer stärkere Geldmengenausweitung langfristig tragfähig bleibt. Dies erklärt zumindest teilweise das wachsende Interesse an dezentralen Alternativen wie Bitcoin, die unabhängig von staatlichen Institutionen funktionieren. Es geht in diesen Kreisen weniger um eine Ablehnung der Zentralbanken per se, sondern vielmehr um den Wunsch nach einer Ergänzung und einer Absicherung gegen das Risiko künftiger politisch motivierter Eingriffe.
Ein modernes Währungsgefüge könnte womöglich sogar davon profitieren, offen mit diesem Bedürfnis umzugehen, statt es zu ignorieren. Ein diversifizierter Ansatz – selbstverständlich ohne die Unabhängigkeit der Zentralbanken infrage zu stellen – könnte in diesem Zusammenhang wertvolle Erkenntnisse liefern.
Bitcoin als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel
Ihre Kritik, dass der Bitcoin aufgrund seiner starken Kursschwankungen nicht als stabiles Zahlungsmittel dienen kann, ist vollkommen gerechtfertigt. Währungspolitisch betrachtet entspricht Stabilität tatsächlich einer Kernaufgabe der Zentralbank, und dies kann der Bitcoin mit seiner aktuellen Volatilität nicht leisten.
Gleichzeitig sollte aber zwischen der Funktion des Bitcoins als Zahlungsmittel und seiner Rolle als Wertspeicher unterschieden werden. In Ländern mit instabilen Währungen – beispielsweise Argentinien oder der Türkei – wird der Bitcoin häufig weniger als Zahlungsmittel genutzt, sondern vielmehr als Möglichkeit, dem Kaufkraftverlust der heimischen Währung zu entgehen. Auch in diesem Sinne stellt der Bitcoin für viele Menschen eine Art „digitales Gold“ dar, dessen Wert primär durch das Vertrauen seiner Nutzer bestimmt wird. Dies bedeutet nicht, dass der Bitcoin ein Ersatz für etablierte Währungen sein sollte, aber er könnte in einem modernen Finanzsystem als eine weitere Absicherung betrachtet werden. Gerade institutionelle Akteure und Zentralbanken sind es gewohnt, mit diversifizierten Portfolios zu arbeiten – und genau dies könnte auch für digitale Vermögenswerte gelten.
Vertrauen und Stabilität durch Innovation
Ein zentraler Aspekt Ihrer Argumentation ist die Stabilitätsfunktion des Geldes. Ich stimme Ihnen zu, dass Vertrauen und Stabilität elementare Werte in der Geldpolitik sind. Aber gerade Innovationen – sei es im technologischen oder finanziellen Bereich – haben immer auch das Potenzial, bestehende Systeme zu ergänzen oder zu verbessern.
Bitcoin und ähnliche Technologien können nicht die bewährten geldpolitischen Mechanismen ersetzen, aber sie könnten einen Beitrag dazu leisten, das Vertrauen in ein breiter aufgestelltes Finanzsystem zu stärken. Dies bedeutet nicht, dass Zentralbanken zwingend in volatile Kryptowährungen investieren müssen. Vielmehr könnte der Diskurs um digitale Vermögenswerte und dezentrale Technologien als Chance dienen, neue Lösungen für Herausforderungen zu entwickeln, die bislang als alternativlos galten.
Fazit
Ihre Einschätzung, dass Zentralbanken für Stabilität und Vertrauen stehen sollen, teile ich voll und ganz. Gleichzeitig sehe ich es als wertvoll an, auch unkonventionelle Vorschläge wohlwollend zu prüfen – nicht, um bestehende Systeme infrage zu stellen, sondern um aus den Erkenntnissen einen Mehrwert für alle zu schaffen. Der Bitcoin steht dabei exemplarisch für ein Umdenken in Teilen der Bevölkerung: Das Bedürfnis nach mehr Autonomie und Absicherung ist ein gesellschaftliches Phänomen, das eine kluge Geldpolitik mit einbeziehen kann.
Ich danke Ihnen nochmals herzlich für den konstruktiven Austausch und freue mich auf weitere interessante Diskussionen.
Viele Grüße aus Österreich
Markus Theuretzbacher
Wo wird Bitcoin als Zahlungsmittel genutzt und in welchem Umfang?
Der wichtigste Währungsanker ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft.
Asset inflation verursacht indirekt eine Geldmengenausweitung. Auch Bitcoin gehört dazu.
Wer immer noch zum Gläibigenkreis der Quantitätsgleichung gehört, zeigt eindeutig auf, dass er von ökonomischen Zusammenhängen zu wenig verstanden hat.
Die einzige wesentliche Wertgröße einer Volkswirtschaft ist Arbeitskraft und deren Organisierung, wenn man von Rohstoffen und Boden absieht.
Wenn es an Geld mangelt, um diese passend zu organisieren, stimmt etwas mit dem Geldsystem nicht.
Sparen, ohne das sich eine Reihe gebildet hat, welche die Folge festlegt, für wen bestimmte Produktionsmittel genutzt werden, ist kontraproduktiv, weil dies mit höheren Kosten pro erzeugter Einheit verbunden ist.
Wer Inflation gestalten will, sollte die entscheidenden Kategorien kennen. Und er sollte zwischen Assets und Konsumgütern unterscheiden können.
Sie sprechen wesentliche volkswirtschaftliche Grundsätze an, insbesondere den Zusammenhang zwischen Arbeitskraft, Produktionsmitteln und Inflation.
Zum Thema Bitcoin als Zahlungsmittel: Besonders in Ländern mit hoher Inflation oder instabilen Währungen – wie El Salvador, Argentinien oder der Türkei – wird Bitcoin aktiv genutzt, um Transaktionen durchzuführen und Kaufkraft zu bewahren. Während er in Industrienationen eher als Wertspeicher betrachtet wird, zeigt sich hier sein Potenzial als „Fluchtwährung“. Dies unterstreicht, dass der Nutzen von Bitcoin stark vom wirtschaftlichen Umfeld abhängt.
Sie haben vollkommen recht: Inflation und Assetpreise müssen differenziert betrachtet werden. Der Bitcoin kann in diesem Spannungsfeld jedoch eine alternative Rolle spielen – nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung im globalen Finanzgefüge.
3 Minuten lesen und man wäre ein besserer Finanzminister als jeder FDP-Bro.
Ganz naiv gefragt: Glaubt Christian Lindner, dass das funktioniern könnte, oder ist das eine Taktik?
Vielen Dank für Deine fundierten Erklärungen! Ich hoffe, dass bei der EZB wenigstens eine Mindestzahl an Profis arbeitet, die das Schneeballsystem des Bitcoin durchschaut haben.
Und schon ist Lindner mit seinen Täuschungen einer der Judasfiguren Deutschlands?
Er war es seit der Bildung der Ampel.
Für mich stellt er ein Landesverräter dar, dem ein Plateau der Öffentlichkeit in den Interviews von Talkshowjungfern gegeben wird; und das nur, um eine vermeintliche Sensation mit Lindners Psychotheater darzustellen.
Maurice danke für Deine Aufklärungen!!! Sie sind so wichtig, besonders in Zeiten der wirtschaftlichen Verunsicherungen, um nur ein Aspekt zu nennen.
Was mir noch unklar ist, welche Funktion der bitcoin bei Drogen- und waffengeschaeften sowie menschenhandel hat. Gibt es dazu Aussagen?
Laut dem Crypto Crime Report von Chainalysis spielen illegale Transaktionen mit Bitcoin im Gesamtkontext des Kryptomarktes nur eine sehr geringe Rolle. Im Jahr 2023 machten illegale Aktivitäten lediglich 0,34 % des gesamten Krypto-Transaktionsvolumens aus. Dies zeigt, dass die überwältigende Mehrheit der Bitcoin-Nutzung legal ist.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Bitcoin zwar pseudonym ist, aber nicht vollständig anonym. Alle Transaktionen werden dauerhaft und öffentlich auf der Blockchain gespeichert, was es Behörden ermöglicht, mithilfe von Blockchain-Analyse-Tools wie denen von Chainalysis verdächtige Transaktionen zu verfolgen und kriminelle Netzwerke aufzudecken. Diese Transparenz macht Bitcoin für Kriminelle zunehmend unattraktiv.
Außerdem weichen viele Kriminelle mittlerweile auf andere Kryptowährungen aus, die stärkere Privatsphäre-Funktionen bieten (z. B. Monero), da Bitcoin durch seine Rückverfolgbarkeit weniger geeignet ist, um illegale Aktivitäten zu verschleiern. Insgesamt zeigt der Bericht, dass die Nutzung von Bitcoin für Drogenhandel, Waffenhandel oder Menschenhandel im Vergleich zum legalen Krypto-Einsatz eine verschwindend geringe Bedeutung hat.
Danke! Das war mal wieder sehr interessant und gut erklärt.
Toll erklärt und Klartext gesprochen.
ok, bis zu diesem Artikel waren deine Artikel / Podcasts ein Mehrwert. Hier liegst du aber wirklich komplett falsch. Sorrry.