Die neoklassische Ideologie mag es nicht zugeben trotz vorliegender Realität!
Eine Zentralbank kann mit ihren Mitteln weder das Preisniveau noch das Beschäftigungsniveau beeinflussen.
Das Preisniveau wird im Wesentlichen durch den Wettbewerb der Unternehmen bestimmt. Hier haben die Großkonzerne selbiges erfolgreich ausgeschaltet und bestimmen die Preise monopolartig nach ihren Vorstellungen.
Das Beschäftigungsniveau eines Landes wird von der Nachfrage ihrer heimischen Produkte bestimmt. Hier werden die Zölle sicherlich eine Verschiebung in Richtung heimischer Produkte bewirken, da diese plötzlich preislich attraktiver werden. Auch abgewanderte Industrien könnten sich wieder in den USA etablieren. Diese Effekte beschreibt Heiner Flassbeck in seinen Beiträgen sehr treffend.
Beide Sachverhalte kann eine ZB mit ihren Mitteln praktisch nicht beeinflussen.
Die Wirtschaft wird mit dem Buchgeld der Geschäftsbanken und nicht mit dem Buchgeld der ZB betrieben. Die GBs erzeugen ihr Giralgeld völlig unabhängig von den Reserven der ZB. Besonders gern für ihre Eigengeschäfte auf den Finanzmärkten.
Die so hoch gehängte Zinssteuerung der ZB entspricht in ihrer Wirkung dem Märchen „von des Kaisers neuen Kleidern“! Diese Zinsen kann die ZB doch nur für ihre Kredite an GBs verlangen und müssen dann mit Reserven (Tilgung und Zinsen) zurückgezahlt werden. GBs erzeugen für ihre Ausgaben (Kreditvergaben und alle übrigen Ausgaben) das erforderliche Geld per Eigenschöpfung. Ihre Zinssätze sind im Prinzip völlig unabhängig von dem Zinssatz der ZB. Die Zinseinnahmen einer GB erfolgen in Giralgeld und können von der GB nicht zur Bezahlung von ZB-Zinsen genutzt werden. Ein Sachverhalt der gerne übersehen wird!
Ist der Zinssatz der GBs wirklich unabhängig vom ZB Zinssatz? Es gibt doch auch zwischen den GBs einen Konkurrenzkampf, der den GB Zins in Richtung Leitzins drückt. Ansonsten kann ich dem nur zustimmen.
Wie bereits ausgeführt: "Im Prinzip"! Da die GBs ihre Zinseinnahmen nicht zur Bezahlung der Zinsforderungen der ZB benutzen können. Giralgeld ist nicht gleich Reserven. I
Im Prinzip sind alle Bilanzen der GBs sachlich falsch, da das Buchgeld der GBs nicht gegen das Buchgeld der ZB getauscht werden kann, obwohl beide Geldeinheiten EURO genannt werden. Sachlich verhält sich der GB-Euro zum ZB-Euro wie der US-Dollar zum Euro. Die GB-Bilanzen werden damit sachlich in zwei unterschiedliche Währungen ausgeführt!
Die GBs verstoßen gegen die Forderung, ihre Bilanzen nur in der "gesetzlichen Währung" auszuführen. Ihr Giralgeld ist eben keine gesetzliche Währung sondern nur ihr "privat geschaffenes Buchgeld". Die meisten Postionen einer GB-Bilanz (außer Kassenbestand und Reserve-Forderungen oder Reserve-Verbindlichkeiten) werden als Giralgeld ausgewiesen die eben nicht in Reserven umgetauscht werden können.
Die "Sauerei" besteht im Sachverhalt, dass die heutigen Wirtschaftsprüfer dieses "Problem" beim Testat der GB-Bilanzen einfach übersehen!
Der Wettbewerb unter den GBs spielt sich auf dem Interbanken-Markt ab wenn es um den Ausgleich von Zahlungsströmen geht, da hier die GBs untereinander den Ausgleich mit Reserven vornehmen müssen, so weit sie sich nicht gegenseitig die immer nur zeitlich kurzfristigen Salden kreditieren. Hier ist der Leitzins der ZB tatsächlich ein Marker zur Begrenzung der Interbanken-Zinssätze.
Wie schon ausgeführt, hat dieser Zinssatz nichts mit dem Kredit-Zinssatz den GBs für ihre Kredite an Nichtbanken zu tun. Die Behauptung der GBs sie müsssten ihren Kreditzins verändern, weil die ZB ihren Zinssatz verändert, ist sachlich eine Lüge, lässt sich aber gegenüber von Nichtbanken sehr gut "argumentieren"!
Kurze Nachfrage dazu: im Artikel Geldschöpfung der Wikipedia ist im Abschnitt "Betrachtung der Zinses" meines Erachtens relativ plausibel beschrieben, wie der ZB Zinssatz den Einlagenzinssatz beeinflußt.
Gleichzeitig muß ja der Kreditzins in der Regel größer sein als der Einlagenzins, sonst nehme ich mir bei einer Bank einen Kredit auf, um ihn bei einer anderen Bank anzulegen (Laufzeiten etc. mal außer acht gelassen).
Der von dir erwähnte "Einlagenzinssatz" ist der Zinssatz, den die GB für ihre Einlage bei der ZB erhält, also wenn sie Reserven-Guthaben hat.
Es ist nicht der Einlagen-Zinssatz der GB gemeint, die z.B. Nichtbanken für ihre Guthaben bei einer GB erhalten (zB. für Tagesgeld-Konten).
Der Kreditzins, den eine GB für Kredite an Nichtbanken verlangt. ist immer höher als ihr Einlagenzinssatz auf Guthaben einer Nichtbank bei dieser GB!
Da GBs im Wettbewerb stehen kann es sehr wohl möglich sein, dass eine GB einen Kreditzins verlangt, der niedriger als der Einlagezinssatz einer anderen GB ist. Dass ist dann Wettbewerb!
Bitte immer unterscheiden ob es sich um ZB-Buchgeld oder GB-Buchgeld handelt.
Zwei völlig getrennte Geldkreise, die wie bereits von mir oben beschrieben fälschlicherweise in einer GB-Bilanz vermischt werden wegen der Namensgleichheit, die vorgaukelt (ZB-)Euro wäre gleich (GB-)Euro.
Im Wikipedia-Beitrag wird die Unterscheidung ZB-Euro zu GB-Euro sehr wohl gemacht aber möglichst unauffällig!
Es könnte ja jemand auf die Idee kommen, dass hier etwas Grunsätzliches völlig falsch läuft!!!!!!
Du schriebst, "Die Behauptung der GBs sie müssten ihren Kreditzins verändern, weil die ZB ihren Zinssatz verändert, ist sachlich eine Lüge":
Unter "Betrachtung der Zinsen" auf Wikipedia ist schon der Einlagenzinssatz der GB gemeint:
Nehmen wir mal an, keine Bank gibt irgendwelche Einlagezinsen, und eine Bank kommt jetzt auf die Idee, welche zu geben.
Natürlich überweisen dann Kunden Giralgeld von anderen Banken zu dieser Bank, was dann zur Folge hat, daß sie beim Settlement entweder ihre Reserven reduzieren (und entspechend keine ZB Einlagezinsen bekommen) und/oder sich Reserven leihen müssen (und entsprechend der ZB Zinsen zahlen müssen). Die empfangende Bank kann für ihre erhöhten Reserven nun mehr Einlagezins von der ZB bekommen. Sollte sie Ihren Kunden einen höheren Zins auf die Giralguthaben geben als der ZB Zinssatz (vereinfacht ohne Unterscheidung Einlagefazilität, Spitzenrefanzierungfazilität und Hauptrefinanzierungssatz), führt das in der Bilanz natürlich zu Verlusten.
Bsp: 1000 EUR wurden von einer anderen Bank überwiesen, Reserven sind um 1000 ZB-EUR gestiegen, Kundenguthaben sind um 1000 GB-EUR gestiegen. ZB Zins als Beispiel 5%, GB Zins 10%: nach einem Jahr sind die Reserven bei 1050 ZB-EUR, die Einlagen bei 1100 GB-EUR. Überweist der Kunde jetzt alles zu einer anderen Bank fehlen beim Settlement 50 ZB-EUR.
Also ist es sinnvoll, daß alle Banken solch ein Produkt anbieten aber alle im Mittel unter dem ZB-Zins bleiben als Einlagezins für GB-EUR auf Tagegeldkonten.
Wikipedia erwähnt ja explizit, daß das die Theorie ist, aber es tatsächlich zu Verzögerungen kommt.
Ebenso ist es doch naheliegend, daß Banken im Schnitt für Kreditzinsen mehr verlangen müssen als für Einlagezinsen. Selbst wenn man kein Kreditausfallrisiko oder weitere Kosten annimmt, auch als Beispiel:
Ich leihe mir bei meiner Bank 1000 GB-EUR für 5% p.a. und lege es bei meiner Bank an für 10% p.a.. Nach einem Jahr ist mein Guthaben insgesamt bei 1050 GB-EUR, ohne daß sich auf der Aktivseite der Bank was geändert hat.
Unbenommen der Frage, warum die Weitergabe in der Realität nicht so direkt erfolgt, veranschaulicht dieses Modell aber schon, daß eine Bank eine Zinserhöhung der ZB auch bei den Einlage und Kreditzinsen auf GB-EUR weitergeben sollte.
Lieber Christian von Kutzleben, du hast offensichtlich meine Anmerkungen nicht verstanden.
Der wichtige und entscheidende Unterschied bei den Einlagenzinsen ist die Frage: „Wer gibt hier für eine Einlage einen Zins?“.
Den Einlage-Zins den Geschäftsbanken ihren Kunden gewähren, erhalten die Kunden in der Geld Art „Giralgeld“!
Den Einlage-Zins den Geschäftsbanken von der Zentralbanken für ihre ZB-Einlagen erhalten, zahlt die ZB in der Geld Art „ZB-Buchgeld genannt Reserven“!
Es geht folglich nicht um die Frage ob eine Bank (ZB oder GB) auf eine Einlage bei ihr Zinsen zahlt. Du verwechselst und vermischt den Geldkreislauf ZB – GB/Regierung mit den Kreislauf GB – Nichtbanken. Zwei völlig getrennte Kreisläufe mit getrennten Geld Arten nämlich Reserven (ZB-Buchgeld) und Giralgeld (GB-Buchgeld) die beide mit dem Namen EURO bezeichnet werden obwohl sie so unterschiedlich sind wie der US-Dollar zu englischen Pfund.
Deine Beschreibung der Geldströme von GB zu GB verändern natürlich die ZB-Einlagen-Bestände der GBs, sofern sich die GBs nicht im Interbanken-Markt selbiges Kreditieren. Auch diese Interbanken-Kreditzinsen müssen die GBs in Reserven bezahlen.
Wenn eine GB Zinsen in Form von Reserven, aus welchem Grund auch immer bekommt, hat dies überhaupt nichts mit den Zinsen zu tun, die sie ihrerseits ihren Kunden in Form von Giralgeld gewährt. Das Geschäft aus dem Kreislauf 1 (ZB – GB) läuft völlig unabhängig vom Geschäften aus dem Kreislauf 2 (GB – Nichtbanken).
Die jeweils anfallenden Zinsen werden in völlig getrennten Geld Arten, nämlich Reserven und Giralgeld ausgeführt.
Dieser Sachverhalt ist, da beide Geld Arten sich Euro schimpfen nur schwer zu vermitteln.
Sachlich ist der Zinssatz der ZB völlig unabhängig vom den Zinssätzen der GBs einzuordnen da die GBs die ihnen von der ZB gezahlt werden nicht zur Zahlung ihrer Einlagen-Zinsen benutzen können. Kein Kunde einer GB hat ein Konto bei der ZB. Keine GB kann mit ihrem Guthaben bei der ZB auch nur ein Brötchen beim Bäcker kaufen da dieser eben kein Konto bei der ZB hat.
Deine obigen Beispiele sind unlogisch und teilweise falsch, da du die Auswirkungen der unterschiedlichen Geld-Kreisläufe ignorierst oder nicht verstanden hast.
Dieser Sachverhalt wird in den Wikipedia-Texten auch nur sehr verdeckt aber korrekt beschrieben, da dies den Banken wenig gefällt. Es könnten ja die Normalsterblichen auf die Idee kommen, dass hier etwas völlig "ungesetzliches" zu ihren Lasten geregelt ist, nämlich die gesetzlich nicht geregelte private Geldschöpfung der GBs!
Zu den Geschäftsbanken passt m.E. der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldscheine", durchaus auch "Moskau Inkasso". Im Grunde ist ja jeder Euro Zinseinnahme der GB Gewinn (dem evtl. gewisse Verwaltungskosten gegenüber stehen).
Der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldschein" ist sehr treffend und passt ohne jegliche Einschränkung. Was dabei "Moskau Inkasso" bedeuten soll, erschließt sich mir nicht.
Das die Zinseínnahmen der GB den bilanziellen Gewinn erhöhen ist ergibt sich aus der Buchung desselben. Was aber übersehen wird ist die Geldschöpfung der GBs für alle ihre Ausgaben einschl. sämtlicher Verwaltungskosten. Sie benötigen dadurch von niemanden eine Geldzufluss zur Bezahlung aller ihrer Ausgaben einschl. der Auszahlung ihrer gewährten Kredite!
Sehr richtig, dies löst auch das Rätsel der Glaspaläste, da die Bezahlung derselben mit der Geldschöpfung der GB erledigt wird!
Wie Peter Glaser schreibt ist der Wikipedia-Artikel sehr informativ.
Der Kanal "MMT mit Jan" beschreibt das sehr verständlich auch buchungstechnisch. Wo ist welches Geld im Umlauf, wie/wo wird Reservewährung in Giralgeld gewechselt und umgekehrt und warum.
Titel des Beitrags "Giralgeldschöpfung - Wie vergeben Banken Kredite? Wie schaffen Banken neues Buchgeld"
Vor allem Jan's erste Videos sind sehr informativ und man versteht auch vieles besser, was Maurice hier kommentiert.
Du musst dir allerdings Zeit nehmen und das nachvollziehen - Kenntnisse in betriebswirtschaftlicher/doppelter Buchführung hilft das zu verstehen.
Lieber Maurice, vielen Dank für deine politisch zutreffende Beschreibung des Trump-Dilemmas.
Hier ein wenig "Besserwisserei" zu deinen Ausführungen.
Wenn du ausführst: "... hat die US-Zentralbank ein doppeltes Mandat: niedrige Inflation und (!) niedrige Arbeitslosigkeit. Oder anders gesagt: stabile Preise und größtmögliches Wachstum." ist dies sachlich scharf daneben.
Niedirge Inflation heißt geringe Preisveränserungen und nicht "stabile Preise" z.B die angestrebte Inflationsrate von 2%.
Niedirge Arbeitslosigkeit verlangt einen hohen Beschäftigungsstand und ist auch ohne "größtmögiches Wachstum" möglich. Dies will Trump ja mit seinen Zöllen erreichen. Eine bessere Auslastung der heimischen Industrie durch eine Nachfrage-Verschiebung, dass die Amerikaner mehr heimische Produkte kaufen.
Das eine ZB praktisch nicht in der Lage ist, weder das Eine noch das Andere mit ihren Mitteln zu erreichen, deutest du ja selber in deinem Beitrag an. Ich habe dazu einen etwas ausführlicheren Beitrag geschrieben.
Zum Glück nimmt die Zahl der Nein-Sager langsam zu und Trump rudert inzwischen mehr zurück als voran. Selbst er hat inzwischen die Funktionsweise seiner Zölle halbwegs verstanden und die Konsumenten bemerken das auch langsam an leeren Regalen, steigenden Preisen und gestoppten Investitionen. Immerhin keimt der Widerstand auf allen Ebenen allmählich auf.
Solange er und seine Truppe an den Börsenschwankungen und seinem persönlichen Crypto Geld verdienen, gilt sein "couldn't care less".
Ich glaube, sich so massiv von Importen (Waren, Vorprodukte, Studenten, Wissenschaftler, Touristen, etc.) abhängig zu machen ist ein ähnlich labiler, wenn nicht sogar gefährlicher Zustand wie Deutschland es mit seinen Exporten gemacht hat.
Eine gewisse Einschränkung muss da wohl doch gemacht werden: Dass der Zinsanstieg der EZB nach dem Preisschock bei der Energie die Wirtschaft in Deutschland zusätzlich ausgebremst hat ist doch wohl kaum zu bestreiten. V.a. Deutschland war ja von der Verteuerung der fossilen Energieträger am meisten betroffen.
Und, ob Preisschock oder Inflation: Die Decke ist für "das untere Ende der Nahrungskette" zweifelsfrei kürzer geworden. Was ja mit ein wesentlicher Grund für den wachsenden Zuspruch für Rechts-Außen ist. Denn das Narrativ "Ohne Not auf russisches Gas verzichtet" verfängt bei schlichten Gemütern...
Powell wenn er schlau wäre: Trump ein Jahr lang nach der Nase tanzen, wiedergewählt werden und dann 4 Jahre auf die Bremse drücken. 🤣
Hahahaha
Die neoklassische Ideologie mag es nicht zugeben trotz vorliegender Realität!
Eine Zentralbank kann mit ihren Mitteln weder das Preisniveau noch das Beschäftigungsniveau beeinflussen.
Das Preisniveau wird im Wesentlichen durch den Wettbewerb der Unternehmen bestimmt. Hier haben die Großkonzerne selbiges erfolgreich ausgeschaltet und bestimmen die Preise monopolartig nach ihren Vorstellungen.
Das Beschäftigungsniveau eines Landes wird von der Nachfrage ihrer heimischen Produkte bestimmt. Hier werden die Zölle sicherlich eine Verschiebung in Richtung heimischer Produkte bewirken, da diese plötzlich preislich attraktiver werden. Auch abgewanderte Industrien könnten sich wieder in den USA etablieren. Diese Effekte beschreibt Heiner Flassbeck in seinen Beiträgen sehr treffend.
Beide Sachverhalte kann eine ZB mit ihren Mitteln praktisch nicht beeinflussen.
Die Wirtschaft wird mit dem Buchgeld der Geschäftsbanken und nicht mit dem Buchgeld der ZB betrieben. Die GBs erzeugen ihr Giralgeld völlig unabhängig von den Reserven der ZB. Besonders gern für ihre Eigengeschäfte auf den Finanzmärkten.
Die so hoch gehängte Zinssteuerung der ZB entspricht in ihrer Wirkung dem Märchen „von des Kaisers neuen Kleidern“! Diese Zinsen kann die ZB doch nur für ihre Kredite an GBs verlangen und müssen dann mit Reserven (Tilgung und Zinsen) zurückgezahlt werden. GBs erzeugen für ihre Ausgaben (Kreditvergaben und alle übrigen Ausgaben) das erforderliche Geld per Eigenschöpfung. Ihre Zinssätze sind im Prinzip völlig unabhängig von dem Zinssatz der ZB. Die Zinseinnahmen einer GB erfolgen in Giralgeld und können von der GB nicht zur Bezahlung von ZB-Zinsen genutzt werden. Ein Sachverhalt der gerne übersehen wird!
Ist der Zinssatz der GBs wirklich unabhängig vom ZB Zinssatz? Es gibt doch auch zwischen den GBs einen Konkurrenzkampf, der den GB Zins in Richtung Leitzins drückt. Ansonsten kann ich dem nur zustimmen.
Wie bereits ausgeführt: "Im Prinzip"! Da die GBs ihre Zinseinnahmen nicht zur Bezahlung der Zinsforderungen der ZB benutzen können. Giralgeld ist nicht gleich Reserven. I
Im Prinzip sind alle Bilanzen der GBs sachlich falsch, da das Buchgeld der GBs nicht gegen das Buchgeld der ZB getauscht werden kann, obwohl beide Geldeinheiten EURO genannt werden. Sachlich verhält sich der GB-Euro zum ZB-Euro wie der US-Dollar zum Euro. Die GB-Bilanzen werden damit sachlich in zwei unterschiedliche Währungen ausgeführt!
Die GBs verstoßen gegen die Forderung, ihre Bilanzen nur in der "gesetzlichen Währung" auszuführen. Ihr Giralgeld ist eben keine gesetzliche Währung sondern nur ihr "privat geschaffenes Buchgeld". Die meisten Postionen einer GB-Bilanz (außer Kassenbestand und Reserve-Forderungen oder Reserve-Verbindlichkeiten) werden als Giralgeld ausgewiesen die eben nicht in Reserven umgetauscht werden können.
Die "Sauerei" besteht im Sachverhalt, dass die heutigen Wirtschaftsprüfer dieses "Problem" beim Testat der GB-Bilanzen einfach übersehen!
Der Wettbewerb unter den GBs spielt sich auf dem Interbanken-Markt ab wenn es um den Ausgleich von Zahlungsströmen geht, da hier die GBs untereinander den Ausgleich mit Reserven vornehmen müssen, so weit sie sich nicht gegenseitig die immer nur zeitlich kurzfristigen Salden kreditieren. Hier ist der Leitzins der ZB tatsächlich ein Marker zur Begrenzung der Interbanken-Zinssätze.
Wie schon ausgeführt, hat dieser Zinssatz nichts mit dem Kredit-Zinssatz den GBs für ihre Kredite an Nichtbanken zu tun. Die Behauptung der GBs sie müsssten ihren Kreditzins verändern, weil die ZB ihren Zinssatz verändert, ist sachlich eine Lüge, lässt sich aber gegenüber von Nichtbanken sehr gut "argumentieren"!
Kurze Nachfrage dazu: im Artikel Geldschöpfung der Wikipedia ist im Abschnitt "Betrachtung der Zinses" meines Erachtens relativ plausibel beschrieben, wie der ZB Zinssatz den Einlagenzinssatz beeinflußt.
Gleichzeitig muß ja der Kreditzins in der Regel größer sein als der Einlagenzins, sonst nehme ich mir bei einer Bank einen Kredit auf, um ihn bei einer anderen Bank anzulegen (Laufzeiten etc. mal außer acht gelassen).
Wie paßt das mit obigen Aussagen zusammen?
Der von dir erwähnte "Einlagenzinssatz" ist der Zinssatz, den die GB für ihre Einlage bei der ZB erhält, also wenn sie Reserven-Guthaben hat.
Es ist nicht der Einlagen-Zinssatz der GB gemeint, die z.B. Nichtbanken für ihre Guthaben bei einer GB erhalten (zB. für Tagesgeld-Konten).
Der Kreditzins, den eine GB für Kredite an Nichtbanken verlangt. ist immer höher als ihr Einlagenzinssatz auf Guthaben einer Nichtbank bei dieser GB!
Da GBs im Wettbewerb stehen kann es sehr wohl möglich sein, dass eine GB einen Kreditzins verlangt, der niedriger als der Einlagezinssatz einer anderen GB ist. Dass ist dann Wettbewerb!
Bitte immer unterscheiden ob es sich um ZB-Buchgeld oder GB-Buchgeld handelt.
Zwei völlig getrennte Geldkreise, die wie bereits von mir oben beschrieben fälschlicherweise in einer GB-Bilanz vermischt werden wegen der Namensgleichheit, die vorgaukelt (ZB-)Euro wäre gleich (GB-)Euro.
Im Wikipedia-Beitrag wird die Unterscheidung ZB-Euro zu GB-Euro sehr wohl gemacht aber möglichst unauffällig!
Es könnte ja jemand auf die Idee kommen, dass hier etwas Grunsätzliches völlig falsch läuft!!!!!!
Du schriebst, "Die Behauptung der GBs sie müssten ihren Kreditzins verändern, weil die ZB ihren Zinssatz verändert, ist sachlich eine Lüge":
Unter "Betrachtung der Zinsen" auf Wikipedia ist schon der Einlagenzinssatz der GB gemeint:
Nehmen wir mal an, keine Bank gibt irgendwelche Einlagezinsen, und eine Bank kommt jetzt auf die Idee, welche zu geben.
Natürlich überweisen dann Kunden Giralgeld von anderen Banken zu dieser Bank, was dann zur Folge hat, daß sie beim Settlement entweder ihre Reserven reduzieren (und entspechend keine ZB Einlagezinsen bekommen) und/oder sich Reserven leihen müssen (und entsprechend der ZB Zinsen zahlen müssen). Die empfangende Bank kann für ihre erhöhten Reserven nun mehr Einlagezins von der ZB bekommen. Sollte sie Ihren Kunden einen höheren Zins auf die Giralguthaben geben als der ZB Zinssatz (vereinfacht ohne Unterscheidung Einlagefazilität, Spitzenrefanzierungfazilität und Hauptrefinanzierungssatz), führt das in der Bilanz natürlich zu Verlusten.
Bsp: 1000 EUR wurden von einer anderen Bank überwiesen, Reserven sind um 1000 ZB-EUR gestiegen, Kundenguthaben sind um 1000 GB-EUR gestiegen. ZB Zins als Beispiel 5%, GB Zins 10%: nach einem Jahr sind die Reserven bei 1050 ZB-EUR, die Einlagen bei 1100 GB-EUR. Überweist der Kunde jetzt alles zu einer anderen Bank fehlen beim Settlement 50 ZB-EUR.
Also ist es sinnvoll, daß alle Banken solch ein Produkt anbieten aber alle im Mittel unter dem ZB-Zins bleiben als Einlagezins für GB-EUR auf Tagegeldkonten.
Wikipedia erwähnt ja explizit, daß das die Theorie ist, aber es tatsächlich zu Verzögerungen kommt.
Ebenso ist es doch naheliegend, daß Banken im Schnitt für Kreditzinsen mehr verlangen müssen als für Einlagezinsen. Selbst wenn man kein Kreditausfallrisiko oder weitere Kosten annimmt, auch als Beispiel:
Ich leihe mir bei meiner Bank 1000 GB-EUR für 5% p.a. und lege es bei meiner Bank an für 10% p.a.. Nach einem Jahr ist mein Guthaben insgesamt bei 1050 GB-EUR, ohne daß sich auf der Aktivseite der Bank was geändert hat.
Unbenommen der Frage, warum die Weitergabe in der Realität nicht so direkt erfolgt, veranschaulicht dieses Modell aber schon, daß eine Bank eine Zinserhöhung der ZB auch bei den Einlage und Kreditzinsen auf GB-EUR weitergeben sollte.
Lieber Christian von Kutzleben, du hast offensichtlich meine Anmerkungen nicht verstanden.
Der wichtige und entscheidende Unterschied bei den Einlagenzinsen ist die Frage: „Wer gibt hier für eine Einlage einen Zins?“.
Den Einlage-Zins den Geschäftsbanken ihren Kunden gewähren, erhalten die Kunden in der Geld Art „Giralgeld“!
Den Einlage-Zins den Geschäftsbanken von der Zentralbanken für ihre ZB-Einlagen erhalten, zahlt die ZB in der Geld Art „ZB-Buchgeld genannt Reserven“!
Es geht folglich nicht um die Frage ob eine Bank (ZB oder GB) auf eine Einlage bei ihr Zinsen zahlt. Du verwechselst und vermischt den Geldkreislauf ZB – GB/Regierung mit den Kreislauf GB – Nichtbanken. Zwei völlig getrennte Kreisläufe mit getrennten Geld Arten nämlich Reserven (ZB-Buchgeld) und Giralgeld (GB-Buchgeld) die beide mit dem Namen EURO bezeichnet werden obwohl sie so unterschiedlich sind wie der US-Dollar zu englischen Pfund.
Deine Beschreibung der Geldströme von GB zu GB verändern natürlich die ZB-Einlagen-Bestände der GBs, sofern sich die GBs nicht im Interbanken-Markt selbiges Kreditieren. Auch diese Interbanken-Kreditzinsen müssen die GBs in Reserven bezahlen.
Wenn eine GB Zinsen in Form von Reserven, aus welchem Grund auch immer bekommt, hat dies überhaupt nichts mit den Zinsen zu tun, die sie ihrerseits ihren Kunden in Form von Giralgeld gewährt. Das Geschäft aus dem Kreislauf 1 (ZB – GB) läuft völlig unabhängig vom Geschäften aus dem Kreislauf 2 (GB – Nichtbanken).
Die jeweils anfallenden Zinsen werden in völlig getrennten Geld Arten, nämlich Reserven und Giralgeld ausgeführt.
Dieser Sachverhalt ist, da beide Geld Arten sich Euro schimpfen nur schwer zu vermitteln.
Sachlich ist der Zinssatz der ZB völlig unabhängig vom den Zinssätzen der GBs einzuordnen da die GBs die ihnen von der ZB gezahlt werden nicht zur Zahlung ihrer Einlagen-Zinsen benutzen können. Kein Kunde einer GB hat ein Konto bei der ZB. Keine GB kann mit ihrem Guthaben bei der ZB auch nur ein Brötchen beim Bäcker kaufen da dieser eben kein Konto bei der ZB hat.
Deine obigen Beispiele sind unlogisch und teilweise falsch, da du die Auswirkungen der unterschiedlichen Geld-Kreisläufe ignorierst oder nicht verstanden hast.
Dieser Sachverhalt wird in den Wikipedia-Texten auch nur sehr verdeckt aber korrekt beschrieben, da dies den Banken wenig gefällt. Es könnten ja die Normalsterblichen auf die Idee kommen, dass hier etwas völlig "ungesetzliches" zu ihren Lasten geregelt ist, nämlich die gesetzlich nicht geregelte private Geldschöpfung der GBs!
Zu den Geschäftsbanken passt m.E. der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldscheine", durchaus auch "Moskau Inkasso". Im Grunde ist ja jeder Euro Zinseinnahme der GB Gewinn (dem evtl. gewisse Verwaltungskosten gegenüber stehen).
Das löst auch das Rätsel um die Glaspaläste...
Der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldschein" ist sehr treffend und passt ohne jegliche Einschränkung. Was dabei "Moskau Inkasso" bedeuten soll, erschließt sich mir nicht.
Das die Zinseínnahmen der GB den bilanziellen Gewinn erhöhen ist ergibt sich aus der Buchung desselben. Was aber übersehen wird ist die Geldschöpfung der GBs für alle ihre Ausgaben einschl. sämtlicher Verwaltungskosten. Sie benötigen dadurch von niemanden eine Geldzufluss zur Bezahlung aller ihrer Ausgaben einschl. der Auszahlung ihrer gewährten Kredite!
Sehr richtig, dies löst auch das Rätsel der Glaspaläste, da die Bezahlung derselben mit der Geldschöpfung der GB erledigt wird!
Da sind wirklich viele Fachwörter dabei, und der Beitrag klingt etwas verschwörerisch.
Wo kann ich mich dazu anderweitig informieren? Ich verstehe die unterschiedlichen Geldkreisläufe nicht, von denen Sie hier sprechen.
Wie Peter Glaser schreibt ist der Wikipedia-Artikel sehr informativ.
Der Kanal "MMT mit Jan" beschreibt das sehr verständlich auch buchungstechnisch. Wo ist welches Geld im Umlauf, wie/wo wird Reservewährung in Giralgeld gewechselt und umgekehrt und warum.
Titel des Beitrags "Giralgeldschöpfung - Wie vergeben Banken Kredite? Wie schaffen Banken neues Buchgeld"
Vor allem Jan's erste Videos sind sehr informativ und man versteht auch vieles besser, was Maurice hier kommentiert.
Du musst dir allerdings Zeit nehmen und das nachvollziehen - Kenntnisse in betriebswirtschaftlicher/doppelter Buchführung hilft das zu verstehen.
Dem Unwissenden werden alle sachlichen zutreffenden Informationen wie „Verschwörung“ erscheinen!
Der Beitrag in Wikipedia zum Thema Geldschöpfung ist dafür gut geeignet!
Fachwörter bleiben dir dabei aber ebenfalls nicht erspart!
Vielen Dank für diese Ausführung!
Lieber Maurice, vielen Dank für deine politisch zutreffende Beschreibung des Trump-Dilemmas.
Hier ein wenig "Besserwisserei" zu deinen Ausführungen.
Wenn du ausführst: "... hat die US-Zentralbank ein doppeltes Mandat: niedrige Inflation und (!) niedrige Arbeitslosigkeit. Oder anders gesagt: stabile Preise und größtmögliches Wachstum." ist dies sachlich scharf daneben.
Niedirge Inflation heißt geringe Preisveränserungen und nicht "stabile Preise" z.B die angestrebte Inflationsrate von 2%.
Niedirge Arbeitslosigkeit verlangt einen hohen Beschäftigungsstand und ist auch ohne "größtmögiches Wachstum" möglich. Dies will Trump ja mit seinen Zöllen erreichen. Eine bessere Auslastung der heimischen Industrie durch eine Nachfrage-Verschiebung, dass die Amerikaner mehr heimische Produkte kaufen.
Das eine ZB praktisch nicht in der Lage ist, weder das Eine noch das Andere mit ihren Mitteln zu erreichen, deutest du ja selber in deinem Beitrag an. Ich habe dazu einen etwas ausführlicheren Beitrag geschrieben.
Zum Glück nimmt die Zahl der Nein-Sager langsam zu und Trump rudert inzwischen mehr zurück als voran. Selbst er hat inzwischen die Funktionsweise seiner Zölle halbwegs verstanden und die Konsumenten bemerken das auch langsam an leeren Regalen, steigenden Preisen und gestoppten Investitionen. Immerhin keimt der Widerstand auf allen Ebenen allmählich auf.
Solange er und seine Truppe an den Börsenschwankungen und seinem persönlichen Crypto Geld verdienen, gilt sein "couldn't care less".
Ich glaube, sich so massiv von Importen (Waren, Vorprodukte, Studenten, Wissenschaftler, Touristen, etc.) abhängig zu machen ist ein ähnlich labiler, wenn nicht sogar gefährlicher Zustand wie Deutschland es mit seinen Exporten gemacht hat.
Eine gewisse Einschränkung muss da wohl doch gemacht werden: Dass der Zinsanstieg der EZB nach dem Preisschock bei der Energie die Wirtschaft in Deutschland zusätzlich ausgebremst hat ist doch wohl kaum zu bestreiten. V.a. Deutschland war ja von der Verteuerung der fossilen Energieträger am meisten betroffen.
Und, ob Preisschock oder Inflation: Die Decke ist für "das untere Ende der Nahrungskette" zweifelsfrei kürzer geworden. Was ja mit ein wesentlicher Grund für den wachsenden Zuspruch für Rechts-Außen ist. Denn das Narrativ "Ohne Not auf russisches Gas verzichtet" verfängt bei schlichten Gemütern...