Die neoklassische Ideologie mag es nicht zugeben trotz vorliegender Realität!
Eine Zentralbank kann mit ihren Mitteln weder das Preisniveau noch das Beschäftigungsniveau beeinflussen.
Das Preisniveau wird im Wesentlichen durch den Wettbewerb der Unternehmen bestimmt. Hier haben die Großkonzerne selbiges erfolgreich ausgeschaltet und bestimmen die Preise monopolartig nach ihren Vorstellungen.
Das Beschäftigungsniveau eines Landes wird von der Nachfrage ihrer heimischen Produkte bestimmt. Hier werden die Zölle sicherlich eine Verschiebung in Richtung heimischer Produkte bewirken, da diese plötzlich preislich attraktiver werden. Auch abgewanderte Industrien könnten sich wieder in den USA etablieren. Diese Effekte beschreibt Heiner Flassbeck in seinen Beiträgen sehr treffend.
Beide Sachverhalte kann eine ZB mit ihren Mitteln praktisch nicht beeinflussen.
Die Wirtschaft wird mit dem Buchgeld der Geschäftsbanken und nicht mit dem Buchgeld der ZB betrieben. Die GBs erzeugen ihr Giralgeld völlig unabhängig von den Reserven der ZB. Besonders gern für ihre Eigengeschäfte auf den Finanzmärkten.
Die so hoch gehängte Zinssteuerung der ZB entspricht in ihrer Wirkung dem Märchen „von des Kaisers neuen Kleidern“! Diese Zinsen kann die ZB doch nur für ihre Kredite an GBs verlangen und müssen dann mit Reserven (Tilgung und Zinsen) zurückgezahlt werden. GBs erzeugen für ihre Ausgaben (Kreditvergaben und alle übrigen Ausgaben) das erforderliche Geld per Eigenschöpfung. Ihre Zinssätze sind im Prinzip völlig unabhängig von dem Zinssatz der ZB. Die Zinseinnahmen einer GB erfolgen in Giralgeld und können von der GB nicht zur Bezahlung von ZB-Zinsen genutzt werden. Ein Sachverhalt der gerne übersehen wird!
Ist der Zinssatz der GBs wirklich unabhängig vom ZB Zinssatz? Es gibt doch auch zwischen den GBs einen Konkurrenzkampf, der den GB Zins in Richtung Leitzins drückt. Ansonsten kann ich dem nur zustimmen.
Wie bereits ausgeführt: "Im Prinzip"! Da die GBs ihre Zinseinnahmen nicht zur Bezahlung der Zinsforderungen der ZB benutzen können. Giralgeld ist nicht gleich Reserven. I
Im Prinzip sind alle Bilanzen der GBs sachlich falsch, da das Buchgeld der GBs nicht gegen das Buchgeld der ZB getauscht werden kann, obwohl beide Geldeinheiten EURO genannt werden. Sachlich verhält sich der GB-Euro zum ZB-Euro wie der US-Dollar zum Euro. Die GB-Bilanzen werden damit sachlich in zwei unterschiedliche Währungen ausgeführt!
Die GBs verstoßen gegen die Forderung, ihre Bilanzen nur in der "gesetzlichen Währung" auszuführen. Ihr Giralgeld ist eben keine gesetzliche Währung sondern nur ihr "privat geschaffenes Buchgeld". Die meisten Postionen einer GB-Bilanz (außer Kassenbestand und Reserve-Forderungen oder Reserve-Verbindlichkeiten) werden als Giralgeld ausgewiesen die eben nicht in Reserven umgetauscht werden können.
Die "Sauerei" besteht im Sachverhalt, dass die heutigen Wirtschaftsprüfer dieses "Problem" beim Testat der GB-Bilanzen einfach übersehen!
Der Wettbewerb unter den GBs spielt sich auf dem Interbanken-Markt ab wenn es um den Ausgleich von Zahlungsströmen geht, da hier die GBs untereinander den Ausgleich mit Reserven vornehmen müssen, so weit sie sich nicht gegenseitig die immer nur zeitlich kurzfristigen Salden kreditieren. Hier ist der Leitzins der ZB tatsächlich ein Marker zur Begrenzung der Interbanken-Zinssätze.
Wie schon ausgeführt, hat dieser Zinssatz nichts mit dem Kredit-Zinssatz den GBs für ihre Kredite an Nichtbanken zu tun. Die Behauptung der GBs sie müsssten ihren Kreditzins verändern, weil die ZB ihren Zinssatz verändert, ist sachlich eine Lüge, lässt sich aber gegenüber von Nichtbanken sehr gut "argumentieren"!
Kurze Nachfrage dazu: im Artikel Geldschöpfung der Wikipedia ist im Abschnitt "Betrachtung der Zinses" meines Erachtens relativ plausibel beschrieben, wie der ZB Zinssatz den Einlagenzinssatz beeinflußt.
Gleichzeitig muß ja der Kreditzins in der Regel größer sein als der Einlagenzins, sonst nehme ich mir bei einer Bank einen Kredit auf, um ihn bei einer anderen Bank anzulegen (Laufzeiten etc. mal außer acht gelassen).
Der von dir erwähnte "Einlagenzinssatz" ist der Zinssatz, den die GB für ihre Einlage bei der ZB erhält, also wenn sie Reserven-Guthaben hat.
Es ist nicht der Einlagen-Zinssatz der GB gemeint, die z.B. Nichtbanken für ihre Guthaben bei einer GB erhalten (zB. für Tagesgeld-Konten).
Der Kreditzins, den eine GB für Kredite an Nichtbanken verlangt. ist immer höher als ihr Einlagenzinssatz auf Guthaben einer Nichtbank bei dieser GB!
Da GBs im Wettbewerb stehen kann es sehr wohl möglich sein, dass eine GB einen Kreditzins verlangt, der niedriger als der Einlagezinssatz einer anderen GB ist. Dass ist dann Wettbewerb!
Bitte immer unterscheiden ob es sich um ZB-Buchgeld oder GB-Buchgeld handelt.
Zwei völlig getrennte Geldkreise, die wie bereits von mir oben beschrieben fälschlicherweise in einer GB-Bilanz vermischt werden wegen der Namensgleichheit, die vorgaukelt (ZB-)Euro wäre gleich (GB-)Euro.
Im Wikipedia-Beitrag wird die Unterscheidung ZB-Euro zu GB-Euro sehr wohl gemacht aber möglichst unauffällig!
Es könnte ja jemand auf die Idee kommen, dass hier etwas Grunsätzliches völlig falsch läuft!!!!!!
Zu den Geschäftsbanken passt m.E. der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldscheine", durchaus auch "Moskau Inkasso". Im Grunde ist ja jeder Euro Zinseinnahme der GB Gewinn (dem evtl. gewisse Verwaltungskosten gegenüber stehen).
Der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldschein" ist sehr treffend und passt ohne jegliche Einschränkung. Was dabei "Moskau Inkasso" bedeuten soll, erschließt sich mir nicht.
Das die Zinseínnahmen der GB den bilanziellen Gewinn erhöhen ist ergibt sich aus der Buchung desselben. Was aber übersehen wird ist die Geldschöpfung der GBs für alle ihre Ausgaben einschl. sämtlicher Verwaltungskosten. Sie benötigen dadurch von niemanden eine Geldzufluss zur Bezahlung aller ihrer Ausgaben einschl. der Auszahlung ihrer gewährten Kredite!
Sehr richtig, dies löst auch das Rätsel der Glaspaläste, da die Bezahlung derselben mit der Geldschöpfung der GB erledigt wird!
Lieber Maurice, vielen Dank für deine politisch zutreffende Beschreibung des Trump-Dilemmas.
Hier ein wenig "Besserwisserei" zu deinen Ausführungen.
Wenn du ausführst: "... hat die US-Zentralbank ein doppeltes Mandat: niedrige Inflation und (!) niedrige Arbeitslosigkeit. Oder anders gesagt: stabile Preise und größtmögliches Wachstum." ist dies sachlich scharf daneben.
Niedirge Inflation heißt geringe Preisveränserungen und nicht "stabile Preise" z.B die angestrebte Inflationsrate von 2%.
Niedirge Arbeitslosigkeit verlangt einen hohen Beschäftigungsstand und ist auch ohne "größtmögiches Wachstum" möglich. Dies will Trump ja mit seinen Zöllen erreichen. Eine bessere Auslastung der heimischen Industrie durch eine Nachfrage-Verschiebung, dass die Amerikaner mehr heimische Produkte kaufen.
Das eine ZB praktisch nicht in der Lage ist, weder das Eine noch das Andere mit ihren Mitteln zu erreichen, deutest du ja selber in deinem Beitrag an. Ich habe dazu einen etwas ausführlicheren Beitrag geschrieben.
Zum Glück nimmt die Zahl der Nein-Sager langsam zu und Trump rudert inzwischen mehr zurück als voran. Selbst er hat inzwischen die Funktionsweise seiner Zölle halbwegs verstanden und die Konsumenten bemerken das auch langsam an leeren Regalen, steigenden Preisen und gestoppten Investitionen. Immerhin keimt der Widerstand auf allen Ebenen allmählich auf.
Solange er und seine Truppe an den Börsenschwankungen und seinem persönlichen Crypto Geld verdienen, gilt sein "couldn't care less".
Ich glaube, sich so massiv von Importen (Waren, Vorprodukte, Studenten, Wissenschaftler, Touristen, etc.) abhängig zu machen ist ein ähnlich labiler, wenn nicht sogar gefährlicher Zustand wie Deutschland es mit seinen Exporten gemacht hat.
Eine gewisse Einschränkung muss da wohl doch gemacht werden: Dass der Zinsanstieg der EZB nach dem Preisschock bei der Energie die Wirtschaft in Deutschland zusätzlich ausgebremst hat ist doch wohl kaum zu bestreiten. V.a. Deutschland war ja von der Verteuerung der fossilen Energieträger am meisten betroffen.
Und, ob Preisschock oder Inflation: Die Decke ist für "das untere Ende der Nahrungskette" zweifelsfrei kürzer geworden. Was ja mit ein wesentlicher Grund für den wachsenden Zuspruch für Rechts-Außen ist. Denn das Narrativ "Ohne Not auf russisches Gas verzichtet" verfängt bei schlichten Gemütern...
Powell wenn er schlau wäre: Trump ein Jahr lang nach der Nase tanzen, wiedergewählt werden und dann 4 Jahre auf die Bremse drücken. 🤣
Hahahaha
Die neoklassische Ideologie mag es nicht zugeben trotz vorliegender Realität!
Eine Zentralbank kann mit ihren Mitteln weder das Preisniveau noch das Beschäftigungsniveau beeinflussen.
Das Preisniveau wird im Wesentlichen durch den Wettbewerb der Unternehmen bestimmt. Hier haben die Großkonzerne selbiges erfolgreich ausgeschaltet und bestimmen die Preise monopolartig nach ihren Vorstellungen.
Das Beschäftigungsniveau eines Landes wird von der Nachfrage ihrer heimischen Produkte bestimmt. Hier werden die Zölle sicherlich eine Verschiebung in Richtung heimischer Produkte bewirken, da diese plötzlich preislich attraktiver werden. Auch abgewanderte Industrien könnten sich wieder in den USA etablieren. Diese Effekte beschreibt Heiner Flassbeck in seinen Beiträgen sehr treffend.
Beide Sachverhalte kann eine ZB mit ihren Mitteln praktisch nicht beeinflussen.
Die Wirtschaft wird mit dem Buchgeld der Geschäftsbanken und nicht mit dem Buchgeld der ZB betrieben. Die GBs erzeugen ihr Giralgeld völlig unabhängig von den Reserven der ZB. Besonders gern für ihre Eigengeschäfte auf den Finanzmärkten.
Die so hoch gehängte Zinssteuerung der ZB entspricht in ihrer Wirkung dem Märchen „von des Kaisers neuen Kleidern“! Diese Zinsen kann die ZB doch nur für ihre Kredite an GBs verlangen und müssen dann mit Reserven (Tilgung und Zinsen) zurückgezahlt werden. GBs erzeugen für ihre Ausgaben (Kreditvergaben und alle übrigen Ausgaben) das erforderliche Geld per Eigenschöpfung. Ihre Zinssätze sind im Prinzip völlig unabhängig von dem Zinssatz der ZB. Die Zinseinnahmen einer GB erfolgen in Giralgeld und können von der GB nicht zur Bezahlung von ZB-Zinsen genutzt werden. Ein Sachverhalt der gerne übersehen wird!
Ist der Zinssatz der GBs wirklich unabhängig vom ZB Zinssatz? Es gibt doch auch zwischen den GBs einen Konkurrenzkampf, der den GB Zins in Richtung Leitzins drückt. Ansonsten kann ich dem nur zustimmen.
Wie bereits ausgeführt: "Im Prinzip"! Da die GBs ihre Zinseinnahmen nicht zur Bezahlung der Zinsforderungen der ZB benutzen können. Giralgeld ist nicht gleich Reserven. I
Im Prinzip sind alle Bilanzen der GBs sachlich falsch, da das Buchgeld der GBs nicht gegen das Buchgeld der ZB getauscht werden kann, obwohl beide Geldeinheiten EURO genannt werden. Sachlich verhält sich der GB-Euro zum ZB-Euro wie der US-Dollar zum Euro. Die GB-Bilanzen werden damit sachlich in zwei unterschiedliche Währungen ausgeführt!
Die GBs verstoßen gegen die Forderung, ihre Bilanzen nur in der "gesetzlichen Währung" auszuführen. Ihr Giralgeld ist eben keine gesetzliche Währung sondern nur ihr "privat geschaffenes Buchgeld". Die meisten Postionen einer GB-Bilanz (außer Kassenbestand und Reserve-Forderungen oder Reserve-Verbindlichkeiten) werden als Giralgeld ausgewiesen die eben nicht in Reserven umgetauscht werden können.
Die "Sauerei" besteht im Sachverhalt, dass die heutigen Wirtschaftsprüfer dieses "Problem" beim Testat der GB-Bilanzen einfach übersehen!
Der Wettbewerb unter den GBs spielt sich auf dem Interbanken-Markt ab wenn es um den Ausgleich von Zahlungsströmen geht, da hier die GBs untereinander den Ausgleich mit Reserven vornehmen müssen, so weit sie sich nicht gegenseitig die immer nur zeitlich kurzfristigen Salden kreditieren. Hier ist der Leitzins der ZB tatsächlich ein Marker zur Begrenzung der Interbanken-Zinssätze.
Wie schon ausgeführt, hat dieser Zinssatz nichts mit dem Kredit-Zinssatz den GBs für ihre Kredite an Nichtbanken zu tun. Die Behauptung der GBs sie müsssten ihren Kreditzins verändern, weil die ZB ihren Zinssatz verändert, ist sachlich eine Lüge, lässt sich aber gegenüber von Nichtbanken sehr gut "argumentieren"!
Kurze Nachfrage dazu: im Artikel Geldschöpfung der Wikipedia ist im Abschnitt "Betrachtung der Zinses" meines Erachtens relativ plausibel beschrieben, wie der ZB Zinssatz den Einlagenzinssatz beeinflußt.
Gleichzeitig muß ja der Kreditzins in der Regel größer sein als der Einlagenzins, sonst nehme ich mir bei einer Bank einen Kredit auf, um ihn bei einer anderen Bank anzulegen (Laufzeiten etc. mal außer acht gelassen).
Wie paßt das mit obigen Aussagen zusammen?
Der von dir erwähnte "Einlagenzinssatz" ist der Zinssatz, den die GB für ihre Einlage bei der ZB erhält, also wenn sie Reserven-Guthaben hat.
Es ist nicht der Einlagen-Zinssatz der GB gemeint, die z.B. Nichtbanken für ihre Guthaben bei einer GB erhalten (zB. für Tagesgeld-Konten).
Der Kreditzins, den eine GB für Kredite an Nichtbanken verlangt. ist immer höher als ihr Einlagenzinssatz auf Guthaben einer Nichtbank bei dieser GB!
Da GBs im Wettbewerb stehen kann es sehr wohl möglich sein, dass eine GB einen Kreditzins verlangt, der niedriger als der Einlagezinssatz einer anderen GB ist. Dass ist dann Wettbewerb!
Bitte immer unterscheiden ob es sich um ZB-Buchgeld oder GB-Buchgeld handelt.
Zwei völlig getrennte Geldkreise, die wie bereits von mir oben beschrieben fälschlicherweise in einer GB-Bilanz vermischt werden wegen der Namensgleichheit, die vorgaukelt (ZB-)Euro wäre gleich (GB-)Euro.
Im Wikipedia-Beitrag wird die Unterscheidung ZB-Euro zu GB-Euro sehr wohl gemacht aber möglichst unauffällig!
Es könnte ja jemand auf die Idee kommen, dass hier etwas Grunsätzliches völlig falsch läuft!!!!!!
Zu den Geschäftsbanken passt m.E. der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldscheine", durchaus auch "Moskau Inkasso". Im Grunde ist ja jeder Euro Zinseinnahme der GB Gewinn (dem evtl. gewisse Verwaltungskosten gegenüber stehen).
Das löst auch das Rätsel um die Glaspaläste...
Der Vergleich "Pfandleiher auf eigene Schuldschein" ist sehr treffend und passt ohne jegliche Einschränkung. Was dabei "Moskau Inkasso" bedeuten soll, erschließt sich mir nicht.
Das die Zinseínnahmen der GB den bilanziellen Gewinn erhöhen ist ergibt sich aus der Buchung desselben. Was aber übersehen wird ist die Geldschöpfung der GBs für alle ihre Ausgaben einschl. sämtlicher Verwaltungskosten. Sie benötigen dadurch von niemanden eine Geldzufluss zur Bezahlung aller ihrer Ausgaben einschl. der Auszahlung ihrer gewährten Kredite!
Sehr richtig, dies löst auch das Rätsel der Glaspaläste, da die Bezahlung derselben mit der Geldschöpfung der GB erledigt wird!
Da sind wirklich viele Fachwörter dabei, und der Beitrag klingt etwas verschwörerisch.
Wo kann ich mich dazu anderweitig informieren? Ich verstehe die unterschiedlichen Geldkreisläufe nicht, von denen Sie hier sprechen.
Dem Unwissenden werden alle sachlichen zutreffenden Informationen wie „Verschwörung“ erscheinen!
Der Beitrag in Wikipedia zum Thema Geldschöpfung ist dafür gut geeignet!
Fachwörter bleiben dir dabei aber ebenfalls nicht erspart!
Vielen Dank für diese Ausführung!
Lieber Maurice, vielen Dank für deine politisch zutreffende Beschreibung des Trump-Dilemmas.
Hier ein wenig "Besserwisserei" zu deinen Ausführungen.
Wenn du ausführst: "... hat die US-Zentralbank ein doppeltes Mandat: niedrige Inflation und (!) niedrige Arbeitslosigkeit. Oder anders gesagt: stabile Preise und größtmögliches Wachstum." ist dies sachlich scharf daneben.
Niedirge Inflation heißt geringe Preisveränserungen und nicht "stabile Preise" z.B die angestrebte Inflationsrate von 2%.
Niedirge Arbeitslosigkeit verlangt einen hohen Beschäftigungsstand und ist auch ohne "größtmögiches Wachstum" möglich. Dies will Trump ja mit seinen Zöllen erreichen. Eine bessere Auslastung der heimischen Industrie durch eine Nachfrage-Verschiebung, dass die Amerikaner mehr heimische Produkte kaufen.
Das eine ZB praktisch nicht in der Lage ist, weder das Eine noch das Andere mit ihren Mitteln zu erreichen, deutest du ja selber in deinem Beitrag an. Ich habe dazu einen etwas ausführlicheren Beitrag geschrieben.
Zum Glück nimmt die Zahl der Nein-Sager langsam zu und Trump rudert inzwischen mehr zurück als voran. Selbst er hat inzwischen die Funktionsweise seiner Zölle halbwegs verstanden und die Konsumenten bemerken das auch langsam an leeren Regalen, steigenden Preisen und gestoppten Investitionen. Immerhin keimt der Widerstand auf allen Ebenen allmählich auf.
Solange er und seine Truppe an den Börsenschwankungen und seinem persönlichen Crypto Geld verdienen, gilt sein "couldn't care less".
Ich glaube, sich so massiv von Importen (Waren, Vorprodukte, Studenten, Wissenschaftler, Touristen, etc.) abhängig zu machen ist ein ähnlich labiler, wenn nicht sogar gefährlicher Zustand wie Deutschland es mit seinen Exporten gemacht hat.
Eine gewisse Einschränkung muss da wohl doch gemacht werden: Dass der Zinsanstieg der EZB nach dem Preisschock bei der Energie die Wirtschaft in Deutschland zusätzlich ausgebremst hat ist doch wohl kaum zu bestreiten. V.a. Deutschland war ja von der Verteuerung der fossilen Energieträger am meisten betroffen.
Und, ob Preisschock oder Inflation: Die Decke ist für "das untere Ende der Nahrungskette" zweifelsfrei kürzer geworden. Was ja mit ein wesentlicher Grund für den wachsenden Zuspruch für Rechts-Außen ist. Denn das Narrativ "Ohne Not auf russisches Gas verzichtet" verfängt bei schlichten Gemütern...