22 Kommentare
Apr 15Gelikt von Maurice Höfgen

Man kann nur immer wieder mit dem Kopf schütteln das so nicht im ARD/ZDF darüber gesprochen wird. So lange werde ich dich weiterempfehlen!

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Apr 18Gelikt von Maurice Höfgen

. . . klasse pointiert, stimmt (leider) alles! ;-)

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Also ganz ehrlich und da nehme ich auch keine Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeit.

Die Summe an Fehlleistungen und Fehlberechnungen ist ja Mittlerweile schon auf Bösartige Dummheit oder Bösartige Narzisstische Überhöhung zurück zu führen.

Ich meine mal seit Mehreren Jahrzehnten weiß man in der EZB und der Deutschen Bundesbank, das der Zins der Preis fürs Geld ist und das wenn der Preis steigt, auch die Nachfrage fällt. Und das Unkontrolliert und Senkretflügen führen kann.

Aus einer Deflation und Industrieabbau kommt man sehr sehr viel Schwieriger raus, als aus einer "Inflation". Das weiß jeder, der selbst mal in einen Tief war und abgebaut hat.

Deswegen kann man da schon eine Verschwörung zum Schaden der Menschen durchaus verorten.

Gruß dalassend

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https://public.tableau.com/app/profile/johannes.schwanitz/viz/InflationsrateDV262020V04/Story1

Und hier die asymmetrischen Zinsreaktionen der Banken bei Kreditzinsen und bei Einlagenzinsen.

https://public.tableau.com/app/profile/johannes.schwanitz/viz/ZinsdashboardgesamtV22/Story1

Die Zinsspanne - und damit die Hauptertragsquelle der Banken - ist immer schon mit dem Zinsniveau hochgradig korreliert (s. Monatsbereicht 09/2023 Bundesbank S. 102) https://www.bundesbank.de/de/publikationen/berichte/monatsberichte/monatsbericht-september-2023-915832)

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Letztendlich kann man festhalten, dass die Zinserhöhungen von Anfang an dumm waren und sich erst nach und nach zeigt, wie verheerend sie wirken.

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founding

Lieber Maurice, ich vermute das Du mit diesem Beitrag den Verständnis-Stand deiner Leser testen willst, in wie weit sie das Geldsystem (von Dir in vielen Beiträgen einschl. deiner MMT-Schulung bestens beschrieben) verstanden haben.

Bereits die Überschrift erfordert einen Widerspruch, da die EZB nur sehr indirekt die Güterpreise des Verbraucherpreis-Indexes beeinflusst. Den einzigen Preis den die EZB direkt gestalten kann ist der Geldpreis für EZB-Buchgeld-Kredite, das bekanntermaßen nur den Kunden der EZB (Staat und lizensierte Geschäftsbanken) zugänglich ist. Das darüber keiner redet, ist verständlich, da es dem normalen Verbraucher weder betrifft noch für ihn von Interesse ist.

Dass die Geschäftsbanken diese Maßnahme der EZB als Begründung für ihre Zinsgestaltung benutzen ist sachlich eine Lüge da die GBs keinen Euro ihrer Zinseinnahmen zum Ausgleich ihrer EZB-Zinslasten benutzen können. Hier ist der Unterschied der Geldsorten EZB-Buchgeld und Geschäftsbanken-Buchgeld der Grund für diesen Sachverhalt.

Die Geschäftsbanken sind sachlich in ihrer Zinsgestaltung völlig unabhängig von den EZB-Zinsen, benutzen natürlich gerne die EZB-Zinsgestaltung zur Begründung ihrer davon völlig unabhängigen Zinsgestaltung. Hier ist ausschließlich die Gewinnsucht der GBs die zutreffende Begründung.

Wer das nicht glauben mag, vergleiche einmal die vergebenen Kreditsummen aller GBs mit den Kreditsummen der EZB. Danach würde ein Bruchteil des EZB-Zinses ausreichen, um die EZB-Zinskosten der GBs abzudecken.

Die EZB-Zinsen sind also nur eine psychologische Maßnahme sprich Wirkkanal zur Freude der GBs zur Erleichterung der gemeinschaftlichen Zinsgestaltung aller GBs zwecks höherer Gewinne.

Natürlich schlagen sich die erhöhten Zinskosten bei den Unternehmen in den Verkaufspreisen nieder. Die Kreditkosten für Immobilien erhöhen sich ebenfalls. Hier kann ich aber das Gestöhne über Kreditzinsen von 3 bis 4 % nur bedingt verstehen. Zu meiner Zeit waren an gleicher Stelle 10 bis 12 % normal und es wurde trotzdem gebaut. Natürlich wenn man nur 1% kalkuliert hat sind 3 bis 4 % ein Mehrfaches davon.

Dass die Kapitalmarkt-Zinsen (Immobilienkredite und private Verbraucherkredite gehören dazu) nicht im Verbraucherpreisindex berücksichtigt werden ist verständlich da sonst der Finanzmarkt mit seinen riesigen Preisveränderungen mit in den Index gehörten. Dann hätten wir leicht Werte die weit über den heutigen Zahlen liegen.

Das Zinsen sehr wohl im Verbraucher-Preisindex enthalten sind zeigt auch die von Dir beschriebene Preisgestaltung deutlich. Damit sind sie auch Teil der offiziellen Inflationsrate. Hier wird also Stimmung für etwas gemacht das sachlich nicht zutreffend ist. Auch die sogenannten Opportunitätskosten (ob direkt oder kalkulatorisch) sind reine Finanzmarktkosten.

Abschließend und zum wiederholten male ist festzustellen dass viele Ökonomen das Geldsystem nicht richtig verstanden haben. Der Unterschied von EZB-Buchgeld zu Geschäftsbanken-Buchgeld und die sich daraus ergebenden unterschiedlichen Handlungsalternativen werden von ihnen aus reiner Unkenntnis oder schlimmer noch aus ideologischen Gründen abgelehnt. Wann man hier von „Dummheit“ oder „Böswilligkeit“ reden kann ist nicht immer leicht auseinander zu halten!

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Apr 18Gelikt von Maurice Höfgen

. . . vielen Dank! Kleiner Einspruch: Zinsen gehen tatsächlich zu Null-Komma-Null in den Warenkorb ein - anders als Mietzinsen (kurz Mieten). Einfach mal nach Zinsen in den über 600 Einzelpositionen suchen in pdf Dokument "Preise / Prices Verbraucherpreisindex für Deutschland /" bei destatis!

s.a.:

https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2024/heft/3/beitrag/inflationsberechnung-zinspolitik-der-ezb-wird-als-inflationstreiber-statistisch-nicht-erfasst.html?utm_source=substack

https://public.tableau.com/app/profile/johannes.schwanitz/viz/InflationsrateDV262020V04/Story1

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Wenn ich von Zinsen spreche, meine ich die im Verkaufspreis einkalkulierten Zinsen die damit auf diesem Weg Teil des Verbraucherpreis-Indexes werden. Dies gilt sogar für den Mietzins da auch in diesem Preis, genannt Mietzins, die vom Vermieter zu zahlenden Zinsen entsprechend berücksichtigt werden.

Dieser Sachverhalt wird gerne von Volksöknomen übersehen, da er aus dem Feld der Betriebswirtschaft kommt aber über die Preiskalkulation in allen Preisen ihren Niederschlag findet. Gleiches gilt für die von Unternehmen abzuführende Steuern, die zu 100% im Preis landen. Indirekt gilt dies sogar für die von den Eigentümern zu zahlenden Einkommenssteuern, die als Teil des Gewinnaufschlags in der Preiskalkulation praktisch unsichtbar berechnet wird. Dies ist meist nur demjenigen bekannt, da mal aktiv Preise in einem Unternehmen berechnet hat.

Zinsen als Eigenpositionen sind tatsächlich nicht im Index enthalten, da diese ja Teil des Finanzmarkt-Geschehens sind.

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"Dass die Geschäftsbanken diese Maßnahme der EZB als Begründung für ihre Zinsgestaltung benutzen ist sachlich eine Lüge da die GBs keinen Euro ihrer Zinseinnahmen zum Ausgleich ihrer EZB-Zinslasten benutzen können. Hier ist der Unterschied der Geldsorten EZB-Buchgeld und Geschäftsbanken-Buchgeld der Grund für diesen Sachverhalt."

Das ist nicht richtig, denn IIUC schieben die Geschäftsbanken Geld zwischen M0 und M1-3 hin- und her: Für jeden Kredit, den sie begeben (M1-3, manche Länder weisen auch M4 aus), müssen sie auch einen Bruchteil als Geld bei der Zentralbank hinterlegen (M0). Dieses müssen sie vorher erwirtschaftet haben, es ist also i.d.R. Geld aus M1.

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Lieber Walther, die von der EZB berichteten Geldmengen M0 und M1-M3/M4 sind real unterschiedliche Geldsorten. M0 ist das Bargeld und die Reserven der Geschäftsbanken. Beide sind "gesetzliche Zahlungsmittel" und damit Zentralbank-Geld, erzeugt von der Zentralbank. Diese Geldsorte kursiert nur im Buchungskreis Zentralbank und Geschäftsbanken/Regierung.

M1/M3-4 ist dagegen reines Geschäftsbanken-Giralgeld, erzeugt von den Geschäftsbanken via deren Ausgaben wie z.B. vergebene Kredite und alle übrigen Ausgaben der GBs. Richtig ist, dass sie bei einer Kreditvergabe noch 1% dieser Summe als Reserven, sprich ZB-Geld, zu bestimmten Zeitpunkten als Guthaben auf ihrem ZB-Konto ausweisen müssen. Dieses Geld, genannt Reserven bekommen sie im Normalfall über die Ausgaben der Regierung, die immer nur mit dieser Geldsorte ihre Ausgaben bezahlt. Die GBs erzeugen bei diesem Zahlungsvorgang parallel ihr GB-Giralgeld, da keine Nichtbank ein Konto bei der ZB hat.

GBs können Reserven, sprich ZB-Geld, nur auf 3 Arten "erwirtschaften":

1. Die bereits beschriebenen Ausgaben der Regierung führen bei den GBs zu Reserve-Guthaben

2. Durch den Zahlungsfluss innerhalb der GBs können Reserve-Guthaben für einzelne GBs entstehen. Diesen stehen zwingend entsprechende Reserve-Verbindlichkeiten anderer GBs gegenüber. Hier regeln die GBs dieses im Rahmen der Interbanken-Marktes üblicherweise untereinander solange sie sich gegenseitig vertrauen. Wenn nicht, passiert das, was 2008 zur Finanzkrise geführt, die nur dank großzügiger Hilfe (massive Gelderzeugung der ZBs und die Übernahme von "schlechten" Wertpapieren) der staatlichen ZB bewältigt wurde.

Die Behauptung hier wären "Steuergelder" zur Rettung der GBs geflossen ist sachlich falsch und eine grobe Lüge zur Verdummung aller Steuerzahler.

3. GBs bekommen im Bedarfsfall Kredite von der ZB gegen Sicherheiten. Der Witz an dieser Regelung besteht im dem vorherigen Kauf dieser Wertpapiere durch die GBs, bezahlt mit ihren "selbsterzeugten" Giralgeld. Hiermit wird gewissermaßen indirekt neben dem Giralgeld der Zugriff auf Reserven der ZB ermöglicht.

Abschließend nochmals in aller Deutlichkeit: Die Forderungen der ZB können von GBs nicht mit GB-Giralgeld erfüllt werden sondern nur mit ZB-Geld=Reserven. Wie die GBs an Reserven kommen habe ich oben erläutert. GBs erwirtschaften somit auf 2 verschiedenen Geldebenen ihre Gewinne. Bilanzen der GBs sind nach strenger Bewertung alle fehlerhaft!

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Apr 29·Apr 29 bearbeitet

"[M0 = Bargeld + ZB-Geld] Beide sind 'gesetzliche Zahlungsmittel' und damit Zentralbank-Geld, erzeugt von der Zentralbank." Nur fast richtig, denn die Regierung kann durch Ausgabe von Münzen auch M0-Geld erzeugen; das ist aber derzeit (und hoffentlich auch zukünftig) vernachlässigbar wenig.

[Zahlungsfluss Regierung zu GB] Die Regierungen haben aber ihr Geld vorher von den Steuerzahlern (also aus M1) und der Ausgabe von Staatsanleihen (also aus M0 (von GB gekauft), aber auch M1 (von Nicht-Banken gekauft)) bekommen. Somit geschieht hier also eine Verschiebung von M1 nach M0.

"[...], da keine Nichtbank ein Konto bei der ZB hat." IIUC haben auch die Regierungen ein Konto bei der Zentralbank?

IIUC ist die Unterscheidung von Zentralbank-Geld & "dem Rest" zwar sinnvoll, das heisst aber nicht, dass diese Geldmengen komplett disjunkte Kreisläufe bilden! Im Gegenteil ist es nach meinem Verständnis so, dass eben die Zentralbanken durch ihre Maßnahmen (v.a. Leitzinsen & Kauf/Verkauf von Anleihen) u.a. versuchen, die Verschiebungen des Geldes zwischen den Klassen M0-3/4 zu steuern. Zum anderen geht es ihr um die jeweils gewünschte Expansion & Kontraktion der Geldmengen M1-3/4 (z.B. M1-Geld "verschwindet" durch die Rückzahlung eines Kredites an die Bank).

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founding

Richtig, dass historische Münzregal habe ich nicht ausdrücklich unterschieden. Hier „verkauft“ die Regierung diese Münzen an ihre Zentralbank und erzielt damit einen „Gewinn“, die sogenannte Seigniorage.

Unsere Regierung könnte mit dem Verkauf einer 2-Billionen-Münze ihre „angeblichen“ Staatsschulden tilgen. Diese „Möglichkeit“ haben sich unsere „dummen“ Politiker von den Geldmächtigen abschwatzen lassen, per entsprechendem Gesetz!

Die ZB kann nur die Geldmenge ihres Buchgeldes (M0) bedingt steuern. Die Buchgelder M1 bis M3/4 werden ausschließlich von den GBs erzeugt und in den Umlauf gebracht. Die 1%ige Zwangsreserve (= M0-Buchgeld=ZB-Geld) ändert daran praktisch nichts.

Der Leitzins der ZB ist für die GBs nur beim Reserve-Geldbedarf von Bedeutung. Ihre eigenen Zinsen sind davon völlig unabhängig und die damit erzeugten Einnahmen, wie schon beschrieben, nicht zur Zahlung von ZB-Zinsforderungen geeignet. Die verlangt ihre Geldsorte (ZB-Buchgeld = Reserven) zum Ausgleich. Eine Austausch von ZB-Buchgeld mit GB-Buchgeld und umgekehrt ist nicht möglich da unterschiedliche Buchungskreise.

Die Steuerung der Geldmengen ist der ZB nicht möglich und selbiges hat sie deshalb auch völlig aufgegeben.

Bedauerlicherweise ist dein Wissen um das Geldsystem unvollständig. Empfehle das Buch von Maurice Höfgen zum Schließen dieser Lücke!

Das die Regierung keine Steuern zur Bezahlung ihrer Ausgaben benötigt sollte schon logisch verständlich sein. Die Regierung muss erst ihr Geld in Umlauf bringen, bevor sie selbiges via Steuern zurückfordern kann!.

Der Geldsorten-Unterschied (Zb-Buchgeld gegen GB-Buchgeld) wird bei deiner Steuerzahlung sichtbar. Deine GB muss deine „Steuerzahlung“, erfolgt mit GB-Buchgeld immer in ZB-Buchgeld umtauschen, da die Regierung auf ihrem ZB-Konto nur diese Geldsorte, mit der sie vorher ihre Ausgaben bezahlt hat, wieder ins Plus bringen kann.

Auch wenn du eine Staatsanleihe mit Giralgeld bezahlst ist diese vorher von einer GB mit Reserven gekauft und bezahlt worden. Deine Giralgeld-Zahlung erreicht die Regierung niemals, da sie diese Geldsorte nicht gebrauchen kann.

Wenn du dich jetzt fragst ob du überhaupt eine Staatsanleihe wirklich gekauft hast bist du auf dem richtigen Erkenntnis-Weg!

Das Giralgeld bei der Rückzahlung eines Kredites wieder dahin verschwindet wo es hergekommen ist, nämlich im Nichts, hat nichts mit dem ZB-Geld zu tun.

Es sind und bleiben zwei völlig verschiedene Geldsorten die nicht direkt miteinander ausgetauscht werden können, obwohl beide den Namen Euro tragen!

Schwer zu vermitteln aber Fakt!

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Apr 29·Apr 29 bearbeitet

"Das die Regierung keine Steuern zur Bezahlung ihrer Ausgaben benötigt sollte schon logisch verständlich sein. Die Regierung muss erst ihr Geld in Umlauf bringen, bevor sie selbiges via Steuern zurückfordern kann!"

Nein, die Regierung kann im Gegensatz zu den Geschäftsbanken KEIN Geld erzeugen, außer Münzgeld. Das Geld, dass sie Umlauf bringen kann, ist (außer das vernachlässigbar wenige Münzgeld) M1-Geld, dass sie durch Steuereinnahmen & den Verkauf von Anleihen VORHER bekommen hat. Je länger die Laufzeit der Anleihe und je höher der Zins, desto weiter wird also beim Verkauf der Anleihe Geld in M2-3 (4) erzeugt; aber nicht von der Regierung, sondern daran wirken alle Teilnehmer mit: Die Käufer und der Verkäufer. Genau dieses Wachstum der zukünftigen Geldmenge M1 (Zinszahlungen & Tilgung landen ja zukünftig in M1) steuert die Zentralbank mit dem Leitzins.

"Deine GB muss deine „Steuerzahlung“, erfolgt mit GB-Buchgeld immer in ZB-Buchgeld umtauschen, ..."

Aha! Also was Du als "Umtausch" betrachtest, ist nach meiner Lesart eine Verschiebung zw. den Geldmengen M0 <-> M1-3/4.

"Auch wenn du eine Staatsanleihe mit Giralgeld bezahlst ist diese vorher von einer GB mit Reserven gekauft und bezahlt worden."

Man konnte bis 2018 (?) als Privatperson Staatsanleihen in D von der Bundesfinanzagentur direkt kaufen. Das geht jetzt wohl nur noch über den Sekundärmarkt.

"Es sind und bleiben zwei völlig verschiedene Geldsorten die nicht direkt miteinander ausgetauscht werden können, obwohl beide den Namen Euro tragen!"

Steht klar im Widerspruch zu Deiner vorherigen Aussage, wonach die GB M1-Geld in M0-Geld "umtauschen" können. Irgendwo stimmt also etwas nicht mit Deinem Verständnis der Geldmengen?

Ich empfehle die seriöse Website https://was-ist-geld.de/ zum Verständnis der Geldmengen.

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founding

Richtig, die Regierung kann Dank ihres Münzregals (ein historischer Nachlass) tatsächlich nur noch Münzen zum Nennwert an die ZB verkaufen und erhält auf ihrem Sichteinlagekonto eine Gewinn (genannt Seigniorage) gutgeschrieben als Differenz aus den Herstellkosten und dem Nennwert der Münzen.

Wir sprechen hier von 2 staatlichen Instanzen, der Regierung und der Zentralbank – rechte Tasche zu linke Tasche des Staates!

Das Geld welches die Regierung in Umlauf bringt ist IMMER gesetzliches Zahlungsmittel und damit IMMER M0-Geld also Bargeld (Münzen oder Geldscheine – üblicherweise nicht mehr von der Regierung benutzt da selbst Finanzämter diese Geld Form nicht mehr annehmen) oder ZB-Buchgeld. Sie bringt NIEMALS M1-Geld sprich Giralgeld in Umlauf da sie selbiges im Gegensatz zu GBs nicht erzeugen kann.

Die Steuereinnahmen und der Handel sog. Staatsanleihen (in Primär-Markt) müssen IMMER mit ZB-Geld sprich M0-Geld erfolgen. Hier ist deine Verständnislücke.

Die Geldsorten M1 bis M3/4 sind ausschließlich von GBs erzeugte und verteilte Geldsorten genannt Giralgeld und sind nicht direkt als M0-Geld nutzbar.

Um den Umtausch von ZB-Buchgeld=M0 in GB-Buchgeld=M1 zu verstehen muss man sich den Buchungsverlauf in einer GB vergegenwärtigen und den Buchungsablauf einer GB bei der Zahlung der Regierung an ein Unternehmen nachvollziehen:

PER Forderung an ZB (ein Aktiv-Konto in der GB-Bilanz - dies entspricht dem Sichteinlagekonto der GB bei der ZB) = also eine Forderung der GB in der Geld Form ZB-Buchgeld = Reserven

AN Sichteinlage des Unternehmen (ein Passiv-Konto in der GB-Bilanz) = also eine Verbindlichkeit der GB gegenüber dem Unternehmen in der Geld Form GB-Buchgeld = Giralgeld

Damit wird also M0-Geld in M1-Geld umgetauscht. Bei einer Steuerzahlung erfolgt die Buchung in umgekehrter Folge.

Dieses Giralgeld wird ausschließlich von GBs erzeugt (wenn man es genau nimmt gibt es soviel verschiedene Giralgeldsorten wie es verschiedene GBs gibt!!!!!!) und die Staffelung M1 bis M3/4 ergibt sich aus der Laufzeit der vergebenen GB-Kredite und aus nichts anderem.

Dein Verständnis der Geldsorten M1 bis M3/4 ist einfach FALSCH!

Sie haben nichts mit der Laufzeit der Staatsanleihen und der Geldmenge der ZB-Buchgeldes zu tun.

Die von den GBs erhaltenen Zinsen für ihre vergebenen Kredite werden immer in der Geldsorte M1 sprich Giralgeld bezahlt, welches von der ZB nicht für die von ihre verlangten Zinsen akzeptiert werden. GB-Euro ist eben nicht ZB-Euro – schwer einzusehen aber sachlicher Fakt!

Auch der Zins der GBs hat mit dem sog. Leitzins der ZB wenig bis gar nichts zu tun. Eine hilfreiche Erklärung der ZB zur Argumentation der GBs für ihre Zinspolitik.

Auch das Wachstum der Geldmenge ist von der ZB praktisch nicht steuerbar. Die Giralgeld Menge Euro beträgt ein Vielfaches der ZB-Buchgeldmenge, genannt Reserven. Die ZBs haben diese Steuerung bereits vor Jahren wegen Ergebnislosigkeit aufgegeben.

Was die ZB mit ihrem Leitzins steuert ist der Interbanken-Markt der ausschließlich in der Geldsorte ZB-Buchgeld abgewickelt wird. Auch die Staatsanleihen dienen zur Steuerung dieses „Leitzinses“ und nichts weiter!

Den „sog. Umtausch“ von M0 in M1-3 habe ich hoffentlich oben verständlich beschreiben.

Der Kauf von Staatsanleihen von Privatpersonen ist heute nur noch über den Sekundärmarkt, also von GBs möglich. Warum sollte jetzt klar sein, keine Privatperson besitzt außer Bargeld noch gesetzliches Zahlungsmittel.

Staatsanleihen müssen aber zwingend mit „gesetzlichen Zahlungsmitteln“ gekauft werden, welches auch die Finanzagentur nicht mehr annimmt. Daher kommt mein Zweifel ob privat überhaupt noch der verbindliche Kauf einer Staatsanleihe möglich ist! Der Sekundärmarkt leidet bekanntlich unter der Möglichkeit, dass einer der Teilnehmer (die GB) in Konkurs gehen kann und damit der Rückkauf und die Bezahlung der fälligen Staatsanleihe der Konkursverwaltung unterliegt.

Dein Web-Seiten-Link zum Verständnis der Geldmengen ist wie viele ähnliche Publikationen sachlich unvollständig bis falsch, trotz hochrangiger Autoren.

Ich beschränke meine Kritik auf die Darstellung des Geldkreislaufes, da sich daraus die Unstimmigkeiten in der Geldpyramide von selbst ergibt.

1. Hier wird im Kreislauf 1 vom Reservenkreislauf geprochen. Dieser Kreislauf besteht nicht nur aus den Reserven sondern auch aus dem Bargeld (Münzen und Geldscheinen) und dem gesamten Buchgeld der ZB also aus den Reserven (ZB-Gelder der GBs) und den Ausgaben und Einnahmen der Regierung. Im Prinzip werden hier alle von der ZB in Umlauf gebrachten Gelder (Bargeld oder Buchgeld) registriert und dargestellt.

Fehler: Unvollständige Darstellung

2. Der Kreislauf 2 besteht nur aus dem Giralgeld und nicht aus dem Bargeld. Tatsächlich wird nur im Kreislauf 1 das umlaufende Bargeld berichtet welches die GBs an Nichtbanken ausgegeben haben. Die Bargeld-Kassenbestände werden praktisch bedeutungslos (wie die im Keller der ZB liegenden Geldscheine). Hier ermittelt die ZB ihre an GBs ausgegebenen Bargeldmenge abzüglich der Bargeld-Kassenbestände der GBs als Bargeld-Umlauf!

Wie im Kreislauf 1 handelt es sich hier wiederum nur um Geldbeträge die auf der Passivseite der GB-Bilanzen erscheinen (vergleichbar mit der ZB-Bilanz).

Hiermit wird die Aussage sichtbar, dass Geld auf Schulden basiert!

Fehler: Falsche Darstellung des Bargeldes.

Unstimmigkeit: Ignoranz des Unterschieds der Geldsorten „gesetzliche Zahlungsmittel = ZB-Geld“ und Giralgeld und sich daraus ergebende Handlungsnotwendigkeiten.

Das in dem Beitrag der Unterschied zwischen einem Kredit (die Geldmenge wird im Rahmen des Kredite von dem Kreditgeber sprich GB erzeugt) und einem Darlehen (Darlehensgeber muss im Besitz der Darlehensgeldmenge sein) nicht unterschieden wird, zeigt das unzureichende Verständnis des Autors des heutigen Geldsystems. Viele zutreffende und richtige Ausführungen dieses umfangreichen Beitrages werden durch die „grundsätzlichen Fehler“ stark im Wert vermindert!

Empfehle hier das aktuelle Lehrbuch von Dirk Ehnts „Makroökonomik – Wirtschaftstheorie für das 21.Jahrhundert“ ISBN 978-3-658-1054-4

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„Hier kann ich aber das Gestöhne über Kreditzinsen von 3 bis 4 % nur bedingt verstehen. Zu meiner Zeit waren an gleicher Stelle 10 bis 12 % normal und es wurde trotzdem gebaut.“

Seit den 1980ern haben sich aber auch die Kaufpreise für Immobilien sehr stark verändert.

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founding

Was hier passiert ist, ist doch folgendes:

Bei niedrigen Zinsen können die Unternehmen bei entsprechender Nachfrage ihre Gewinnmargen entsprechend erhöhen. Die Verbraucher haben statt Zinsen jetzt steigende Preise bezahlt.

Wenn dann wie jetzt die Zinsraten wieder anziehen müssten die Unternehmen ihre Gewinnmarge wieder senken, was sie natürlich nicht tun, da sie dann zugeben müssten, vorher eigentlich unverdient zu hohe Gewinne kalkuliert zu haben.

Hier funktioniert die Marktwirtschaft dank hoher Unternehmenskonzentration eben nicht mehr so wie Klein Fritzchen sich selbige vorstellt.

Marktwirtschaft und Kapitalismus vertragen sich nicht. Der Wettbewerb der Marktwirtschaft wird vom Kapitalismus mit aller Macht bekämpft und beseitigt - siehe die heutige extreme Kapital-Konzentration a la Black Rock und Konsorten!

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Das geringste Quantum Mindestintelligenz würde reichen, um diese Aspekte zu berücksichtigen und dies in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen.

Da dies aber nicht der Fall ist, besteht noch erhebliches Verbesserungspotential - leider von einem geringen analytischen Niveau aus.

Man mag sich gar nicht vorstellen, welche Aufgabenfülle noch zu bewältigen ist, damit man eine Gesellschaft so organisieren kann, dass die Produktionsverhältnisse die volle Produktivkraftentwicklung ermöglichen und diese keiner religiös anmutenden Austerität geopfert wird.

Aber das Zeitalter analytischer Tatkraft dürfte gar nicht mehr so weit entfernt sein, weil sonst die gesellschaftlichen Kosten zu hoch ausfallen dürften.

Jedenfalls gibt es realtiv vollständige Erklärungen für das Wirtschaftsgeschehen und was dies dann für gesellschaftlichen Wohlstand bedeutet.

Leider sind die Wirtschaftsweisen davon noch ein erhebliches Stück davon entfernt. Aber Lösungen braucht man von dieser Seite ohne personelle Auffrischung auch nicht erwarten.

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Warum führt ein hoher Zins zu sinkender Nachfrage?

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Der Zins ist der Preis für das Geld und wenn das Geld im Allgemeinen durch höhere Zinsabgaben fehlt ist 1. Weniger in der Geldbörse beim Kunden und 2. Höhere Preise bei den Produkten.

Da die Meisten Kredite eben von Banken getätig werden. Etwa 99,5%, fließt auch 99,5% allen Zinsgeldes von aus der Privatwirtschaft in den Innerbanken-Sektor.

Da die Banken ja kein Zentralbankengeld, also das Zinsgeld, verleihen dürfen, fehlt es im Privatsektor.

Jedenfalls habe ich das so verstanden.

Gruß dalassend

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IIRC werden bei uns ca 80% (?) der Kredite an Unternehmen von Banken begeben, in den USA sind es viel weniger & private Kreditgeber geben den Löwenanteil.

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founding

Private Geldverleiher vergeben keine Kredite, da sie nicht die „Geldschöpfungsfähigkeit“ der Banken besitzen. Sie vergeben Darlehen und müssen das dafür erforderliche Geld in ihrem Besitz haben.

Die sprachliche Vermischung von Kredit und Darlehen geschieht leider oft, was aber sachlich zu falschen Schlussfolgerungen führt. Im Fall des Darlehens bleibt Geldmenge gleich, beim Kredit erhöht sich die Geldmenge! Ein wichtiger und bedeutungsvoller Unterschied!

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founding

Weil Kreditzinsen als Kostenfaktor im Verkaufspreis kalkuliert werden. Dadurch steigt der Preis einer Leistung entprechend. Siehe auch meine Antwort auf den Einwand von Prof. Dr. Johannes Schwanitz. Gestiegene Preis ohne gleichzeitige Steigerung des Einkommens verringert zwingend die Nachfrage!

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