11 Kommentare
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Avatar von Joerg-Uwe Steuk

Genau! Die Diskussionen drehen sich um die Migranten als das größte Problem in unserem Land. Die CDU kreiert Vorschläge im Bundestag, die von der AfD zu stammen scheinen und erhofft sich mehr Wählerstimmen. Ganz im Geiste Horst Seehofers „ Die Mutter aller Probleme etc…“ Solange wir uns nicht um eine funktionierende Infrastruktur kümmern, klappt es auch nicht mit der Integration. Der Fokus ist falsch aber wenn diese Themen nicht in die Diskussion einfließen, sehe ich schwarz, nein braun. Danke Maurice, dass Du wieder mal echte Probleme aufgreifst und den Finger in die Wunde legst.

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Avatar von Johannes Hartmann

Dazu kommt noch, dass immer mehr Menschen von Armut bedroht sind und Geflüchtete nicht arbeiten dürfen. Die organisierte Kriminalität hat bestimmt weniger Nachwuchssorgen als der Zoll.

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Avatar von Maurice Höfgen

JA!

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Avatar von Kay Pöhler

Super aufbereitet mal wieder und auf den Punkt gebracht! Es ist einfach bizarr: das Gemeinwesen ächzt und kracht an allen Ecken und Enden und die herrschende wirtschaftspolitische Debatte dreht sich darum, wie man den Staat weiter schwächen kann (Schuldenbremse, Personalabbau, Leistungskürzungen usw. usf.). Umso mehr - danke, Maurice!

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Avatar von Marcel

Die Thematik ist super auf den Punkt gebracht.

Wenn über Kriminalität und Schmuggel gesprochen wird, sollte genau hier angesetzt werden, um kriminellen Strukturen direkt ans Geld zu gehen. Wenn diesen Strukturen die Waren genommen werden, fehlt für viel derzeit begangene Straftaten das Geld.

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Avatar von Stephan Schulz

Die Parteien, die am meisten nach „Law & Order“ schreien, sind diejenigen, die seit Jahrzehnten den Staat kleinhacken und ihn auch weiter kleinhacken wollen. Der Staat soll eigentlich von jedem nur weiter belastet werden, aber gleichzeitig wird nach mehr Sicherheit gerufen und an der Schuldenbremse festgehalten. Laut Weidel will die AfD diese ja sogar „nochmal verschärfen“. Die rechten Parteiprogramme sind zur eierlegende Wollmilchsau geworden. Und der Wähler so? „Klingt nach einem sinnvollen Programm“. Weil einfach kaum jemand die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge versteht.

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Avatar von Dr. Ricco Lindner

Dramatisch und traurig richtig und wichtig zugleich, dein Artikel!

Ich kann nur hoffen, dass wir endlich die neoliberalen Bremsklotze wegschmeißen können.

Und ich hoffe, dass nicht auch noch Fentanyl auf unserem Markt dominant wird. Damit lässt sich offenbar noch mehr Geld verdienen und due Auswirkungen sind verheerend (siehe USA)

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Avatar von Günter

Dass man im Schatten der unsinnigen Migrationsdebatte gern mal an unauffälliger Stelle sparen kann, liegt auf der Hand, die Situation hast du zutreffend beschrieben.

Im Bezug auf die Drogenkriminalität würde ich aber gern noch einen Schritt zurücktreten:

Erst mit dem "War on drugs" der USA, den diese der ganzen Welt aufgezwungen hat, konnte dieses hochprofitable Geschäft überhaupt erst entstehen und für großes Leid in Produktions- Transfer- und Verbraucherländern sorgen. Natürlich auch für gute Auslastung von Zoll, Polizei, Richtern und Gefängnissen.

Eine wirkliche Eindämmung des Drogenkonsums hat man dadurch erkennbar sowenig erreicht wie mit der Alkohol-Prohibition vor hundert Jahren.

Ich will das Thema hier nicht weiter ausführen, ist auch eine andere Baustelle, es mag ein Hinweis auf entsprechende Wikipedia-Artikel sowie die Arbeiten von Günter Amendt genügen.

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Avatar von Jan

Toller Beitrag und definitiv ein Thema das zu wenig Aufmerksamkeit bekommt obwohl es uns alle betrifft. Es wird so viel hin und her diskutiert über Cannabis, während am Zoll tonnenweise dieser gefährlichen Droge geschmuggelt wird.

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Avatar von Reinsch

Der Zoll spart sich selbst kaputt

Der Zoll, eine zentrale Steuer- und Kontrollbehörde des Bundes, steckt seit Jahrzehnten in einer strukturellen Krise. Trotz Milliarden-Einnahmen wird chronisch an Personal und Ausstattung gespart. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigten, sondern auch auf die Effizienz und die wirtschaftliche Stabilität des Staates.

Personalnot und fehlende Aufstiegschancen

Die Personalgewinnung gestaltet sich zunehmend schwierig. Erst kürzlich wurde das Eingangsamt im mittleren Dienst nach jahrelanger Verzögerung von A6 auf A7 angehoben – ein Versuch, mit der Bundespolizei konkurrenzfähig zu bleiben und überhaupt noch Nachwuchs zu gewinnen. Doch das allein reicht nicht aus.

Besonders problematisch ist die strikte Hierarchie innerhalb der Zollverwaltung. Von den rund 48.000 Beschäftigten sind etwa zwei Drittel im mittleren Dienst tätig, also rund 32.000 Personen. Erst im Jahr 2024 wurde 200 von ihnen ein Aufstieg in den gehobenen Dienst ermöglicht – das entspricht einer verschwindend geringen Quote von gerade einmal 0,63 %. Wer Karriere machen will, findet hier kaum Möglichkeiten.

Unzureichende Besoldung – ein Dauerproblem

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2020 ist zudem klar: Die Besoldung der Bediensteten ist nicht amtsangemessen. Besonders in Ballungsgebieten mit hohen Mieten geraten viele Beschäftigte in finanzielle Schwierigkeiten. Dass der Staat an seinen eigenen Bediensteten spart, ist nicht nur unfair, sondern auch kurzsichtig.

Gefährdung des Gemeinwohls

Diese Sparpolitik bleibt nicht ohne Folgen:

Steuerkontrollen können nur noch stichprobenartig durchgeführt werden, zum Beispiel im Bereich der Branntweinsteuer.

Die Kontrolle von Schwarzarbeit bleibt oberflächlich, was zu erheblichen Einbußen in den Sozialkassen durch Scheinselbstständigkeit führt.

Die Vollstreckung öffentlicher Forderungen ist unzureichend, da die entsprechenden Abteilungen personell unterbesetzt sind. Hier bleiben Millionenbeträge auf der Strecke – Geld, das dem Bundeshaushalt fehlt.

Schlussfolgerung: Sparen an der falschen Stelle

Der Zoll ist eine Behörde, die Milliarden einnimmt. Doch anstatt in Personal und bessere Arbeitsstrukturen zu investieren, wird an der falschen Stelle gespart. Das Ergebnis ist eine Behörde, die aus dem letzten Loch pfeift und damit nicht nur die Beschäftigten demotiviert, sondern auch dem Staat immense Einnahmen entgehen lässt. Es wird Zeit, diese Kurzsichtigkeit zu beenden – im Interesse der Beschäftigten und des Gemeinwohls.

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Avatar von Grit

Ach, Hauptsache es werden ein paar Asylbewerber und Palästinademonstranten kriminalisiert. Das reicht völlig.

Danke, Maurice, für diesen Artikel. DAS hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm.

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