18 Kommentare
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Avatar von Kerstin Pohlmann-Ernst

Super, auf den Punkt gebracht! Chapeau! Top. Genauso ist es.👍

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Avatar von Rolf Kullmann

Maurice, ich danke Dir ausdrücklich für diesen "offenen Brief" an Lars Klingbeil, mal Tacheles zu reden kann nicht schaden.

Ja, der Niedergang der Sozialdemokratie ist ein schleichender Abstieg, es ist schade um diese diskussionsfreudige Partei.

Diese Partei und auch die Mitglieder sind es nicht gewohnt, dass "par ordre du Mufti" Entscheidungen gefällt werden.

Meine Hoffnung ist, dass es bald mal wieder aufwärts gehen wird.

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Avatar von Helmut Herrmann

Während seines Studiums ist Klingbeil bei Altkanzler Schröder in die Lehre gegangen. Das erklärt für mich im Grunde alles.

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Avatar von Maurice Höfgen

Guter Punkt

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Avatar von Sophie

„Um Arm gegen Schwach in einen Klassenkampf zu schicken, während hintenrum Politik für Arbeitgeber und Spitzenverdiener gemacht wird.“ auf den punkt gebracht!!

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Avatar von Jens van Scherpenberg

Gute Kritik. Aber dein idealistischer Glaube an eine andere SPD ist daneben. Die SPD ist seit über hundert Jahren keine Klassenkampf-, sondern eine Staatspartei. Klingbeil steht in der „stolzen“ Tradition von Friedrich Ebert, Gustav Noske, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder.

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Avatar von Stefan Frischauf

Danke für den klugen offenen Brief. War 2011-13 als "kompetenter Bürger" für die Linken im Planungsausschuss einer "boomenden Stadt" mit rund 600.000 Einwohnern im "Wilden Westen" der Republik. Projektbezogene, geschweige denn strategische rot-rot-grüne Bündnisse gegen schwarz-gelbe Mehrheiten waren quasi unmöglich. 2013-20 war ich SPD-Mitglied. Ich halte einiges von Lars Klingbeil, aber Klientelismus und Kumpanei sind große Probleme, nicht nur in der SPD. Insofern machen Sie wichtige Punkte, Herr Höfgen. Die Abschottung vom Prekariat - als Architekt und Städtebauer betrachte ich mich auch als Teil des "akademischen Prekariats", der gerne auf der Baustelle mit Handwerkern arbeitet: das ist ein generelles Problem der Politik. Bei der Sozialdemokratie indes wiegt das nach mehreren Grokos umso schwerer. Mike Davis, irisch-stämmiger kongenialer US-Stadtsoziologe riet 2008 seinen Studenten und auch medial, Obama zu wählen und gleich gegen ihn und das Establishment zu protestieren. Der unvergessene David Graeber und Occupy Wall Street taten dies ja auch auf sehr kluge und medial wirksame Weise. Im Prinzip muss die SPD auch den Spagat zwischen Regierung und Opposition vor allem im Hinblick auf die AfD voraussichtlich 30+% 2029 hinkriegen. Das geht nicht mit "business as usual". Anyway: danke nochmals.

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Avatar von Hajo Zeller

Alles richtig. Alles Gut. Alles auf den Punkt.

Das Problem: Die Mehrheit der Sozialdemokraten wird nicht verstehen - wollen.

Die Bundesrepublik Deutschland wird doch nicht erst seit gestern von Christ- und vor allem Sozialdemokraten schlecht regiert.

Die Politik von Christ- und Sozialdemokraten hat über Jahrzehnte jene Probleme geschaffen, von denen sich die Rechtspopulisten nähren. CDU und SPD haben den Anspruch des Primats der Politik über die Ökonomie aufgegeben und ihren Handlungsspielraum durch Regeln wie die Schuldenbremse beschränkt. Sie haben „den Markt“ als handelndes Subjekt akzeptiert, „ihm“ hat sich nun auch die Demokratie („marktkonform“, Angela Merkel) anzupassen. Diese Sätze schreibt Stephan Schulmeister bereits vor fast 10 Jahren.

Und: "Christ- und Sozialdemokraten können daher ihre eigene Politik bis heute nicht als Hauptursache der Krise wahrnehmen und sehen daher über die Not der Menschen hinweg."

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und dass die AfD zum ersten Mal bei einer bundesweiten Sonntagsfrage stärkste Partei ist, ist eine direkte Folge der verfehlten Politik. Wer sich darüber wundert, hat nichts verstanden. Und ist vermutlich Teil des Problems.

https://www.widerborstig.de/Stephan%20Schulmeister,%20Die%20rechten%20Verf%C3%BChrer%20und%20ihre%20Wegbereiter.%20BL%C3%84TTER%208-2016.pdf

Und ganz grundsätzliche Probleme der parlamentarischen Demokratie in Deutschland, wie die mangelnde Repräsentanz des Willens der großen Mehrheit der Bevölkerung bei politischen Entscheidungen sind dabei noch nicht einmal angesprochen. Hier die Studie "Systematisch verzerrte Entscheidungen? Die Responsivität der deutschen Politik von 1998 bis 2015" von Lea Elsässer, Svenja Hense und Armin Schäfer: https://www.armuts-und-reichtumsbericht.de/SharedDocs/Downloads/Service/Studien/endbericht-systematisch-verzerrte-entscheidungen.pdf?__blob=publicationFile&v=2

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Avatar von Stefan Frischauf

Alles richtig. Verfehlte Politik wirkt sich bei der ältesten der "Volksparteien" besonders hart aus. Wer oder was aber ist "das Volk" am Ende des 1. Quartals des 21. Jahrhunderts? Welche Richtungen müssen sicheres Leben und Arbeiten daran einnehmen, um wieder Gemein- und Gesellschaft per se wahrnehmbar zu machen?

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Avatar von BerndP

Charakter und Politik??? Scheinriesen voran!

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Avatar von Rudolf Hartmann

Ist schon recht witzig wenn ein SPD Minister gegen die Arbeiterschaft Front macht. Obschon er selber seine Ausbildung und weiteren Wertegang in einer Politblase, abgeschirmt gegen den Bürger, hinter sich gebracht hat. Das ist also unser Bundesminister der Finanzen der Bundesrepublik Deutschland. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich nicht auch gleich nebenbei Christian Lindners Wertegang beschrieben? Natürlich gehört er zur FDP und nicht zur SPD, aber sonst...... :D:D:D Mir schwant schlimmes für die nächsten 4 Jahre.

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Avatar von Rudolf Hartmann

Ist schon recht witzig wenn ein SPD Minister gegen die Arbeiterschaft Front macht. Obschon er selber seine Ausbildung und weiteren Wertegang in einer Politblase, abgeschirmt gegen den Bürger, hinter sich gebracht hat. Das ist also unser Bundesminister der Finanzen der Bundesrepublik Deutschland. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich nicht auch gleich nebenbei Christian Lindners Wertegang beschrieben? Natürlich bis auf das er nicht zur SPD sondern zur FDP gehört. :D:D:D Mir schwant schlimmes für die nächsten 4 Jahre.

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Avatar von Heinz de Moll

Vor vielen Jahren wurde schon behauptet, es gebe kaum noch „ Arbeiter " , Facharbeiter seien eher Angestellte mit gutem Verdienst, die Entwicklung sei eher hin zur Dienstleistungsgesellschaft. So seien die Stimmen der Arbeiter eher in der Zahl als SPD -Wähler eher unbedeutend. Was Maurice ignoriert, dass gerade alte Sozialdemokraten den Eindruck haben, es würde sich mittlerweile mehr um Bürgergeldempfänger und Migranten gekümmert als um sie selbst, deswegen auch der Wechsel zur AFD. BSW hat versucht, diese Leute zurückzuholen, gepaart mit sozialdemokratischem Programm, ist aber nicht gelungen. Interessant wäre es zu wissen, wie die Zusammensetzung der LINKEn ist. Auch ist die plumpe Hetze von FDPCSUAFDCDUBild leider aufgegangen.

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Avatar von Jens van Scherpenberg

Hier nochmal an der richtigen Stelle:

Nachtrag zu meinem ersten Kommentar von heute Nachmittag:

Der Niedergang der SPD ist nicht aufzuhalten. Sie geht an ihrem eigenen Erfolg zugrunde: die Arbeiterklasse bedingungslos auf den Staat einzuschwören. So mündet deren Unzufriedenheit jetzt logisch im Ruf nach einem starken Staat = der AfD, die den verspricht.

Ob „Die Linke“ eine Alternative als „Klassenkampfpartei“ ist, möchte ich bei all ihrer Klassenkampfrethorik bezweifeln. Sie ist auf dem testen Weg zur „verantwortungsvollen“ Staatspartei. Vielleicht ist „Klassenkampfpartei“ sowieso ein Widerspruch in sich. Entweder Klassenkampf oder Partei im demokratischen Betrieb.

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Avatar von Tim Haug

Ich finde so ein stumpfes ad hominem wie „vom hör- in den plenarsaal“ ist kein wirklich sinnvolles Argument und eher etwas das ich von AfDlern gewöhnt bin zu hören.

Maurice ist so gut darin Fakten zu präsentieren und für sich sprechen zu lassen, da braucht‘s doch gar nicht so eine billige Rhetorik.

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Avatar von Daddyou

Ja, ist mir auch aufgefallen. Solche Argumente kommen komischerweise immer gegen SPDler oder Grüne und fast immer von rechts. Von Herrn Höfgen hätte ich sie eher nicht erwartet. Da solche Ausbrüche für ihn eher untypisch sind, kann man aber gerne auch mal drüber hinwegsehen...

Einer Sahra Wagenknecht hat man komischerweise ihr Engagement für die Arbeiterklasse dagegen immer abgenommen, trotz Gucci-Handtasche, trotz fettem Benz und schicker Villa - und ohne jegliche Verbindung zur Arbeiterklasse. Das war fast schon wie bei Ernst...

Dass die One Man Klingbeil Show (oder wollen wir die SPD in Zukunft besser Bündnis Lars Klingbeil nennen ?) der SPD insgesamt nicht allzu gut tun dürfte, steht zu befürchten. Andererseits war eine personelle Erneuerung auch auf den Ministerposten eigentlich unumgänglich. Wie sollte man dem Wähler nach der derben Wahlschlappe exakt diesselben Personen wieder verkaufen können ?

Gleichzeitig war nicht zu erwarten, dass die SPD in einer Koalition mit der CDU/CSU eine eindeutige Richtungsänderung hin zur Arbeiterklientel machen würde. Ich denke, eine Mehrheit der Wähler wünscht sich von so einer Koalition eher Stabilität als Veränderung.

Ich jedenfalls habe nichts anderes erwartet...

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Avatar von Tim Haug

Unabhängig dessen stimme ich inhaltlich aber natürlich zu. Was mit der SPD passiert ist wirklich erschreckend

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Avatar von Jens van Scherpenberg

Nachtrag zu meinem ersten Kommentar:

Der Niedergang der SPD ist nicht aufzuhalten. Sie geht an ihrem eigenen Erfolg zugrunde: die Arbeiterklasse bedingungslos auf den Staat einzuschwören. So mündet deren Unzufriedenheit jetzt logisch im Ruf nach einem starken Staat = der AfD, die den verspricht.

Ob „Die Linke“ eine Alternative als „Klassenkampfpartei“ ist, möchte ich bei all ihrer Klassenkampfrethorik bezweifeln. Vielleicht ist „Klassenkampfpartei“ sowieso ein Widerspruch in sich. Entweder Klassenkampf oder Partei im demokratischen Betrieb.

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