37 Kommentare
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Avatar von Anon

Och mannn Habeck... Bitte, bitte, bitte reiß dieses Ruder herum so schnell es geht. Nur überhaupt davon zu hören, dass man betroffen sein KÖNNTE, obwohl man gar nicht gemeint ist, ist pures gift. Verbau es hier jetzt nicht.

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Avatar von ShadRaim

Leider nein....

Man könnte jetzt meinen das wäre egal, weil der Wahlkampf ja jetzt quasi nur noch in Richtung Flüchtlingspolitik geführt wird - aber zumindest aus meinem Umfeld kann ich das nicht bestätigen. Büroküchenklatsch Mitte dieser Woche, ein Kollege, der aus einer Familie stammt die garantiert allesamt Kleinanleger sind: "also eigentlich finde ich ja vieles was die Grünen so machen gar nicht schlecht. Aber nachdem Habeck jetzt den Kleinsparern an ihre mühsam, zurückgelegte Altervorsorge ran will kann ich die nicht mehr wählen."

Ich habe natürlich sofort missioniert "warte doch mal ab, warte wenn konkrete Zahlen genannt werden, da versucht nur wieder die Springerpresse und die Rechten einen Skandal herbeizufabulieren wo keiner ist"... und seitdem suche ich nach diesen Zahlen, mit dem ich dieser "Panik" entgegentreten kann...

Dieses Thema ist jetzt bald zwei Wochen in der Welt, und ich habe seither keine einzige Präzisierung der Zahlen um den ganzen "er will die Kleinsparer enteignen"-Schreiern entgegenzutreten gefunden - es kommt nichts (mehr?)

Falls ich tatsächlich eine Entwicklung übersehen habe - bitte bitte bitte schickt mir den Link!

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Avatar von Jasmin Mittag

Einfach raten. Wer nicht in Jahreseinkommengröße erträge hat wird wohl kaum belastet werden. Und damit man solche Erträge hat mus man schon im Millionen Bereich anlegbares Kapital haben. Trifft also nur die obersten 5% oder so.

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Avatar von ShadRaim

Das brauchst Du mir nicht sagen, das kann ich mir denken - aber wer sich nicht sicher ist, der läßt sich von entsprechenden Einpeitschern verunsichern, und wie auch schon im neuesten Video das Maurice kommentiert hat - ich verstehe nicht warum sie diese Steilvorlage weiterhin stehen lassen. Sie müßten doch auch gar nichts ganz konkretes sagen, nur sowas wie "nicht unter soundsoviel Millionen Anlagekapital"... dann würden doch sofort auch die nicht Angesprochenen aufatmen können.

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Avatar von Alexander van Looy

Danke, dass du das schreibst.

Ich sehe das genauso.

Der Gedanke dahinter ist gut und auch richtig und wichtig. Immerhin werden in anderen Ländern Kapitalerträge auch höher besteuert. Und Vermögen erst recht.

Aber die Methoden für die Habeck andere Parteien kritisiert, hat er nun selbst genutzt.

Und dabei wäre es so einfach gewesen, diesen Fehler zu vermeiden.

Es ist einfach traurig, dass die Grünen immer noch nicht gelernt haben Konzepte richtig zu kommunizieren.

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Avatar von Christian

Ich frag mich ja wieviel Geld man sparen könnte, wenn man statt diesem Wirrwarr an Krankenkassen eine einzige hätte.

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Avatar von thomasz

HIer sehe ich auch reinen zentralen Punkt: Konsolidierung und Heranziehung wirklich aller für die in Deutschland geschaffenen solidarisch zu finanzierenden Sozialsysteme.

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Avatar von Rico

Das Frage ich mich auch seit einiger Zeit. Die vielen gesetzlichen Krankenkassen sind doch nicht notwendig. Und die privaten erst Recht nicht. So entziehen sich die "starken Schultern" dem Sozialsystem.

Ich würde tatsächlich soweit gehen, das was fur die Versorgung der Bevölkerung da ist und ohnehin mit viel Steuergeld bezahlt oder gestützt wird, sollte in Bürgerhand sein und nicht in der privater Unternehmen (z.B. Krankenhäuser, Strom, Wasser). Das alles sollte nicht dem Profit weniger dienen, sondern den Lebensstandard sichern. Ich bin nicht gegen die freie Marktwirtschaft, aber Gewinne ohne Rücksicht halte ich für falsch.

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Avatar von Jasmin Mittag

Freie Marktwirtschaft mit Augemaß

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Avatar von Marcel

Ich finde die Idee grundsätzlich gut. Allerdings sehe ich auch, dass durch den Vorschlag ohne konkrete Zahlen die Grünen Stimmen verlieren werden.

CDU/CSU, FDP und SPD haben keine Vorschläge zur Finanzierung des Sozialsystems.

Wahrscheinlich wäre die Erhöhung der Abgeltungssteuer und eine Erhöhung des Bundeszuschusses sinnvoll. So würden auch privat versicherte Menschen sich mehr an der Krankenhausreform beteiligen.

Die Umsetzung einer Bürgerversicherung in die alle einzahlen und die Sozialversicherungen langfristig absichern, ist aus meiner Sicht in den derzeitigen politischen Verhältnissen leider nicht realisierbar.

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Avatar von Danny Preusker

Ich verstehe deinen Ansatz absolut und finde die Kritik interessant. Leider ist es wirklich so, dass man hier eigentlich nur mit konkreten Zahlen rausgehen kann, weil sonst jeder ruminterpretiert, wie er will.

Es ist natürlich etwas unfair zu sehen, dass Union und co. völlig unausgegorenen Humbuk und Lügen in die Welt setzen können und es kaum einen Aufschrei gibt, haben aber die Grünen mal eine IDEE nicht durchgerechnet sondern als Denkanstoß eingebracht, bricht die Welt zusammen.

Es fängt ja schon damit an, dass die meisten Kritiker die gleichzeitige Entlastung der Arbeit ignoriert haben. Was ich gestern für einen Unfug auf X lesen musste, von Doppelbesteuerung bis Sparverluste, war wirklich nicht mehr feierlich.

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Avatar von Maurice Höfgen

Allerdings!

Und wie gesagt: Entlastungen ohne Konzept sind nicht so gefährlich wie Belastungen ohne Konzept.

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Avatar von Felix

War nicht auch mal einer deiner Vorschläge die Abschaffung der Sozialversicherungsbeiträge im Verbund mit der steuerfinanzierten Sozialversicherung?

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Avatar von Maurice Höfgen

Ja genau. So radikal aber auch nichts für Wahlkampf!

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Avatar von Don M. Tingly

warum nicht? die sozialabgaben sind doch in wahrheit die größte ungerechtigkeit: es zahlen nur gesetzl. versicherte, solidarität wird nur bis zur bemessungsgrenze geleistet, alle einkommen, die nicht aus unselbständiger arbeit sind, beteiligen sich gar nicht und last not least, die "versicherungen" werden auch noch permanent mit versicherungfremden zahlungen belastet.

mein vorschlag: "sozialversicherungen" komplett weg und finanzierung komplett aus steuern.

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Avatar von Toni

Die Idee, die Einkommensteuer anzuheben, ist zwar nachvollziehbar, doch geht es nicht vielmehr darum, Menschen, die ihr Einkommen überwiegend aus Kapitalerträgen beziehen und mehr als gut leben, stärker in die Verantwortung zu nehmen?

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Avatar von thomasz

Also die Grundidee finde ich sehr gut, aber sehe auch, dass es schon fast dilettantisch vorgebracht wurde.

Was mich wieder erschreckt, sind die Reaktionen der anderen Parteien, die im Grund so gar keine Ideen haben, wie man Dinge besser machen kann, oder aber - genauso wie Habeck hier - auch nur sagen das machen wir so und das senken wir hier, aber die tatsächliche Gegenfinanzierung oder gar grobe Umsetzungsvorhaben völlig vermissen lassen. Ich bin zwar kein Grünen-Wähler, aber es erschreckt mich schon, wie sehr die Grünen generell und auch einzelne Personen bei den Grünen einfach pauschal als „der Feind“ gesehen und behandelt werden.

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Avatar von Dr. Ricco Lindner

Hey Maurice ist gerade live bei Phönix Runde 😎🙏

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Avatar von Philipp

Ich würde an Stelle der Grünen ja erstmal damit anfangen, den Sparerpauschbetrag zu verdreifachen oder zu vervierfachen. Botschaft: All ihr Sparer, die Geld zurück legt, ihr werdet davon nicht betroffen sein.

Als zweites würde ich das Thema "PKV abschaffen" wieder aufnehmen. Meinetwegen auch als: Es dürfen keine neuen Verträge mehr abgeschlossen werden, nur noch Zusatzversicherungen. Das betrifft, meines Wissens, keine 10% der deutschen Bevölkerung. Auch hier wieder die wichtige Botschaft: All ihr kleinen Leute, euch betrifft das nicht!

Und ob man dann die Abgeltungssteuer anhebt, oder eine separate, pauschale Sozialversicherungsabgabe auf Kapitalerträge einführt, das müsste diskutiert werden. Man könnte nämlich Argumentieren, dass Kapitalerträge immer von Arbeitnehmern erwirtschaftetes Geld ist, das nicht als Einkommen ausgezahlt wurde. Somit ist es gerechtfertigt und gerecht, dass die Gesellschaft sich daran für die Sozialversicherung bedient. Aber hier bekäme zumindest bei der Krankenversicherung diese seltsame Konstruktion mit dem Gesundheitsfonds mal einen praktischen Nutzen. Um bürokratischen Aufwand zu sparen, könnte man bei der Krankenkasse nur den allgemeine Krankenversicherungsbeitrag von der Bank an den Gesundheitsfonds abführen lassen - einheitlicher Beitrag für alle, einheitliche Anlaufstelle für die Banken. Der Aufwand wäre minimal.

Und ja, es gäbe dann Leute in Deutschland, die würden Millionenbeträge jährlich in die Sozialversicherung einzahlen. Aber jeder Cent, den diese Menschen als Gewinn ausgezahlt bekommen haben, ist Geld, das von einem Arbeiter oder Angestellten erwirtschaftet und diesen Arbeitern und Angestellten als Lohn oder Gehalt vorenthalten wurde.

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Avatar von Jan

Schon richtig, aber zum Thema Einkommenssteuer erhöhen: Was ist denn mit den Reichen, die garkein Einkommen haben und ergo keine Einkommenssteuer zahlen? Die tragen dann nix bei, oder?

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Avatar von Winfried Hartwig

Die Formel wäre sehr einfach, aus der jeder sich errechnen kann, ob er von Habecks Vorschlag betroffen ist: Wer hat weniger als x=0,5Mio€ Einkommen über KapitalZinsen? (NICHT betroffen)

Ansonsten %-Satz über 0,5Mio€/Jahr : f(x)=(log(2*x)/log(2*5))*(0.565/2)

***

Die Medien der "Konservativ-libertären- und Rechtsradikalen" jetzt mal wieder gegen Habeck und seinen Vorschlag "Einkommen aus Kapital von Reichen/Superreichen" genauso wie "Einkommen aus Arbeit" mit Sozialversicherungsbeiträge zu belegen, um ALLE "SozialversicherungsPflichtigen aus Arbeit" zu entlasten.

Was soll daran falsch sein, und warum gibt es daraus diese Empörung? Es ist eher empörend, dass Einkünfte aus Kapital "Frei von Sozialversicherungbeiträgen" waren.

Es geht also um zB ab einem Kapital von 100Mio€, die am Kapitalmarkt angelegt wurden und zB 5% "Kapital-Einkommen" eingebracht haben.

Das bedeutet 0,565% von 5Mio€ , also ca. 33Tsd€ SozialversicherungsBeiträge.

Das soll jetzt die BELASTUNG der Vermögenden sein, dass sie anstatt 5% NUR 4,435% von Ihrem Vermögen als Einkommen ohne Arbeit erhalten ?

Das ist einfach nur ein Witz. 😢🤕🤕

***... siehe...

Letztendlich geht es bei Kapitalerträgen noch nicht einmal um das Kapital/Vermögen, die durch KEINE Vermögenssteuer bei Reichen und Superreichen zu "UnSummen" angewachsen sind, sondern um die "Erträge aus dem Vermögen", die NUR dabei besteuert werden soll, weil es für Vermögende "Einkommen, also Zinserträge, aus Vermögen ist".

Wenn also eine Superreicher (Superreiche: "am untersten Rand 100Mio€ - 100Mrd€ und mehr ) ein Vermögen von 100Mio€ hat, und würde am "Kapitalmarkt" dafür eine Rendite von 5% erzielt, dann sollen also von den 5% der Zinserträge 0,565% SozialversicherungsBeiträge bezahlt werden, damit ALLE in die Sozialversicherung einzahlen, wodurch die Gesellschaft/Gemeinschaft der Sozialversicherten entlastet wird.

2*16.341,60€

=32.783,20€,

also 0,656% von 5Mio€

*******...

https://www.vlh.de/wissen-service/steuerrechner/brutto-netto-rechner.html

zB: 9,300% Rentenversicherung 8.425,80 €

1,300% Arbeitslosenversicherung 1.177,80 €

7,300% Krankenversicherung 4.533,36 €

1,250% KV Zusatzbeitrag 776,28

2,300% Pflegeversicherung 1.428,36 €

------------------

Sozialversicherung Arbeitnehmer 16.341,60 €

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Avatar von Emperor Sascharoni

Also ich bin nicht damit einverstanden das Einkommenssteuer und Kapitalerträge gleich sind was Besteuerung angeht. Güterdiener mit hohen Ausgaben sollen weniger besteuert werden als gutverdiener die investieren also Kapitalertragssteuer rauf (mit massiven erhöhungen der Freibeträge) und Einkommenssteuer so lassen. Dann müssen noch Schlupflöcher in der Einkommenssteuer geschlossen werden wie Aktien Anteile statt Lohn.

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Avatar von Stefan

Der heutige Beitrag auf Spiegel Online von Florian Diekmann kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass eine Anhebung der Abgeltungssteuer einfacher wäre. Er nennt zugleich aber auch zwei Argumente dagegen, die ich erwähnenswert finde:

"Freilich hat auch das seine Haken: So fließt die Kapitalertragsteuer nicht allein an den Bund, der den Zuschuss an den Gesundheitsfonds zahlt. Er muss sich die Einnahmen mit den Ländern und Kommunen teilen. Würden hingegen Beiträge auf Kapitalerträge erhoben, flössen diese zu 100 Prozent in den Gesundheitsfonds.

Auch politökonomisch gibt es eine Schwierigkeit: Während bei Beiträgen gesichert und transparent wäre, dass sie der Gesundheitsversorgung zugutekommen sollen – und nur dieser –, sind die Steuerzuschüsse Spielball der politischen Auseinandersetzung. Erhöht eine Bundesregierung sie, bietet sie Angriffsfläche – die Opposition kann auf die vielen Milliarden verweisen, die aus dem Bundeshaushalt in die Sozialversicherung fließen, und fordern, stattdessen Leistungen zu kürzen. Oder eine Bundesregierung kann, wie in den vergangenen Jahren mehrfach geschehen, die Zuschüsse einfach kürzen, um den Bundeshaushalt zu sanieren."

(Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/robert-habeck-wieso-kassenbeitraege-auf-kapitalertraege-sinnvoll-waeren-aber-nicht-die-beste-idee-a-832747d1-aa34-41b1-9e9c-a10ee046fcd7)

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Avatar von Kristian
Jan 16Bearbeitet

Ich habe mal eine Frage zu dem Karenztag-Vorschlag von Herrn Bäte. Wenn jeder der 44 Mio. Arbeitnehmer im Schnitt 2 Karenztage im Jahr hat, müssen die Arbeitgeber 88 Mio Tage nicht bezahlen, für die dann auch keine 40% Sozi-Abgaben und keine Steuern abgeführt werden(klar alle über der BBG , wie Herr Bäte fallen raus). Beim Durchschnitts-Brutto von z.B. 2.900€ sind das pro Tag 145,-€, bei 40% Sozi-Abgaben fehlen den Kassen zusätzlich 5 Mrd. € und wohl auch nochmal 2,5 Mrd € Steuern. Das Netto fehlt dann auch noch mal als Konsum. Der ganze Vorschlag ist auch ökonomisch ein Schuss ins Knie, hilft vielleicht kurzfristig den Unternehmen, die aber gkeichzeitig nochweniger Nachfrage gegenüberstehen.

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Avatar von Martin Goldbach

Danke, Maurice, für den ausführlichen und tiefgehenden Kommentar, ich hatte schon darauf gewartet!

Eine Anmerkung: Ich finde nicht, dass es, wie du schreibst, am Ende zweitrangig ist, ob Reiche mehr Steuern auf ihre Einkommen oder ihre Kapitalerträge zahlen. Es ist doch viel von Leistungsgerechtigkeit die Rede, gerade unter Rechtsliberalen. Da würde ich sie beim Wort nehmen wollen: Anstrengung soll sich lohnen, weshalb Arbeit entlastet und leistungslose Einkommen (wie Kapitalerträge) belastet werden sollten. Deshalb darf die Abgeltungssteuer m.E. keinesfalls niedriger sein als die Einkommenssteuer, die z.B. auf Löhne erhoben wird. Warum geht man nicht einfach auf das alte Modell zurück, wo Kapitalerträge mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert werden? Weil der progressiv ist, wäre das doch die gerechteste Lösung, oder nicht?

Eine Frage noch: Der Finfluencer Mario Lochner bringt ein Argument, zu dem ich gern deine Einschätzung hätte.

https://www.instagram.com/mister.mario/p/DEuacOVOnOZ/?img_index=1

https://www.youtube.com/channel/UCWFnsgnkOAc0D7OweruB3hA/community?lb=UgkxRydwj8xTdDvOe4iiJuTJv8oDZ8oiy0JY

Er sagt, Dividenden seien eigentlich auf Unternehmensebene schonmal versteuert worden (durch die Körperschafts- und Gewerbesteuer), und wenn sie beim Kapitalanlager ankämen und dann noch Kapitalertragssteuer drauf komme, sei die Besteuerung am Ende höher als bei Arbeitseinkommen. Stimmt das bzw. was kann man dem entgegenhalten?

Aus meiner Sicht erstmal, dass das ja nur für Dividenden gilt, nicht aber z.B. für Kursgewinne bei Aktien, aus denen ja ein großer Teil der Erträge stammen kann. Und dann sehe ich es so, dass die Unternehmenssteuern sich ja auch auf die Löhne/Arbeitseinkommen auswirken. Die wären auch höher, wenn es keine Unternehmenssteuern gäbe. Oder ist das falsch gedacht, weil Löhne als Kosten vor der Gewinnermittlung abgezogen werden? Wie gesagt, deine Meinung würde mich interessieren – danke!

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Avatar von Kristian
Jan 17Bearbeitet

Das hier ist Antwort 2/2. Nächste Kerze! Das gilt ja nur für Aktien aus Deutschland, aber wer investiert nur in Deutschland? Aktien aus dem Ausland können zwar auch Steuerbelastungen in dem Quellenstaat haben, die bleiben ja aber in dem Land, die kann der Patrioten-Aktionär wohl kaum zu seiner Steuerzahlung in Deutschland dazurechnen, dann zahlt der Aktionär ausl. Quellensteuer, die er aber ggf. auf seine deutsche Steuerlast sogar noch anrechnen lassen kann. Hier ist die Aussage von Herrn Lochner schon keine Nebelkerze mehr, es ist schlicht falsch.

So jetzt zu meinen Lieblingsreichen. Jemand der schon mehr Geld hat, z.B. Beteiligungen an Kapitalges. über 15% Anteil. Die haben es richtig nice. Die halten die Beteiligungen nicht im Privatvermögen, wie jeder Normalo, nein,die haben eine Holding dafür. Die Holding muss nun die Dividenden aus der Beteiligung (die 65 von unten) mit 0,75% (Scham-Steuer) versteuern und kann ohne Steuerlast den Rest wieder investieren, usw. Erst wenn man Geld entnehmen will, fällt nun die Abgeltungsteuer 25%+5,5% Soli +Kirchensteuer an. Das kann man ja aber planen, ggf. nie.

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Avatar von Kristian
Jan 17Bearbeitet

1/2 Vorsicht! Hier sind mehrere Nebelkerzen am Start. Starten wir mit einer einfachen Rechnung: Kapitalges. hat 100 Gewinn und es soll alles ausgeschüttet werden.

Gewinn 100 abzüglich 15 Körperschaftsteuer und 20 Gewerbesteuer (und ja Unternehmen zahlen selbst Steuern , Peter hat noch das alte Anrechnungsverfahren im Kopf). So 65 können ausgeschüttet werden, darauf zahlt der Aktionär 25% Abgeltungssteuer + 5,5% Soli ggf. Kirchensteuer also hier 18,08 runter, kommen 46,92 netto beim Anleger an und eine Steuerbelastung von 53,08%. Boom Argumentation beendet, Lohnbezieher verp**** Euch. So , aber nicht so schnell!! Wenn die Firma nämlich die 100 jetzt vollständig als Gehalt auszahlen will, dann sind das nicht 100 Bruttolohn sondern nur 83,3, weil der AG auch Sozi-Beiträge zahlen muss (hier platt mit 20% gerechnet, ohne BBG ). So von 83,3 zahlt der Arbeitnehmer nun auch noch mal 16,7 Sozi und 29,17 Steuern (habe mit 35% im Durchschnitt gerechnet) und BOOM netto 37,50 und eine Gesamtbelastung von 62,50. Die Aussage ist ganz klar Bullshit, weil die AG-Beiträge "vergessen" werden.

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Avatar von Peter Glaser

Unternehmen "zahlen" keine Steuern sondern führen diese Beträge nur an das Finanzamt ab da alle Steuern und Sozialabgaben in den Preisen einkalkuliert sind. Diese Steuern und Sozialabgaben werden immer vom Endverbraucher über die Preise "bezahlt"! Die Einkünfte aus Dividenden sind damit immer ohne Steuerbelastung, bis darauf entsprechende Steuern erhoben werden. Was fehlt sind die entsprechenden Sozialabgaben auf diese Einkünfte!

Lochner und Konsorten argumentieren aus reiner Unwissenheit mit der angeblichen "doppelten" Besteuerung der Kapitaleinkünfte.

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