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Avatar von Peter Glaser

Lieber Maurice, vielen Dank für den interessanten und sehr lesenswerten Beitrag zum obigen Thema. In meinem Leserbrief versuche ich das Thema einmal von einer anderen Warte aus zu beleuchten.

Wenn wir uns anschauen, was die Menschen in unserem Land heute produzieren und uns dann die Frage stellen: „Was benötigen wir davon wirklich, um auch weiterhin ein - gutes Leben - zu führen?“ wird eine andere Tür an Lösungsmöglichkeiten geöffnet!

Als erstes fällt mir dabei unser ständiger Export-Überschuss auf (ca. 5% dessen was wir produzieren), der als nutzbare Produkte für die Menschen unseres Landes verloren geht. Das dafür erhaltene Geld ist für das – gute Leben – bedeutungslos, da niemand von diesem Geld satt wird.

Schauen wir uns den großen Rest dessen, was Menschen in unserem Land produzieren an, sollte geprüft werden, auf was wir dabei „verzichten“ können, aus ökologischen Gründen sogar „verzichten müssen“ um unseren Nachkommen eine lebenswerte Welt zu ermöglichen.

Wer sich mal die Mühe macht seinen Haushalt von all den Dingen zu befreien, die er in den letzten 10 Jahren nicht angefasst hat, kommt auf eine erstaunliche Menge an Gütern, deren weitere Produktion fragwürdig ist und auf die wir leicht verzichten können, ohne unser – gutes Leben – zu gefährden.

Ein weiteres großes fragwürdiges Produktionsvolumen ist das Thema Mobilität. Unser geliebtes Auto ist zu 95% ein still vor sich hin rostendes Denkmal und damit eigentlich überflüssig. Dass hier allein aus ökologischen Gründen sich etwas ändern muss, ist selbst dem hartnäckigstem Leugner nicht verborgen geblieben. Diese Ressourcenverschwendung kann nicht auf Dauer bestehen bleiben. Auch die Umweltbelastung durch die Fliegerei muss zwingend reduziert werden. Wenn wir nur die Hälfte dieser Produktion einstellen, sinkt der Arbeitskräftebedarf entsprechend, ohne dass es uns schlechter geht, da es uns am Essen und Trinken und an all den anderen Dingen des – guten Lebens – nicht fehlen wird.

Der nächste größere Brocken sind die Produkte, die wir angeblich für unsere „Verteidigung“ gegen Andere benötigen. Hier ist eine Friedenspolitik der bessere und preisgünstigere Weg. Wer eine Waffe in die Hand nimmt kann diese sofort auch für einen Angriff statt für eine Verteidigung benutzen!

Diese Beispiele lassen sich mit vielen anderen Produkten fortsetzen und würden den Rahmen eines Leserbriefs sprengen. Schon die aufgeführten Beispiele würden wahrscheinlich reichen, um den Bedarf an Arbeitsstunden soweit zu senken, dass eine 4-Tage-Woche ausreicht um weiterhin ein – gutes Leben – ohne reale Versorgungsengpässe zu ermöglichen.

Natürlich muss die gezahlte Geldmenge für das geringere Produktionsvolumen bei gleichbleibenden Preisen entsprechend angepasst sprich erhöht werden. Dass es sich hier um eine geänderte Verteilung des Geld-Kuchens handelt ist ein wünschenswerter Effekt, der die heutige extreme Ungleichverteilung ein wenig reduzieren könnte.

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Avatar von Wayne Davis

Den Vergleich mit den Lokführern ist mir nicht ersichtlich. Warum ist dort die Verkürzung möglich, trotz eines Mangels, aber bei Pflegeberufen nicht? Denn diesen Beruf würde eine 4-Tage-Woche ebenfalls aufwerten.

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