Na mal sehen, was Kikies vor hat. Aber ein Befürworter heterodoxer Ökonomie wird er wohl nicht plötzlich geworden sein. 🙈
Ich erwarte nicht, dass mit ihm die Schuldenbremse gelockert wird (es sei denn, es dient den Banken und Reichen - denn das konnte Lindner offenbar nicht mit selbst vereinbaren).
Aber dass nun endlich mal andere ökonomische Gedanken ins Finanzamt Einzug halten könnten, sehe ich leider nicht
Wie ein Bundesfinanzminister einen (maßgeblichen) Einfluss auf die Landesfinanzbehörden, vorwiegend Finanzämter, hat oder haben kann, würde mich interessieren. Ich schiele ein wenig auf die sog. BMF-Schreiben, die wohl im Wesentlichen ein Kompromiss oder eine Absprache zwischen dem Bund bzw. der Bundesregierung und den Bundesländern sind.
Ein Kopfmensch, welcher an überholten makro-ökonomischen Vorstellungen festhält, offenbart gewaltige analytische Mängel. Und zwar unabhängig davon, in welcher "Schule" mal man ausgebildet worden ist.
Wenn Zahlungsmittel aufgrund innerkapitalistischen Logiken sich konzentrieren und damit trotz absolut großer Konsumhöhe die relative Sparquote ansteigt, fallen diese Zahlungsmittel zur ökonomischen Nachfrage aus. Und dann hilft auch kein Saysches Theorem oder ein Milton Friedman.
Und es hilft auch wenig, wie ein Igel die Stachel auszufahren und auf eine neokeynesianische Finanzierung durch die "Reichen" (vorübergehend vorfinanziert durch den Staat) zu hoffen.
Eine Substitution dieser fehlenden Nachfrage bedarf keiner Saldo-Finanzierung.
Wenn ein Analyst was anderes behauptet, soll dieser Nachhilfe nehmen. Denn er hat es bitter nötig.
Die Finanzkrise ist weder durch moralisches Fehlverhalten, noch durch irgendwelche Derivate ausgelöst oder verursacht worden.
Der Grund war ganz einfach ein wissenschaftlicher Fehler und fehlende Antworten auf diesen.
Wenn historische Daten (Entwicklung von Immobilienpreisen) in die Zukunft extrapoliert/fortgeschrieben werden, geht man davon aus, dass der Grundzustand eines System "stabil" ist und sich nicht wesentlich ändert.
Wenn aber die Anlagenklasse "Immobilien" eine Neubewertung auf Triple-A erfährt und somit neue Anleger-Klassen erschlossen werden, weil man nun so richtig im "investment grade"-Bereich hantiert und dabei an Asset-Inflation partizipiert, gibt es volkswirtschaftlich damit andere Investment- und damit Geldströme und somit auch eine andere Funktionalität.
Und die kann quantitativ durch keine Verteilungsform abgebildet werden.
Und im konkreten Fall war die Wahrscheinlichkeit auch nur 95 Prozent, dass ein möglicher Rückgang der Immobilienpreise maximal 5,5 Prozent per annum beträgt. Da helfen dann auch keine 60 Prozent Puffer (8,5 %) nicht mehr, wenn eine schiefe Ebene mal etwas in Fahrt gerissen hat. Am Ende war der Rückgang dann ja auf Jahressicht 20 Prozent.
Aber warum?
Weil viele administrativ zum Verkauf gezwungen worden sind. Der weitgehende AAA-Verlust trat schon im 2. Halbjahr 2007 auf. Im ersten Halbjahr 2008 wurden in den USA solche Portfolios schon zum Kurswert von 45 % verkauft.
Wenn nun aber vorausschauend gehandelt worden wäre und damit die Rating-Änderungen administrativ abgefedert worden wären, hätte man viel bewirkt.
Vor allem auch analytisch.
Aber analytisches Denken scheint im volkswirtschaftlichen Bereich wenig zu Hause zu sein.
Dafür umso stärker religiöse Inbrunst.
Darum meinen viele unisono, dass die Große Depression durch den Schwarzen Freitag ausgelöst oder verursacht worden wäre. Und deshalb wird eine solche Börse auch als schlechtes Auspizium betrachtet.
Dabei bewirkte der Kursverfall an den Börsen 1929 "nur", dass Kredite fällig wurden, mit denen Börsen-Engagements und indirekt Konsum finanziert worden war.
Eine fähige administrative Regelung hätte dies unmittelbar erkannt und entsprechend reagiert.
Aber wenn Religion in welcher Schattierung auch immer im Spiel ist, scheinen Gehirne in den Tiefschlaf verfallen zu sein. Das aber leider nicht zur Regeneration, sondern zum Kapitulieren vor der eigentlichen Agenda.
Die Verbindung von Kukies mit den Skandalen, passt einerseits zu den vermutlichen Machenschaften von Scholz, ist ein sehr schlechtes Signal, falls er nach der Wahl wieder Finanzminister sein würde. Da kann auch kein ehrenamtliches Engagement hinwegtäuschen. Denn das Eine ist Ehrenamt, das andere ist Business!
Thilo Jung sagte glaube ich, er sei auch eisern pro Schuldenbremse. Erinnere ich das richtig, stimmt das oder weiß man das, wie du sagst, noch gar nicht?
Na mal sehen, was Kikies vor hat. Aber ein Befürworter heterodoxer Ökonomie wird er wohl nicht plötzlich geworden sein. 🙈
Ich erwarte nicht, dass mit ihm die Schuldenbremse gelockert wird (es sei denn, es dient den Banken und Reichen - denn das konnte Lindner offenbar nicht mit selbst vereinbaren).
Aber dass nun endlich mal andere ökonomische Gedanken ins Finanzamt Einzug halten könnten, sehe ich leider nicht
Wie ein Bundesfinanzminister einen (maßgeblichen) Einfluss auf die Landesfinanzbehörden, vorwiegend Finanzämter, hat oder haben kann, würde mich interessieren. Ich schiele ein wenig auf die sog. BMF-Schreiben, die wohl im Wesentlichen ein Kompromiss oder eine Absprache zwischen dem Bund bzw. der Bundesregierung und den Bundesländern sind.
Danke, dass du uns so schnell und sachlich informierst!
Danke für das Lob!
Ein Kopfmensch, welcher an überholten makro-ökonomischen Vorstellungen festhält, offenbart gewaltige analytische Mängel. Und zwar unabhängig davon, in welcher "Schule" mal man ausgebildet worden ist.
Wenn Zahlungsmittel aufgrund innerkapitalistischen Logiken sich konzentrieren und damit trotz absolut großer Konsumhöhe die relative Sparquote ansteigt, fallen diese Zahlungsmittel zur ökonomischen Nachfrage aus. Und dann hilft auch kein Saysches Theorem oder ein Milton Friedman.
Und es hilft auch wenig, wie ein Igel die Stachel auszufahren und auf eine neokeynesianische Finanzierung durch die "Reichen" (vorübergehend vorfinanziert durch den Staat) zu hoffen.
Eine Substitution dieser fehlenden Nachfrage bedarf keiner Saldo-Finanzierung.
Wenn ein Analyst was anderes behauptet, soll dieser Nachhilfe nehmen. Denn er hat es bitter nötig.
Die Finanzkrise ist weder durch moralisches Fehlverhalten, noch durch irgendwelche Derivate ausgelöst oder verursacht worden.
Der Grund war ganz einfach ein wissenschaftlicher Fehler und fehlende Antworten auf diesen.
Wenn historische Daten (Entwicklung von Immobilienpreisen) in die Zukunft extrapoliert/fortgeschrieben werden, geht man davon aus, dass der Grundzustand eines System "stabil" ist und sich nicht wesentlich ändert.
Wenn aber die Anlagenklasse "Immobilien" eine Neubewertung auf Triple-A erfährt und somit neue Anleger-Klassen erschlossen werden, weil man nun so richtig im "investment grade"-Bereich hantiert und dabei an Asset-Inflation partizipiert, gibt es volkswirtschaftlich damit andere Investment- und damit Geldströme und somit auch eine andere Funktionalität.
Und die kann quantitativ durch keine Verteilungsform abgebildet werden.
Und im konkreten Fall war die Wahrscheinlichkeit auch nur 95 Prozent, dass ein möglicher Rückgang der Immobilienpreise maximal 5,5 Prozent per annum beträgt. Da helfen dann auch keine 60 Prozent Puffer (8,5 %) nicht mehr, wenn eine schiefe Ebene mal etwas in Fahrt gerissen hat. Am Ende war der Rückgang dann ja auf Jahressicht 20 Prozent.
Aber warum?
Weil viele administrativ zum Verkauf gezwungen worden sind. Der weitgehende AAA-Verlust trat schon im 2. Halbjahr 2007 auf. Im ersten Halbjahr 2008 wurden in den USA solche Portfolios schon zum Kurswert von 45 % verkauft.
Wenn nun aber vorausschauend gehandelt worden wäre und damit die Rating-Änderungen administrativ abgefedert worden wären, hätte man viel bewirkt.
Vor allem auch analytisch.
Aber analytisches Denken scheint im volkswirtschaftlichen Bereich wenig zu Hause zu sein.
Dafür umso stärker religiöse Inbrunst.
Darum meinen viele unisono, dass die Große Depression durch den Schwarzen Freitag ausgelöst oder verursacht worden wäre. Und deshalb wird eine solche Börse auch als schlechtes Auspizium betrachtet.
Dabei bewirkte der Kursverfall an den Börsen 1929 "nur", dass Kredite fällig wurden, mit denen Börsen-Engagements und indirekt Konsum finanziert worden war.
Eine fähige administrative Regelung hätte dies unmittelbar erkannt und entsprechend reagiert.
Aber wenn Religion in welcher Schattierung auch immer im Spiel ist, scheinen Gehirne in den Tiefschlaf verfallen zu sein. Das aber leider nicht zur Regeneration, sondern zum Kapitulieren vor der eigentlichen Agenda.
Wird sich das jemals ändern...?
Danke für die Info. Kahrs hatte ich schon länger auf meiner Watchlist, aber Kukies war mir neu.
*"Kukies" natürlich ... 😉
Die Verbindung von Kukies mit den Skandalen, passt einerseits zu den vermutlichen Machenschaften von Scholz, ist ein sehr schlechtes Signal, falls er nach der Wahl wieder Finanzminister sein würde. Da kann auch kein ehrenamtliches Engagement hinwegtäuschen. Denn das Eine ist Ehrenamt, das andere ist Business!
Thilo Jung sagte glaube ich, er sei auch eisern pro Schuldenbremse. Erinnere ich das richtig, stimmt das oder weiß man das, wie du sagst, noch gar nicht?