22 Kommentare
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Avatar von Alexander van Looy

Kannst du vielleicht auch einen Artikel zu schreiben, welche wahrscheinlichen Gründe es geben könnte, dass er grad agiert wie er agiert?

Denn immerhin verprellt er sich ja grad nicht nur einen Großteil seiner Wählerschaft (abgesehen von den MAGA-Leuten), sondern auch den Rückhalt vieler republikanischer Gouverneure und Senatoren.

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Avatar von Lukas

Ich glaube, dass er von einem falschen Verständnis von Volkswirtschaft ausgeht, resp. es mit Betriebswirtschaft verwechselt. In der Betriebswirtschaft ist es immer negativ, wenn man weniger einnimt als ausgibt. Darin hat Trump Erfahrung: Trump Steak, Trump Plaza, Trump Taj Mahal, Trump Shuttle etc

Deshalb glaubt er, dass ein Handelsbilanzdefizit für einen Staat auch schlecht sein muss.

Dazu kommt, dass er eine sehr antiquierte Vorstellung von Stärke hat. Er hatte bisher meist Erfolg, wenn er allen um ihn herum seinen Willen aufdrückte. Seine Einschüchterungen, Erpressungen und Verweigerungen, Rechnungen zu bezahlen, sind berüchtigt. Diese Taktik wendet er nun auf globaler Bühne an. Er glaubt, er müsse nur aggressiv genug auftreten und alle Länder werden seinen Bedingungen gehorchen.

Aber das sind nur meine eigenen hilflosen Versuche, ihn zu verstehen. Eigentlich habe ich auch keine Ahnung.

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Avatar von Linde K.

Lieber Maurice,

Seit einiger Zeit lese ich und höre, bzw sehe deine Posts.

Da ich auch Heiner Flassbeck für sein unermüdlichen Eintreten gegen die Neoklassik teile, fehlt mir noch etwas deine Einschätzung dazu. Zum Beispiel zu einem seiner letzten Einträge in seinem Block.

Danke und weiterso.

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Avatar von Peter Gaitsch

Ich wundere mich auch sehr darüber, dass Heiner Flassbeck bis dato keine differenzierte Stellungnahme zu den globalen Strafzöllen zustande bringt, sich der Dauerironie hingibt und ganz Deutschland-fixiert auf seiner (richtigen und wichtigen) makroökonomischen Grundeinsicht herumreitet. Aber gegen den von mir geschätzten Flassbeck muss man wohl zweierlei einwenden: Weder ist die Exportorientierung Deutschlands und anderer Nationen maßgeblich für das US-Handelsdefizit verantwortlich (maßgeblich ist wohl vielmehr der Status des Dollars als Weltreservewährung, die Dollarisierung der Welt und die Dominanz des Dollars im Finanzsystem) noch sind umfassende Strafzölle gegen alle Handelspartner mit Überschüssen gegenüber den US eine angemessene und rationale Maßnahme, um die US-Handelsbilanz auszugleichen. Die Kosten dieser Rosskur sind für alle Beteiligten zu hoch.

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Avatar von Stephan Schulz

Der Überschüss von Deutschland macht ungefähr ein Zehntel des Defizits der USA aus. Daher kann ich deine Aussage, dass die Exportorientierung dafür nicht verantwortlich sein soll, nicht nachvollziehen.

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Avatar von Albrecht Heinemeyer-Precht

Zwei Zitate von Herrn Flassbeck auf Relevante Ökonomik: "Und nun kommt Trump und versucht, die Deutschen aus ihrer friedlichen Handelswelt zu reißen. Ja, es ist Zeit aufzuwachen! Wer jahrzehntelang wild um sich boxt, muss sich nicht wundern, wenn einmal ein besonders großer Kerl auftaucht, der nicht nur mit boxen will, sondern es auch besonders gut kann." (7.4.24)

"Reale Wechselkurse und die Veränderungen von Terms of Trade, also der Austauschrelationen, sind die entscheidenden Determinanten von Änderungen der Leistungsbilanzsalden. Folglich liegt die amerikanische Administration unter Donald Trump vollkommen richtig mit ihrem Ansatz, denn Zölle verändern die Austauschrelationen."(8.4.24)

Dass Flassbeck in diesesem Punkt auf Trumps Linie liegt, hat auch bei mir zu Irritiationen geführt.

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Avatar von Jonas Luckhardt

Ich denke der Punkt ist, dass der US Staat via Verschuldung die positive Handelsbilanz von Deutschland und China mit ermöglicht und diese Länder das geschickt ausnutzen.

Für Trump ist der Punkt gekommen, an dem es gilt die Unterstützung von China zu beenden, damit America die militärische und technologische Führung nicht verliert.

Dafür braucht es eben globale Umstrukturierungen.

Als Beispiel: Automatisierungen können auch in den USA gebaut werden, dafür braucht es keine billigen Arbeitskräfte. Jobs in die USA zurückzubringen ist denke ich nur ein Narrativ, was sich gut verkauft.

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Avatar von Rolf Kullmann

Es mag noch so viele Verschwörungstheorien und Pläne geben, ich glaube, wir stehen ziemlich fassungslos vor dem, was zurzeit in den USA passiert. Ein erratisch agierender POTUS, umgeben von falschen Beratern, die versuchen, ihn in ihrem Sinn zu beeinflussen.

DT ist mental nicht in der Lage die Folgen seiner Entscheidungen (executive orders) zu begreifen, seine "Reden" wirken wirr, und es wäre sowohl für die USA als auch für die Weltwirtschaft und unsere Demokratien besser, wenn er schnellstmöglich nicht mehr in Erscheinung träte.

In diesem Fall wäre dann allerdings mMn sein Nachfolger J.D. Vance das noch größere Problem.

Nur eines kann uns trösten: in spätestens vier Jahren ist der Spuk vorbei.

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Avatar von Fabian So

Er hats gemacht wegen den Handelsdefiziten, weil die für Trump schlecht sind wgn daraus resultierender Deindustralierung, internationale Abhängigkeiten.

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Avatar von Wolfgang Molwitz

USA hat riesige Dollar Schulden in China und anderswo.. Die wird mann los wenn etwas mit dem Dollar macht.

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Avatar von The Referee Report

Also das man überhaupt einen Artikel dazu schreiben muss, warum denn die Zollpolitik völliger Blödsinn ist und allen betroffenen Ländern bzw letztendlich Privathaushalten schadet.

Die Leute die so ein Handeln verteidigen und noch gut heißen, also da fällt mir nichts mehr ein. Wie kann man als Erwachsener so kurzsichtig sein? Es kann nur Ragebait sein, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand so etwas ernst meint

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Avatar von Vincent  Godesberg

Ich finde die Erklärung von Money & Macro viel einleuchtender, dass das Zollchaos nur der erste Schritt eines Plans ist, an dessen Ende Amerika reindustrialisiert sein und gleichzeitig der Platz an der Weltspitze erhalten werden soll. Immerhin finden sich dafür zahlreiche Nachweise in Reden, Interviews und Papern von Trumps engsten ökonomischen Beratern.

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Avatar von Peter

Was verstehst du unter reindustrialisert? Der Anteil der Produktionswirtschaft am BNE in den USA und der EU nimmt seit den 1970ern kontinuierlich ab und liegt aktuell bei um die 20 Prozent. Das wird sich auch nicht durch solche Maßnahmen ändern. Es sind in den USA überhaupt nicht die notwendigen Ressourcen vorhanden wieder eine groß prosperierende Produktionswirtschaft aufzubauen.

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Avatar von Vincent  Godesberg

Ich glaube ja nicht, dass es ein guter Plan ist oder dass er aufgehen wird, es scheint mir nur bislang von allen Erklärungen die plausibelste zu sein, was die Trump-Administration vor hat. Schau dir das Video von Money & Macro am besten selber an, ich kann das hier natürlich nicht umfänglich wiedergeben :)

https://youtu.be/1ts5wJ6OfzA?si=05NTDwyW4cvLJtrB

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Avatar von Albrecht Heinemeyer-Precht

Vielen Dank für den link, wirklich interessant.

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Avatar von Louis
Apr 8Bearbeitet

Moin Maurice, hoffe Du liest das. Diese Theorie habe ich allerdings auch schon bei Vaush gehört. Fände es nicht so abwegig, wenn die Reichsten der Reichen Trump gut zu reden, die Wirtschaft an die Wand zu fahren. Am Ende des Tages denkt sich die Elite vlt, dass sie da mit nem Plus rauskommt, indem sie insolvente Kontrahenten und Small Caps aufkaufen kann - aber generell kann man glaube ich nicht erwarten, dass dieser innerste Kreis tatsächlich die ganzen Folgen vollumfänglich vorhersehen kann und konnte.

An sich hast Du recht, dass die Reichen da nicht viel von haben, aber vlt ist die Motivation, einfach relativ zum Rest am wenigsten Leid davon zu tragen… schließlich hat die Elite dadurch dann in Summe relativ noch mehr Macht als vorher, wenn der Rest der Menschen noch mehr leidet als sie selbst?

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Avatar von Matthias Schmitz

Soweit ich weiss wird in den US Gazetten offen benannt dass es um die Rückholung der US Firmen aus dem Ausland geht . Das sind dann Mittel- und langfristige Ziele während das Kurzfristige billigend in Kauf genommen werden muss .

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Avatar von Jonas Luckhardt

Stimme dir mit dem Meisten zu.

Zölle sind jedoch einmalige Preiserhöhungen und könnten als transitory betrachtet werden.

Würde es für die FED nicht Sinn machen die Zinsen zu senken, um den Unternehmen niedrig verzinste Kredite anzubieten? Diese stehen ja vor großen Herausforderungen und brauchen eventuell Kapital für neue Investitionen.

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Avatar von Ribo Kader

Beim ersten Punkt lässt Du das Thema Leverage außen vor. Reiche machen ja tatsächlich viele Schulden, um 1. ihre Gewinne hochzuhebeln und 2. Steuern zu sparen. Daher waren die Nullzinsjahre auch so super für die Reichen.

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Avatar von Jonas Luckhardt

Wenn Reiche auf Schulden Assets handeln, dann profitieren sie aber auch nicht von Rezession und niedrigen Kursen.

Es sei denn sie haben schon alle Aktien verkauft.

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Avatar von Matthias Schmitz

Bodenwerte sind auf Dauer stabiler . Dieser Run ist weltweit in Gange und sehen Sie nach welche Konzerne nicht! in Böden investieren . Keine Abnutzung keine Vermehrung möglich.

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Avatar von Peter Gaitsch

Da würde mich die Quelle oder wenigstens ein konkretes Beispiel interessieren. Wenn ich wirklich SEHR reich bin, habe ich ein solches riskantes Hebeln nicht mehr nötig - das machen eher die, die wenig Einsatz haben und schnell reich werden wollen, würde ich intuitiv meinen.

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