45 Kommentare
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Avatar von Fippo

Danke dafür! Hier wird es den falschen Ecken angesetzt. Ist wohl einfach als sich den großen, schwierigen Themen zu stellen. Aber gerade da geht es wirklich um Gerechtigkeit und die signifikanten Geldbeträge...

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Avatar von Carli 271

Völlig hirnrissige Nebendiskussion. Mir fehlt in Talkrunden , dass sowas mal gegengerechnet wird mit Ausgaben, die Politiker in den Sand gesetzt haben , zum Beispiel in der Coronazeit. Oder warum Steuerhinterziehung nicht stärker verfolgt wird usw. Dass gerade Frauen so daherplappern ist besonders unverständlich.

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Avatar von Ben Banana

Bei der frühen Betreuung kommt mir immer ein Aspekt zu kurz: Die Kinder! Die Fremdbetreuung unter 2 ist entwicklungspsychologisch sehr heikel und muss extrem eng betreut sowie organisiert werden. Kinder auf Teufel komm raus in die Fremdbetreuung geben zu müssen, hilft der Gesellschaft definitiv nicht.

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Avatar von eni

Niemand gibt sein Kind in fremde Hände... ich würde sagen, fachlich sehr gut ausgebildete Betreuer, die sowohl dem Kind, wie auch den Eltern nicht fremd sind...sie müssen neben der Betreuung nicht noch kochen, putzen und einkaufen, sie wie eine zu Hause bleibende Mutter es tun würde.

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Avatar von Georg

Du hast sicherlich recht, allerdings spreche ich hier vermutlich für viele Eltern wenn ich sage: leider hat man meist nicht den notwendigen finanziellen Spielraum damit einer der Partner so lange zu Hause bleiben kann. Erstens weil das 2/3 Elterngeld maximal 1 Jahr abdeckt. Und zweitens weil eben diese „2/3 des ehemaligen Nettoeinkommen“ ja auch gekappt sind. Für meine Frau wird das bedeuten dass sie mit dem aktuellen 1800€ Höchstsatz auf 60% ihres aktuellen Gehaltes verzichten muss - das fühlt sich für sie wie eine Degradierung an. Wofür arbeitet frau sich zu einem gut bezahlten Fachkraft-Job, und soll zu den biologischen Strapazen auch noch finanzielle hinnehmen? Nur weil wir als Geselschaft es nicht gebacken bekommen auch hier volle Kostendeckung durchzusetzen.

Einfach eine Farce.

Beim ersten Kind musste sie nach dem Ende des Elterngeldes nach 1 Jahr eben mindestens mit 20 Stunden einsteigen damit wir nicht komplett in finanzielle schieflage kommen. Jetzt beim zweiten Kind wird’s noch schwieriger.

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Avatar von Moritz

1.800€ sind 40%, dann sind 100% ja schon 4.500€ - netto. Wenn Du als Mann ein ähnliches Gehalt hast, dann seid ihr haarscharf an der Grenze zu "überhaupt gar kein Elterngeld mehr", oder?

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Avatar von Georg

Erst die Tage einen Artikel von ZDF gelesen der nachweislich offenbart dass im CumEx Skandal der politische Wille fehlt das hinterzogene Geld, rund 40 Mrd. Euro einzutreiben. Lediglich ca 200 Mio, also ca 0,7% wurden eingetrieben. Und jetzt will die Politik bei uns Eltern ansetzen.

Ich könnte jedes Mal darüber kotzen.

Meine Frau und ich, beide Mitte 30 erwarten aktuell unser zweites Kind. Wir verdienen „so viel“ dass wir wohlmöglich über die aktuelle Grenze des Elterngeldes kommen, oder dass es zumindest knapp wird - wohnen aber in einer bayrischen Großstadt wo Mieten jenseits von gut und böse sind. Wir leben nicht im saus und braus, und wenn wir kein Elterngeld kriegen dann wird’s wirklich spannend wie wir wenigstens 6 Monate über die Runden kommen sollen, mit dem Lebensstandard den wir uns erarbeitet haben.

Deine Beiträge sollten am besten bei einer ARD oder ähnlich großem Publikum sichtbar sein, damit mehr Bewusstsein für solche und andere wichtige ökonomischen Themen geschaffen wird!

Wie immer danke für den klasse Artikel!

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Avatar von Moritz

Dann wären wir in einer sehr vergleichbaren Situation würde ich sagen, wenn dieses bayrische Großstadt sogar noch mit einem "M" anfängt wohl in der nahezu gleichen Situation. Bei uns ist schon fix, dass wir kein Elterngeld bekommen werden. Und wir werden nur diese sechs Monate haben und auch das wird schon eine interessante Phase. Und dann liest man immer wieder, daher wundert mich die Begeisterung über den Artikel - denn insbesondere aus der Feder Höfgen liest man das sehr viel: wir sind "die Reichen", bei denen man jetzt mal "mehr abgreifen muss". Wir schaffen es jede Leistung regional zu differenzieren - aber die Grundfreibeträge, die eigentlich das Existenzminimum sichern sollen, was in München ein anderes ist als in einem kleinen Dorf auf dem Land - die sind deutschlandweit identisch. Ahja, und der Kinderfreibetrag, den möchte Maurice am Liebsten absenken, denn der ist ungerecht. Als Großstadtbewohner kommt man sich da gelinde gesagt verarscht vor. Es gibt Gegenden, da kann man für 500t€ locker ein Haus kaufen. Hier bekommt man dafür eine 50m² Wohnung. Da kann man ja dann noch mal drüber nachdenken, ob man mit 75t€ brutto (dann im Spitzensteuersatz) zu den "Reichen" gehört...

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Avatar von Georg

Also ich hab sehr viel von Maurice Content gesehen und gehört, deshalb erlaube ich mir höflich zu widersprechen. Nachdem was ich von seinen Aussagen weiß ist er ein Verfechter dafür spitzensteuersatz erst viel später greifen zu lassen, Elterngeld mindestens inflationsbereinigt anzubieten, extrem hohe Freibeträge für die breite Mittelschicht - und da gehört jeder rein der nicht Millionär, oder Multimillionär, ist.

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Avatar von Moritz
Mar 24Bearbeitet

Es darf gerne jeder widersprechen. Ich erlebe Maurice in den Ausschnitten, die ich gesehen habe, als jemanden, der extrem gerne über "Reiche" und den zu leistenden Beitrag spricht. Der Artikel darüber schreibt, dass der Kinderfreibetrag reduziert gehört - auch wenn er gemäß Grundgesetz und Urteil des Bundesverfassungsgerichts das Existenzminimum des Kindes steuerfrei stellt. Er begründet das damit, dass da "die Kinder der Reichen" bezahlt werden. Natürlich wirkt der Kinderfreibetrag bei höheren Einkommen in einem progressiven Steuersystem stärker. Alternative: Kein progressives Steuersystem. Dann profitieren die hohen Einkommen noch viel stärker und die niedrigeren zahlen viel mehr. Deshalb wirkt seine Argumentation auf mich immer wieder sehr monodimensional und den zweiten Schritt vergessend - und im ersten Schritt immer fleißig draufhauen.

Worauf bezieht sich deine Aussage "extrem hohe Freibeträge"?

Auch beim Elterngeld nehme ich nicht wahr, dass er sich dafür einsetzt, dass du oder ich Elterngeld bekommen - sondern dafür, dass diejenigen, die es bekommen, bitte mehr davon bekommen. Gerne kannst Du mir Content zeigen, in dem er gut ausgebildete Menschen in Großstädten als "entlastungswürdige Klientel" ansieht, ich habe den nicht gefunden, von daher völlig ernst gemeinte Nachfrage. Ich kann aber auch in diesem Artikel keine Silbe davon finden, dass das Elterngeld anders aufgestellt werden müsste. Ich hätte z.B. zwei konkrete Vorschläge: man sollte die "Qualifizierung" zumindest mal regional von den Lebenshaltungskosten abhängig machen und man sollte nicht das Gehalt "vor Kind" heranziehen, sondern das verfügbare Einkommen bzw. die Einkommenseinschränkung "mit Kind". Insbesondere Letzteres würde vermeiden, dass die klassischen Paare mit dem Mann als Hauptverdiener profitieren. All soetwas nehme ich in dem obenstehenden Artikel nicht wahr, dabei würde es zum vollständigen Bild dazugehören. Und mein Vorschlag sehe ich schon als Kompromiss, eigentlich gehört das Elterngeld als Lohnersatzleistung von Einkommens-Bedingungen befreit - genauso wie das Arbeitslosengeld. Die Höhe bemisst sich natürlich nach dem Einkommen und kann auch gedeckelt werden. Aber Zugangsvoraussetzungen für Lohnersatzleistungen sind eigentlich ein Unding - das ist keine Sozialleistung!

Auf die schnelle gegoogelt finde ich übrigens nur Artikel, in denen er sich für eine Steuerentlastung der "unteren 50%" ausspricht und die "oberen 50%" belasten möchte. Das würde dem Punkt "Verschiebung Eckwert Spitzensteuersatz" widersprechen. Allerdings lasse ich mich, wie gesagt, gerne überzeugen. Das, was ich bisher von ihm gehört habe klingt wie "Jan van Aken weniger rüpelhaft" - etwas überspitzt formuliert. Generell finde ich diese Tonlage, die sich etabliert hat, etwas bedenklich. Die eine Fraktion beschimpft die andere Fraktion als Schmarotzer, Faulpelze etc. (Bürgergeldempfänger) und die andere Fraktion beschimpft die eine Fraktion als "Reiche" und tut irgendwie so, als wäre das etwas Verachtenswertes. Mit einem Einkommen im Spitzensteuersatz ist man nicht "reich" im Sinne von Villa, Pool und Ferrari und ich verstehe nicht, wie man abschätzig über Menschen reden kann, die diesen Sozialstaat ermöglichen. Genausowenig wie ich es vertrage, wenn abschätzig über Menschen gesprochen wird, die Hilfe brauchen.

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Avatar von Czar381

Ja er spricht darüber, weil dieser Beitrag nicht ihrem Wohlstand entspricht, vor allem bei den Vermögenden. Willste jetzt in 2025 noch ne Neiddebatte aufmachen?

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Avatar von Moritz

Ich weiß jetzt nicht, worauf sich dieses "darüber" bezieht und daher auch nicht, worauf ich antworten soll.

Dir ist schon klar, dass Einkommen und Vermögen zwei verschiedene Paar Schuhe sind und jemand wie z.B. Georg vom Kinderfreibetrag profitiert?

Grundgesetzeinschränkungen für bestimmte Personen sind ein ganz gefährlicher Weg - meiner Meinung nach.

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Avatar von JN

Danke, dass du dich dafür stark machst. Für uns als junge Familie wäre eine Streichung des elterngeldes leider auch der Entzug der Möglichkeit auf ein weiteres Kind. Wir könnten uns das schlichtweg nicht leisten, und vielleicht will man in dieses System auch kein weiteres Kind mehr setzen. Ich verstehe das Zeichen nicht, das damit gesetzt werden soll. Familien sind nicht gerade die Gruppe in Deutschland, die wirklich gepempert werden.

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Avatar von Moritz

Und je besser die Eltern verdienen, desto weniger möchte man offenkundig deren Kinder haben.

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Avatar von JD87

Beim besten Willen, Moritz, bei fast 200k muss es aus meiner Sicht schon möglich sein, den Lebensstandard so zu modellieren, dass Rücklagen möglich sind. Wenn ich in bester Lage mit BMW vor der Tür und 3x Urlaub pro Jahr (nicht auf dich bezogen) wohnen will, und gleichzeitig so auf Kante lebe, dass keine Spielräume für Rücklagen mehr da sind: sorry, dann ist irgendwas schief gelaufen, und evtl. ist es die eigenen Finanzplanung.

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Avatar von Moritz

Lieber JD87, wenn Du schon BMW und damit München ansprichst: in München liegt die Miete bei >25€/m² und in anderen Landesteilen bei <10€/m². Trotzdem werden in allen Landesteilen bezüglich Elterngeld die Einkommen gleich behandelt. Ergo darf jemand, der auf dem Land lebt, bei höherem Lebensstandard noch Elterngeld erhalten als jemand, der in einer Stadt wie dem von Dir gewählten München lebt. Und das bezeichnest Du dann als gerecht und als persönlichen Fehler in der Finanzplanung? Vielleicht solltest Du Dich da noch mal hinterfragen. Oder wie Du es formulieren würdest: ... ich spar es mir, das Niveau der persönlichen Beleidigung überlasse ich Dir.

Eines Tages werden all diese Menschen, deren eigene Finanzplanung "schief läuft" vielleicht feststellen, dass die Abgabenquote in Deutschland etwas hoch ist und die Leistungsquote etwas niedrig...

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Avatar von JD87

Niemand wird genötigt, in München zu wohnen. Und ja, Miete/Darlehen ist Teil der persönlichen Finanzplanung. Ich sehe die Beleidigung nicht. Dafür gibt es aus auf dem Land ausreichend andere Probleme, hier ist auch nicht alles super, nur eben bezahlbar. Dafür pendel ich ewig zur Arbeit.

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Avatar von Moritz

Jetzt wäre ich mal neugierig: sagst du das dann auch denjenigen, die in München leben und Sozialleistungen empfangen? Die müssen nämlich dann auch umfangreicher gezahlt werden, "nur weil man in München leben will". Also nur so zum mitschreiben: derjenige, der Geld verdient und Steuern zahlt, für den ist es sein persönliches Problem, aber diejenigen, die nicht ihr eigenes Geld verdienen - die dürfen sich den Wohnort frei aussuchen und bekommen den Kostenunterschied kompensiert? Na Klasse, dann haben wir in den Innenstädten also noch die Erbreichen in den Eigentumswohnungen und die Sozialleistungsempfänger. Diejenigen, die arbeiten, die sollen doch bitte im Rahmen ihrer "persönlichen Finanzplanung" weiter raus ziehen. Wow... was für eine absolut arbeitsverachtende Denkweise.

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Avatar von JD87

Das wird mir offen gesagt etwas zu emotional hier. Meine Denkweise ist nicht arbeitsverachtend, ich versuche einfach mit meinen Finanzen klar zu kommen und gönne mir keine Wohnung bzw Haus in der Stadt, weil ich weiss, dass das alles auf Kante genäht ist.

Und klar, die Sozialhilfeempfänger leben mit Sicherheit in Saus und Braus in München. Da warst du glaube ich noch bei keinem Sozialhilfeempfänger in der Wohnung.

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Avatar von Kappe619

„Die Deutschen müssen mehr Kinder bekommen“, „Gleichberechtigung“ - „Lasst uns Frauen, die Kinder bekommen, bestrafen“. Wie kann irgendwer das für sinnvoll erachten? In andern Ländern bekommen Paare Prämien, wenn sie Kinder bekommen. Aber der arme alte Kerl, der Soli zahlen muss.

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Avatar von Czar381

An Moritz kann man mal wieder sehen, warum Liberale noch gefährlicher als Rechte sind😂

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Avatar von Moritz
Mar 28Bearbeitet

An Czar381 kann man sehen, wie inflationär mit dem Begriff "rechts" umgegangen wird. Linke wie Czar381 behaupten, dass sie des Grundgesetzes für alle einfordern würden - das wäre unterstützenswert. Aber lustigerweise fordern sie es nicht wirklich für alle ein. Denn der Artikel 3 des Grundgesetzes "alle Menschen sind gleich" soll aus ihrer Sicht nicht für die "Besserverdiener" gelten. Es wird gerne das Wort "Demokratiefeind" gewählt, wenn Menschen sich gegen das Grundgesetz stellen. Oder wenn Menschen fordern, dass bestimmte Grundrechte nur für einen bestimmten Teil der Bevölkerung gelten sollen. Klingt ein bisschen wie "Extremismus"? Ja, ist es auch. Linksextremismus.

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Avatar von Moritz

Wie unverschämt muss man eigentlich sein um so einen Kommentar abzugeben - gefährlicher als die Rechten. Merkste selber, oder? Ne, wahrscheinlich nicht.

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Avatar von Moritz

Der arme Kerl, der Soli zahlen muss? Was soll denn so ein Spruch? Gerade Paare, die in Großstädten leben und Soli zahlen müssen haben ein echtes Problem, wenn ein Gehalt wegfällt. Das mag Ihnen merkwürdig erscheinen, aber es ist für Paare durchaus relevant ob das Kinder kriegen einen signifikanten Einschnitt in den eigenen Wohlstand bedeutet. Und wenn man ein Paar hat, beide Ingenieure z.B., ein Musterbeispiel an Gleichberechtigung - dann liegt dieses Paar oberhalb der Grenze. Und dürfen sich dann in der Erziehungszeit mit dem halben Einkommen anfreunden. Klar, dann kommt immer: das ist immer noch viel, die sollen nicht so jammern. Genau damit wird man die dann motivieren. Genauso wie mit so blöden ironischen Kommentaren wie "Aber der arme alte Kerl, der Soli zahlen muss". Wahnsinn - diese Missachtung des Beitrags, den diese "bösen Menschen die Soli zahlen" zu diesem Staat leisten. Echt...

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Avatar von KR

Danke für den tollen Artikel.

Ich bin selber gerade in Elternzeit und das Elterngeld ist alles andere als nice to have. 65% vom ehemaligen Lohn und meine paar nebeneinkünfte wurden auch angerechnet... Eine Demütigung für meinen Fleiß der letzten Jahre!

Eine Reform des EG ist dringend nötig. Die Senkung des Maximalbetrages wird weitere Akademiker davon abhalten Kinder zu bekommen und gerade die überlegen es sich schon mehrfach.

Als positiven Hinweis will ich erwähnen dass ich in den neuen Bundesländern wohne und hier die Kita Plätze verfügbar sind. Es gibt sogar Überschuss. Zumindest etwas!

Grüße in die Welt. 🤗

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Avatar von Moritz

Ich befürchte wenn du in Maurice einen Befürworter suchst die Maximalbeträge anzuheben - bist du an der falschen Adresse.

Die nächste Schote ist, dass diese regional völlig undifferenziert bist. In den neuen Bundesländern sind zumindest mal die Wohnkosten deutlich niedriger. Wenn man sich Städte wie Frankfurt, Hamburg, München anschaut: da sind auch Menschen, die sich niemals Wohneigentum leisten werden können aus Perspektive unserer Regierung "reich" und bekommen selbstverständlich kein Elterngeld, dafür aber Spitzensteuersatz und Soli.

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Avatar von KR

Ach ja und rechtfertigen die niedrigen Wohnkosten die Reduzierung des EG? Oder den Wegfall?

Die Mieten steigen auch hier und alles Andere an Lebenshaltungskosten will auch bezahlt werden. Egal wo man wohnt, das EG kann jede*r gebrauchen.

Es geht doch vielmehr um die Wertschätzung der Care Arbeit und die Motivation, Kinder zu bekommen.

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Avatar von Moritz

Tut mir leid, wenn das falsch rüber gekommen ist, ich wollte nicht dafür plädieren das Elterngeld zu senken oder ähnliches. Ich würde das Elterngeld deutlich ausbauen! Und es im Sinne einer Lohnersatzleistung auch wieder weiter öffnen! 175.000€ klingt viel, das ist aber ein Gehalt, das z.B. zwei Ingenieure in einem nach IG Metall zahlenden Betrieb nach 2-3 Jahren Berufserfahrung zusammen haben. Und die halbieren nach heutigem Stand ihr Einkommen in der Erziehungszeit. Da kann man sagen: hey, da habt ihr dann immer noch 90.000€, das ist mehr als viele haben. Stimmt. Aber in dieser teuren Stadt bedeutet es trotzdem, dass dieses Paar den eigenen Lebensstandard empfindlich einschränken muss. Außerdem ist es so wie es heute geregelt ist per Fallbeil auch etwas fragwürdig: du bekommst 174.999€? Hier sind 1.800€ Elterngeld im Monat. Du bekommst 175.001€? Ohhh, das tut mir jetzt aber leid, für euch gibt es leider gar nichts. Man braucht mal mindestens Übergangszonen.

Oder aber auch eine weitergreifende Differenzierung: diese 175.000€ sind aufm Dorf im platten Land (gar nicht abschätzig gemeint) deutlich mehr Kaufkraft als in einer Großstadt. So zu tun, als wären beide Elternpaare in der gleichen Situation, so wie es heute getan wird, wird der Situation nicht gerecht. In einer Region mit >25€/m² Miete ist die Situation eine andere, als in einer Region mit 10€/m² oder weniger. Das sind dann bei einer 80m² Wohnung eben alleine schon 800€ vs. 2.000€. Und das Witzige ist ja: durch das Bürgergeld liegen ja pro Region die Werte vor! Die könnte man ohne Probleme auch für die Grundfreibeträge der Steuer (die ja genauso wie das BG das Existenzminimum sichern sollten) oder auch das Elterngeld heranziehen. Nur: da müsste dann die eine Behörde mit der anderen Behörde sprechen - und wie wir wissen ist das in Deutschland sehr sehr schwierig.

Ein weiterer Faktor: wie ist denn die tatsächliche Situation in der Erziehungszeit? Für die Entscheidung Elterngeld ja/nein wird das Einkommen vor Geburt herangezogen, unabhängig davon, ob das höhere Einkommen von Frau oder Mann war. Oder ob z.B. der Mann überhaupt arbeitet? Auch so etwas gibt es - und dass die Frau in den ersten Monaten für das Kind wirklich wichtig ist, darüber brauchen wir uns glaube ich trotz Gleichberechtigung und geteilter Care-Arbeit nicht streiten, oder? Mit der heutigen Konstellation Elterngeld sind die Paare bevorzugt, die die "klassische Beziehung" haben - die "modernen Paare" mit gut oder sogar besserverdienender Frau - die haben das Nachsehen. Finde ich gleichstellungspolitisch diskussionswürdig. Daher würde ich diese Einkommensgrenze nicht auf das Einkommen vor Geburt, sondern auf die Situation in der Erziehungszeit anwenden.

Die Geburtenzahlen gerade bei Gutverdienern gehen immer weiter zurück. Woran könnte das denn nur liegen?

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Avatar von Wittimagic

Zu unserer Zeit mussten Kita Plätze bezahlt werden, ganztags betreuende Kitas gab es nicht. Elterngeld gab es nicht, das Kindergeld lag bei monatlich 70 DM. Einer musste zwangsläufig zu Hause bleiben und den Haushalt schmeißen und sich um die Kinder kümmern, während der andere Vollzeit gearbeitet hat.

Kinder musste man sich leisten können, viele haben sich daher für das Lebensmodell "double income, no kids" entschieden.

Mütter, die in dieser Zeit Kinder bekommen und großgezogen haben, sind in Bezug auf Karriere und somit Rente erheblich benachteiligt worden und sollen aber heutzutage das vergleichsweise hohe Kinder- und Elterngeld mitfinanzieren bzw. für gut befinden ?

Es ist immer eine Frage der Perspektive ...

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Avatar von Josua Cho

Danke, dass du das erklärst und auch in öffentlichen Diskussionen dagegenhältst.

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Avatar von Moritz

Schade, dass das Elterngeld in seiner jetzigen Form keineswegs ein gutes Werkzeug für Gleichstellung ist, wenn man sich anschaut, wie unterschiedlich Paare dastehen - je nachdem ob der Mann oder die Frau der Hauptverdiener ist. Für die Entscheidung "Elterngeld ja/nein" gilt das gemeinsame Einkommen VOR der Geburt. Das ist der maximale Fehler - es ist unabstreitbar, dass in den ersten Monaten die Frau aus ganz biologischen Gründen für das Kind da sein möchte. Ist nun aber die Frau die Spitzenverdienerin gewesen, so fällt dieses Gehalt weg. Und wenn der gemeinsame Verdienst über der Grenze lag, dann fällt dieses Paar in ein sehr tiefes Loch. Inwiefern das "Feminismus und Gleichstellung" fördern soll - mir ein Rätsel. Das Elterngeld gehört grundlegend reformiert und zwingend das verbleibende Einkommen während der Erziehungszeit als Maßstab angesetzt - und außerdem die Einkommensgrenze regional differenziert. Es gibt Gegenden in Deutschland, in denen ist man mit 180.000€ im Jahr wirklich reich. Es gibt Städte in Deutschland, da kann man mit dem Gehalt sich auf eine lebenslange Perspektive als Mieter "freuen".

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Avatar von Sigrid von Aster

Eine der seltenen Stimmen, die die Leistung der Mütter anerkennt , die ja auf Versorgung angewiesen sind! Danke!

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Avatar von Franz Schnyder

Falls die Politiker wirklich keine Ahnung von den Realitäten haben, sollten sie sich vielleicht das Beispiel Finnland (das "glücklichste Volk der Welt" - seit 8 Jahren) anschauen und dementsprechend handeln. Dann hätte auch die AfD etwas weniger Zustrom...

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Avatar von Gabriele Gast

Wenn die Mmütterrente nicht kommt wie von der CDU vor Jahren beschlossen fühle ich mich als Mutter zweiter Klasse und diskriminiert. Die Politiker die die Mmütterrente nicht wollen selbst die sie einst beschlossen haben sind ja nicht darauf angewiesen. Dann wundert man sich das die Afd zulegt.

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Avatar von bonzy

Diese ganze Kürzungsdebatte verstehe ich schon gar nicht. Da hat man sich endlich auf Investitionen geeinigt und das erste was kommt ist: wie holen wir das Geld wieder rein. Die haben immer noch nicht verstanden, was es bedeutet als Staat Geld auszugeben oder wollen auf alberne Art und Weise den Staat klein halten.

Wenn die Menschen bloß das System besser verstünden, könnten sie diese Lügen entlarven und die Menschen abstrafen, die sie in Umlauf bringen.

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Avatar von bonzy

Nimm dir gerne den Titel dieses Posts zu herzen und „lass mich in Ruhe“. Ich finde es übergriffig, jetzt schon wieder zu kommentieren. Ich glaube meine Aussagen sind ziemlich klar und ich möchte keine zweite Debatte mit dir führen.

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Avatar von Moritz

Aha? Es ist übergriffig in einem Forum eine Frage zu stellen? Interessantes Verständnis, wirklich :D.

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Avatar von bonzy

In einem Forum gelten genauso Diskussionsregeln und eine Netiquette. Und ich habe jedes Recht mich einer Diskussion zu entziehen. Also reflektier gerne nochmal dein Verhalten und belass es dabei.

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Avatar von Moritz

Gerne kannst du mich darauf aufmerksam machen gegen welche Diskussionsregel oder Netiquette es verstößt eine Verständnisfrage zu einer für mich nebulösen Aussage zu stellen.

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Avatar von Moritz

Leider bleibst du sehr nebulös in der Beschreibung - was sollen die Menschen genau besser verstehen?

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Avatar von Peter Meinl

Warum bekommen eigentlich nur Mütter, die bereits einen Rentenanspruch haben, die Mütterrente und nicht auch Frauen, die nie sozialversicherungspflichtig arbeiteten, z.B. immer rein Hausfrau waren?

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Avatar von Moritz

Das Elterngeld in seiner heutigen Form gehört ZWINGEND tiefgreifend modernisiert. Es wird behauptet, dass es die Mütter stärken würde und die moderne Frau. Nichts liegt ferner als das. Nehmen wir ein Beispiel:

Der Mann verdient 120.000€, die Frau 60.000€. In den ersten paar Monaten bleibt keine andere Wahl für die Frau als sich um das Kind zu kümmern. Diese Familie erhält KEIN Elterngeld und kann in der Erziehungszeit auf 120.000€ Einkünfte zurückgreifen.

Wir drehen die Rollen um. Dieses Paar erhält ebenfalls kein Elterngeld und hat in der Erziehungszeit welchen finanziellen Spielraum? Richtig! 60.000€!

Man kann es natürlich noch bunter treiben und sagen: 170.000€ der Mann, 0€ die Frau. Das Elterngeld beträgt dann zwar nur 300€/Monat, aber es fließt. Sagen wir, dass die Rollen vertauscht sind: dieses Paar hat dann in der Erziehungszeit, in der die Frau für das Kind da sein muss, gigantische 300€/Monat zur Verfügung.

Das Elterngeld müsste erstens auf das in der Erziehungszeit verfügbare Einkommen zielen und zweitens regional differenzieren. In einer Stadt wie München mit zwei Ingenieuren, die frisch in den Beruf eingestiegen sind, liegt man bereits außerhalb des Elterngeldbereichs und ist damit wahrlich nicht reich. In anderen Regionen des Landes kann man sich schon bei 120.000€ Jahreseinkommen ein Haus mit Pool gönnen und bekommt trotzdem Elterngeld.

Maurice schreibt: wer das Elterngeld abschaffen möchte, der sollte über Feminismus und Gleichberechtigung schweigen. Ich sage: wer das Elterngeld in seiner heutigen Form beibehält, der kann neben Feminismus und Gleichberechtigung bitte sein Schweigen auch noch auf den Fachkräftemangel ausdehnen.

Drittens: eigentlich ist Elterngeld eine sogenannte Lohnersatzleistung. Damit verbietet sich nach dem Charakter der Lohnersatzleistung eigentlich ohnehin eine solche Regelung mit einer Einkommensgrenze.

Bei den Steuerschlupflöchern bin ich hingegen ganz dabei. Aber welche Partei macht das? Die SPD möchte auch nur erreichen, dass die gerade genannten beiden Ingenieure bitte mehr zahlen. Denn die haben keinerlei Steuergestaltungsmöglichkeiten. Die Unternehmer, Freiberufler, ... - die auch gerne mal 7stellig verdienen haben dann im "zu versteuernden Einkommen" plötzlich weniger Geld als dieses Paar und dürfen sich dann perverserweise sogar noch über das Elterngeld freuen. Die systematische Schließung dieser Lücken ist ein wesentlicher Faktor um den Nachteil der abhängigen Beschäftigung zu beseitigen.

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