9 Kommentare
Aug. 24Gelikt von Maurice Höfgen

Ich stimme dir nicht ganz zu

Es wäre nur nachvollziehbar das zu tun wenn der Staat die ganze Verantwortung nehme und dieser Erbefamilie keine besonde Rolle im Aufsichtsrat hätte.

Wenn der Staat diese Firma später privatisieren will, dann sehe ich keinen Grund warum die Meyerfamilie eine besondere Rolle spielen sollte, es sind nur Erber, was keine Kompetenz in einer Demokratie gewährleistet

Ausserdem musste der Staat eine Änderung der Produktion fordern, dh eine Orientierung zu den erneuerbaren Energie und progressiv aufhören mit der Kreuzfahrtschiffeherstellung.

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Aug. 24Gelikt von Maurice Höfgen

Also, ich kann deine Einwände verstehen, und durchaus nachvollziehen, allerdings da ich aktuell noch nichts dazu gefunden habe, wie der neue Aufsichtsrat aussieht, ist das schwierig einzuschätzen, wie viel der Vertreter der Familie dort wirklich zu sagen hat. Wenn die im Aufsichtsrat entsprechend ihres verbliebenen Anteils nur 1:10 Stimmanteile hat, geht die Sache für mich komplett in Ordnung.

Des Weiteren hat dieses Vorgehen auch den Vorteil, falls es die Familie schafft, die restlichen 90 % zurückzukaufen, oder wenigstens sagen wir 50 %, dass man seinen Pappenheimer bereits kennt. (Ich hätte z.B. kein Problem, wenn der Staat [stiller] Anteilseigner bleibt …)

Zudem, nur weil ein staatlicher Akteur Mehrheitseigner an einem privaten Unternehmen ist, hört das Unternehmen nicht auf privatrechtlich organisiert zu sein. Schau dir die Bahn als negativ und Fraport, Flughafen Düsseldorf u.v.m. als positiv Beispiele an.

Und was Kreuzfahrtschifferstellung angeht, da würde ich so lange nicht aussteigen, wie die anderen Geschäftszweige der Meyer Werft nicht stabil diesen Zweig kompensieren können. Mal davon abgesehen, dass es sehr fragwürdig ist, in 6 Jahren zu verlangen, sich vom Kerngeschäft zu trennen.

Nur mal so, ich bin auch kein Fan der Kreuzfährschifffahrt als solcher, allerdings passiert da jetzt schon sehr viel und insbesondere, wenn man die Partnerschaft mit Disney erhalten kann, werden die, solange sie Geld verdienen, kein Problem haben in aktuelle Technologien zu investieren.

Zwar sind alle Disney Schiffe mit Baujahren 1998-2012 Dieselelektrisch, aber z.B. das letzte fertiggestellte Schiff von 2022 neben Diesel wohl auch mit zwei LNG-Motoren ausgestattet.

LNG, das ist mir sehr wohl bewusst, ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, allerdings es geht m.E. schon in die richtige Richtung. Alle von Disney neu bestellten werden wohl nur LNG betrieben sein, einzige Ausnahme ist das Schiff, das vom pleitegegangenen chinesischen Reder übernommen wurde. Dieses soll nach Disneys Vorgaben mit Methanol betrieben werden.

Inwiefern die bestehende Flotte bereits auf Methanol fährt, habe ich nicht nachgesucht.

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Dass die Schiffe dann jemand anderes baut, halte ich für ein schwaches Argument. Gebaut werden die in der Meyer Werft, weil das die billigsten zur gewünschten Qualität waren, oder nicht? Heißt: ohne Meyer Werft würde der Preis für Kreuzfahrtschiffe steigen und auch die angezahlten nie gelieferten Aufträge würden den Auftraggebern weh tun. Würde nicht beides Kreuzfahrtschifffahrt verteuern?

Zweiter Punkt: Angeblich laufen doch heute etwa 40% der Tonnage in der Schifffahrt für den Transport fossiler Kraftstoffe. Ein bisschen Transportkapazität für Windkraftparks, schön und gut - aber insgesamt dürften wir in Zukunft doch viel weniger Schifffahrt benötigen, wenn wir nicht mehr so viel Öl, Kohle und Gas um die Welt schippern. Ist das also nicht eher eine Branche, in der -vorausgesetzt das mit der Klimakrise bekommen wir irgendwie hin- viel weniger Produktionskapazitäten erforderlich sein werden?

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Hm, ich bin gespannt ob Jens dir den Take am Montag um die Ohren haut. Intuitiv hab ich nämlich ein echt schlechtes Gefühl mit Staatsgeld den Bau von Kreuzfahrtschiffen zu finanzieren. Anzeichen, dass das Unternehmen in andere Richtungen durch den staatlichen Einfluss gelenkt wird, sehe ich auch keine.

Und das Argument, dass dann eben jemand anderes die Kreuzfahrtschiffe baut, geht in die Richtung: Wir allein können doch eh nix ändern.

Wie gesagt, bin da mal auf Jens Einschätzung gespannt, ihr werdet das ja sicher in der Sendung haben.

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Von welcher Sendung (und welchem Jens haha) sprichst du denn?

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Jung & Naiv Wirtschaftsbriefing (sehr zu empfehlen). Einmal monatlich ist Jens Brodersen da zu Gast. Dessen Thema (eins unter vielen) ist Nachhaltigkeit.

https://www.youtube.com/live/cYC9Wgn0Sm0?si=-87TsHfdd9CEM2Rm

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EntferntAug. 24
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Scholz auch nicht bei mir gut gelitten. Allerdings lässt die Union durchblicken, dass die nicht anders entschieden hätten, daher würde ich auf das, was Scholz sagt, überhaupt nichts geben, weder Positiven noch im Negativen.

Ich hatte bisher nicht versucht nachzuschauen, ob große Werften in Nordamerika u.U. auch teilweise im Staatsbesitz sind oder. Dass das Werftgeschäft, seitdem China da mit spielt, als solches ein komplett verzerrter Markt darstellt, ist für mich nichts Neues.

Das Problem in Deutschland im Speziellen hat m.E. leider auch wieder ziemlich direkt mit dem "Herunterwirtschaften" der Bundeswehr zu tun. Denn so viele Forschungsschiffe, wie nötig wären, um bei den bestehenden Werften, alleine durch Instandsetzung, eine planbare Auslastung zu sorgen, wenn es gerade in der Wirtschaft nicht läuft, wollen wir wahrscheinlich auch nicht betreiben.

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Daran sieht man mal wieder, das die Regierungen sowohl im Bundesregierung als auch in der Landesregierung bei dem gleichen Neo-Liberalen und Neo-Klassischen Modellen hängen geblieben sind.

Was war das eigendlichen Problem? Wieder mal die Banken, denn die haben ihre Profite im Form der der Hohen kosten durch die Preissteigerung und damit Profitminderung der Werf dahinfließen sehen. Deshalb habe die die Finanzierung der Werf nicht mehr machen wollen.

Verständlich, weil die Profite braucht ja ein Privat-Bank um ihre Kosten decken zu können usw.

Dann hätte ich ja als Staat gesagt, der weiß das nur ein Bruchteil der eigendlichen Kosten bezahlt werden muss das er die Profite also den Zinsaufwand der Banken übernimmt und die Mindesreserve. Der Rest wird doch sowieso von den Privat-Banken aus dem Nichts erschaffen und stellt für die Banken ja kein Risiko in Form von Eigenkapitalverlusten da.

Das heißt, von den 1,2 Milliarden was die Werft braucht, wäre bei günstigen bedingungen von 2% Zins in einen Jahr ein Zinsaufwand ca. 13 Millionen Euro!!

Also staat Milliarden werden eben nur Millionen gezahlt.

Echt wir haben die Dümmste Bundesregierung die man sich als Geldsystemverstehender vorstellen kann.

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Interessant, das hier mal wieder nur auf die politische Dimension abgezielt wird. Was ist denn mit dem Kapitalismus und der hochgelobten Marktwirtschaft? Pleitefirmen sollten pleite gehen, und nicht über Subventionen oder Bürgschaften am Leben gehalten werden.

Auch ein versagendes Management ist Teil von "Markt" und muß nicht durch den Staat abgesichert werden. Wenn das alles so ein safer Turnaround ist, warum das nicht den Banken und Investoren überlassen, statt (mal wieder) den Steuerzahler ins Risiko zu stellen?

Und der Arbeitsmarkt sucht händeringend nach qualifizierten Kräften, weil die Demographie beisst, insofern...

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