In der Konfrontation-Doku kommt Ricarda Lang insgesamt recht sympathisch rüber und ihre politischen Anliegen sind glaubwürdig und unterstützenswert. Die Kompromissbereitschaft der Grünen in der Koalition und auch von Ricarda Lang im Besonderen ist m.E. hier leider nicht nur eine Stärke, sondern eben auch eine Schwäche, weil die sinnvollen Anliegen zu sehr verwässern und sich die FDP eben immer wieder durchsetzen konnte. Gerade in der Reflexion am Ende der Feldenkirchen-Doku zeigt Ricarda Lang Einsichten, die eigentlich eine super Basis für die weitere Arbeit wären.
Im Kontrast dazu wirkt Brantner kühl, bürokratisch, unnahbar. Die Tendenz zur Mitte und das gleichmäßige Mitrücken mit allen anderen Parteien nach rechts wird ein fataler Fehler sein. Nachdem sich die Linkspartei zerlegt hat und das BSW nicht links ist, nachdem Scholz auf Titelseiten Abschiebungen gefordert hat, braucht es doch gerade eine Partei, die klar und deutlich für mehr Gerechtigkeit eintritt. Dies kombiniert mit dem Klima-Thema wäre etwas, das rein faktisch eine Politik für die große Mehrheit aller Menschen wäre.
Hoffen wir, dass Banaszak einen starken Gegenpol setzen kann.
Die Kompromiss-Bereitschaft der Grünen in der Regierungskoalition basiert aber auf fehlendem Willen nach sozialer Gerechtigkeit und keiner hinreichenden Wirtschaftskompetenz, um Umweltschutz und Ressourcenmanagement sozial zu implementieren. In einer marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft mit geringer Bereitschaft, die Kaufkräftigeren zur Kasse zu bitten, führt an der MMT bzw. deren Erkenntnissen dann kein Weg vorbei.
Die soziale Frage wird vor der Klimafrage zum Kipp-Punkt der Gesellschaften werden. Und zwar weltweit.
Man kann sich durch Outsourcing vieles schönrechnen und damit an die Pharisäer-Tradition anknüpfen bzw. von der Mafia lernen, welche auch Auftragskiller beschäftigt hat(te).
Wenn Ricarda Lang die soziale Frage so wichtig war: Warum positionierte sie sich dann nicht eindeutig in der Öffrntlichkeit dafür gegen andere Partei-Interessen und deren Flügel?
Die Entwicklung der Strompreise 2022,für welche die intellektuellen Großstümper Habeck und die Andere Hauptverantwortung tragen, wäre prädestiniert dafür gewesen. Es hätte gereicht, eine Modifizierung des Merit-Order-Prinzips zu verlangen. Viel Inflation und viele Inflationserwartungen basieren darauf, dass man hier völlig versagt hat.
Die Hauptverantwortung für die hohen Strompreise trägt hier ganz alleine Putin mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es war ja nicht nur das Merit Order Prinzip das Problem sondern selbstverständlich auch der real hohe Preis für Gas.
Eine Falschbehauptung wird nicht dadurch wahr, dass sie immer wieder wiederholt wird. Die Gaspreise stiegen bereits vor dem 24. Februr 2022 exorbitant an. Grund waren ökonomische und politische Fehlentscheidungen. Näheres hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=86619
Man ist also gezwungen, den Preis für die Stromerzeugung an einen Faktor zu binden, von dem die anderen Erzeugungsarten relativ unberührt sind, aber auch hier zu exorbitanten Margen jenseits jeder Marktlogik führten.
Und den Sündenbock dafür nennt man dann Putin.
Realitätsferne sieht genauso aus und der Pfad auf dem Weg zur Realität wird gnadenlos grausam sein.
Das Auf für NS2 war übrigens Russlands Anerkennung der Donbass-Republiken und keine Agressionsveranstaltung der "Taube" Putin.
Wenn man in ausgeprägter Unfähigkeit natürlich stur und pedantisch der Merit-Order folgen muss, kann man nichts dagegen tun. Und dann hat man einen Strompreis am 28.08.2023 von etwa 1 Euro je kwh im Base-Future und etwa 30 % höher im Peak-Future.
Anstatt zu handeln, gilt es, nach dem Svhuldigen zu suchen.
Was unterscheidet eine solche Einstellung von den Ansichten eines Lindners auf abstrakter Ebene?
Im Grunde nichts, aber angesichts solcher Doofheit und Unfähigkeit stellt es einem die Nackenhaare auf.
Und stiegen die Preise auch nach dem Angriff Putins an? Und gab es speziell in Deutschland eine Notlage weil auch die Gasspeicher nicht gefüllt waren? Selbst denken heißt nicht das es auch richtig sein muss.
Stimmt aber eine Korrelation schließt eine Kausalität auch nicht aus 😉. Reicht aber auch an dieser Stelle denke ich. Das Putin nicht unschuldig ist sollte klar sein und auch das Putin nicht zu 100% die Schuld an den Gaspreisen trägt. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl dazwischen?
Verfolgt man die Kritik an den Grünen, ist der Vorwurf aber doch eher, sie seien realitätsfremde Traumtänzer. Sie hätten nix gelernt, seien Studienabbrecher und gescheiterer Kinderbuch Autoren. Gerade diejenigen Arbeiter, die der AfD zu neigen, haben doch gar nichts gegen Eliten wie Trump, erfolgreiche Anwälte oder Wirtschaftsleute. Selbst der Adel wird dort hofiert.
Vor dem Hintergrund scheint mir die Einschätzung, die Grünen würden als Elitenprojekt (welche und warum werden die abgelehnt im unterscheid zu anderen Eliten) wahrgenommen zumindest schief.
Es geht um Auftreten und Lifestyle bei deinen genannten Eliten, Lang meinte eher Bildungselite. Denke es ist auch ein Unterschied zwischen einzelnen Personen und der Gesamtpartei
Das Problem ist das die AFD Wähler Menschen wie Trump nicht als Elite wahrnehmen. Die haben den Leuten erfolgreich weis gemacht das sie ebenfalls nur die nirmalen Bürger sind und die representieren. So Sprüche wie 'Drain the swamp" von Trump und die solidarisierung mit den Bauern vermitteln halt ein Anti-Elitäres Bild.
Schade, dass Sie hier das Narrativ der CDU/CSU und der AfD bedienen! Das was die Grünen versuchen zu erreichen, und andere Parteien ihnen zuschreiben sind doch wohl zwei verschiedene Paar Stiefel! Ich sehe im Moment keine Partei in D, die Wirtschaft und Klimakrise besser hinbekommt als die Grünen! Kann man wirklich zu klug für diesen Job sein?
Das stimmt. Ich erinnere mich daran, wie ich noch als Schüler in den frühen 2000ern Wahlprogramme verglich und mir bereits da auffiel, dass ausgerechnet (und ausschließlich) bei den Grünen ein in sich stimmiges Gesamtkonzept aufgefächert wurde, wie man Wirtschaft ökologisch umbauen kann, so dass mehr soziale Gerechtigkeit entsteht und alle etwas davon haben. Bei anderen Parteien fanden sich damals eher die immer gleichen Floskeln und Beschwörungen, aber von einer wirklichen runden, durchdachten Vision war da nichts vergleichbares zu finden.
Ich glaube, das gilt bis heute, aber die Propaganda der rechten und konservativen Medien und Meinungsmacher kann das erstaunlich erfolgreich verdecken und fast mit dem Gegenteil verdecken.
Etwas seltsamer Artikel für Maurice, befremdlich tendenziös; kennt man dieses Schlagzeilenhafte und Wording doch von ganz anderer Seite..: was oder wem soll die hier gesetzte Unterscheidung dienen: „Partei der einkommensstarken Akademiker“ !? ..es nährt und befeuert doch nur das alt-elende Narrativ einer „abgehobenen Elite, die sich das ganze grüne Bessermenschentum eben auch leisten kann“. Der wirkende Unterschied ist doch weniger der (bei weitem nicht immer) einhergehende Wohlstand durch bessere Ausbildung, denn das Maß einer guten Bildung selbst (deshalb ist dies auch so wichtig für alle (!) Kinder), die die beste Resilienz gegen populistische Demagogen ermöglicht.
Als Partei, die sich als einzige (!) für soziale Gerechtigkeit (zumindest einst, für das sie dann im medialen Dauerfeuer abgestraft und vom Koalitionspartner mit finanziellen Blockaden ausgebremst wurde) stark gemacht hat ..wie geht das denn zusammen? Eigentlich weiss das doch der Autor und doch schreibt er dies wie für eine Sprechblase der BSW!?? „Habecks größte Patzer, die Gasumlage und das Heizungsgesetz“ ..what? Warum steht hier nicht gleich „Habecks Heizungshammer“. Von der Springerpresse (und den meisten „Leitmedien“) kennt man dieses vereinfachte, auf Diskreditierung abzielende Bashings, das - kleiner Nebeneffekt - mal eben die Verbraucher tiefenverunsichert und damit einen ganzen Industriezweig kollabieren ließ.
Bevor die Grünen sich jetzt mal irgendwie „sammeln“, neu aufstellen und inhaltlich (noch) aktiv werden können - in dieser desolaten Regierungslage - kann und sollte man auch kritisch differenziert „Bedenken“, muss doch aber nicht gleich so reingrätschen im Moment der Findung - auch wie so viele - damit nur mal mehr immergleiche Klischees bedienen und sie jetzt auch noch quasi als Umfallerpartei labeln, die ihre ideale - das mutmaßt der Autor bereits - nun schwarz opfern. Er bewegt sich damit im seltsamen Gleichklang mit Medien wie „Cicero Online“, das in einer Schlagzeile „Kämpfen, Grüne Jugend“ zynisch dazu aufruft)
Das eigentliche Ärgernis ist aber, das so etwas hier nicht aus einer Ecke kommt von der man es nicht anders kennt und nur resignierend den Kopf schütteln kann, sondern von einem klugen Analyst, Autor und Kommentator (der hoffentlich nur einen schlechten Tag hatte) was - relativ zur Reichweite - auf die ohnehin brachliegende sachbezogene kritische Auseinandersetzung mit der schwierigen Lage in diesem Land noch mal disruptiver wirkt.
Immerhin klingt der Schlußsatz potentiell selbskritisch und hoffnugsbereit versöhnlich. Davon braucht es mehr in diesen Zeiten
Grüne werden von einkommensstarken Akademikern überdurchschnittlich gewählt. Das ist kein Klischee und kein rechtes Narrativ, das zeigen die Nachwahlbefragungen. Ansonsten habe ich die Selbstkritik von Lang auf Brantner projiziert. Und natürlich waren die Gasumlage und das Heizungsgesetz politische Patzer, weil sie unsozial und unpopulär waren. Damit streite ich nicht ab, dass es das Heizungsgesetz braucht, das tut es. Aber das ohne soziale Kompensation zu fordern, war ein schlechter Move. Die beiden Dinge haben Habeck mächtig an Beliebtheit gekostet.
Es ist anerkennenswert und ehrenvoll von Ricarda Lang und Omid Nouripour dass sie als Parteivorsitzende die Verantwortung für das schlechte Abschneiden ihrer Partei übernehmen. Und deshalb sagt Ricarda Lang, sie sei daran gescheitert, den Grünen das Eliten-Image abzuschütteln. Diese Aussage trifft durchaus zu, aber ist nicht einmal die halbe Erklärung für die schlechten Wahlergebnisse der Grünen.
Die schlechten Wahlergebnisse der Grünen sind vor allem auf schlechtes Regierungshandeln zurückzuführen. Und dafür stehen nicht Lang und Nouripur sondern Habeck und Baerbock.
Und irgendwann haben die Menschen die Nase gestrichen voll von Worthülsen und Sprechblasen. Sie wollen konkrete Ergebnisse sehen.
Das Schreckgespenst AfD verlor spätestens dann seine abschreckende Wirkung als in der Causa Corona und beim Ukrainekrieg jede Kritik am Regierungshandeln als „rechts“ diffamiert wurde. Und jetzt haben wir den Salat.
Ich finde den Kommentar wie immer sehr gelungen, da hier ein schöner Vergleich zwischen Frau Lang und Frau Brantner geführt wird. Einfach interessant die Gegensätze zu lesen und jetzt dürfen wir gespannt sein wie es bei der Bevölkerung ankommt.
In der Konfrontation-Doku kommt Ricarda Lang insgesamt recht sympathisch rüber und ihre politischen Anliegen sind glaubwürdig und unterstützenswert. Die Kompromissbereitschaft der Grünen in der Koalition und auch von Ricarda Lang im Besonderen ist m.E. hier leider nicht nur eine Stärke, sondern eben auch eine Schwäche, weil die sinnvollen Anliegen zu sehr verwässern und sich die FDP eben immer wieder durchsetzen konnte. Gerade in der Reflexion am Ende der Feldenkirchen-Doku zeigt Ricarda Lang Einsichten, die eigentlich eine super Basis für die weitere Arbeit wären.
Im Kontrast dazu wirkt Brantner kühl, bürokratisch, unnahbar. Die Tendenz zur Mitte und das gleichmäßige Mitrücken mit allen anderen Parteien nach rechts wird ein fataler Fehler sein. Nachdem sich die Linkspartei zerlegt hat und das BSW nicht links ist, nachdem Scholz auf Titelseiten Abschiebungen gefordert hat, braucht es doch gerade eine Partei, die klar und deutlich für mehr Gerechtigkeit eintritt. Dies kombiniert mit dem Klima-Thema wäre etwas, das rein faktisch eine Politik für die große Mehrheit aller Menschen wäre.
Hoffen wir, dass Banaszak einen starken Gegenpol setzen kann.
Die Kompromiss-Bereitschaft der Grünen in der Regierungskoalition basiert aber auf fehlendem Willen nach sozialer Gerechtigkeit und keiner hinreichenden Wirtschaftskompetenz, um Umweltschutz und Ressourcenmanagement sozial zu implementieren. In einer marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft mit geringer Bereitschaft, die Kaufkräftigeren zur Kasse zu bitten, führt an der MMT bzw. deren Erkenntnissen dann kein Weg vorbei.
Die soziale Frage wird vor der Klimafrage zum Kipp-Punkt der Gesellschaften werden. Und zwar weltweit.
Man kann sich durch Outsourcing vieles schönrechnen und damit an die Pharisäer-Tradition anknüpfen bzw. von der Mafia lernen, welche auch Auftragskiller beschäftigt hat(te).
Wenn Ricarda Lang die soziale Frage so wichtig war: Warum positionierte sie sich dann nicht eindeutig in der Öffrntlichkeit dafür gegen andere Partei-Interessen und deren Flügel?
Die Entwicklung der Strompreise 2022,für welche die intellektuellen Großstümper Habeck und die Andere Hauptverantwortung tragen, wäre prädestiniert dafür gewesen. Es hätte gereicht, eine Modifizierung des Merit-Order-Prinzips zu verlangen. Viel Inflation und viele Inflationserwartungen basieren darauf, dass man hier völlig versagt hat.
Die Hauptverantwortung für die hohen Strompreise trägt hier ganz alleine Putin mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es war ja nicht nur das Merit Order Prinzip das Problem sondern selbstverständlich auch der real hohe Preis für Gas.
Eine Falschbehauptung wird nicht dadurch wahr, dass sie immer wieder wiederholt wird. Die Gaspreise stiegen bereits vor dem 24. Februr 2022 exorbitant an. Grund waren ökonomische und politische Fehlentscheidungen. Näheres hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=86619
Man ist also gezwungen, den Preis für die Stromerzeugung an einen Faktor zu binden, von dem die anderen Erzeugungsarten relativ unberührt sind, aber auch hier zu exorbitanten Margen jenseits jeder Marktlogik führten.
Und den Sündenbock dafür nennt man dann Putin.
Realitätsferne sieht genauso aus und der Pfad auf dem Weg zur Realität wird gnadenlos grausam sein.
Das Auf für NS2 war übrigens Russlands Anerkennung der Donbass-Republiken und keine Agressionsveranstaltung der "Taube" Putin.
Wenn man in ausgeprägter Unfähigkeit natürlich stur und pedantisch der Merit-Order folgen muss, kann man nichts dagegen tun. Und dann hat man einen Strompreis am 28.08.2023 von etwa 1 Euro je kwh im Base-Future und etwa 30 % höher im Peak-Future.
Anstatt zu handeln, gilt es, nach dem Svhuldigen zu suchen.
Was unterscheidet eine solche Einstellung von den Ansichten eines Lindners auf abstrakter Ebene?
Im Grunde nichts, aber angesichts solcher Doofheit und Unfähigkeit stellt es einem die Nackenhaare auf.
Und stiegen die Preise auch nach dem Angriff Putins an? Und gab es speziell in Deutschland eine Notlage weil auch die Gasspeicher nicht gefüllt waren? Selbst denken heißt nicht das es auch richtig sein muss.
Ole schreibt: »Und stiegen die Preise auch nach dem Angriff Putins an?«
Das sollten wir inzwischen alle gelertnt haben: Korrelation ist etwas anderes als Kausalität.
Stimmt aber eine Korrelation schließt eine Kausalität auch nicht aus 😉. Reicht aber auch an dieser Stelle denke ich. Das Putin nicht unschuldig ist sollte klar sein und auch das Putin nicht zu 100% die Schuld an den Gaspreisen trägt. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl dazwischen?
Verfolgt man die Kritik an den Grünen, ist der Vorwurf aber doch eher, sie seien realitätsfremde Traumtänzer. Sie hätten nix gelernt, seien Studienabbrecher und gescheiterer Kinderbuch Autoren. Gerade diejenigen Arbeiter, die der AfD zu neigen, haben doch gar nichts gegen Eliten wie Trump, erfolgreiche Anwälte oder Wirtschaftsleute. Selbst der Adel wird dort hofiert.
Vor dem Hintergrund scheint mir die Einschätzung, die Grünen würden als Elitenprojekt (welche und warum werden die abgelehnt im unterscheid zu anderen Eliten) wahrgenommen zumindest schief.
Es geht um Auftreten und Lifestyle bei deinen genannten Eliten, Lang meinte eher Bildungselite. Denke es ist auch ein Unterschied zwischen einzelnen Personen und der Gesamtpartei
Das Problem ist das die AFD Wähler Menschen wie Trump nicht als Elite wahrnehmen. Die haben den Leuten erfolgreich weis gemacht das sie ebenfalls nur die nirmalen Bürger sind und die representieren. So Sprüche wie 'Drain the swamp" von Trump und die solidarisierung mit den Bauern vermitteln halt ein Anti-Elitäres Bild.
Schade, dass Sie hier das Narrativ der CDU/CSU und der AfD bedienen! Das was die Grünen versuchen zu erreichen, und andere Parteien ihnen zuschreiben sind doch wohl zwei verschiedene Paar Stiefel! Ich sehe im Moment keine Partei in D, die Wirtschaft und Klimakrise besser hinbekommt als die Grünen! Kann man wirklich zu klug für diesen Job sein?
Ich nehme die Zustandsbeschreibung von Lang als Ausgangspunkt und keine rechten Narrative.
Das stimmt. Ich erinnere mich daran, wie ich noch als Schüler in den frühen 2000ern Wahlprogramme verglich und mir bereits da auffiel, dass ausgerechnet (und ausschließlich) bei den Grünen ein in sich stimmiges Gesamtkonzept aufgefächert wurde, wie man Wirtschaft ökologisch umbauen kann, so dass mehr soziale Gerechtigkeit entsteht und alle etwas davon haben. Bei anderen Parteien fanden sich damals eher die immer gleichen Floskeln und Beschwörungen, aber von einer wirklichen runden, durchdachten Vision war da nichts vergleichbares zu finden.
Ich glaube, das gilt bis heute, aber die Propaganda der rechten und konservativen Medien und Meinungsmacher kann das erstaunlich erfolgreich verdecken und fast mit dem Gegenteil verdecken.
Etwas seltsamer Artikel für Maurice, befremdlich tendenziös; kennt man dieses Schlagzeilenhafte und Wording doch von ganz anderer Seite..: was oder wem soll die hier gesetzte Unterscheidung dienen: „Partei der einkommensstarken Akademiker“ !? ..es nährt und befeuert doch nur das alt-elende Narrativ einer „abgehobenen Elite, die sich das ganze grüne Bessermenschentum eben auch leisten kann“. Der wirkende Unterschied ist doch weniger der (bei weitem nicht immer) einhergehende Wohlstand durch bessere Ausbildung, denn das Maß einer guten Bildung selbst (deshalb ist dies auch so wichtig für alle (!) Kinder), die die beste Resilienz gegen populistische Demagogen ermöglicht.
Als Partei, die sich als einzige (!) für soziale Gerechtigkeit (zumindest einst, für das sie dann im medialen Dauerfeuer abgestraft und vom Koalitionspartner mit finanziellen Blockaden ausgebremst wurde) stark gemacht hat ..wie geht das denn zusammen? Eigentlich weiss das doch der Autor und doch schreibt er dies wie für eine Sprechblase der BSW!?? „Habecks größte Patzer, die Gasumlage und das Heizungsgesetz“ ..what? Warum steht hier nicht gleich „Habecks Heizungshammer“. Von der Springerpresse (und den meisten „Leitmedien“) kennt man dieses vereinfachte, auf Diskreditierung abzielende Bashings, das - kleiner Nebeneffekt - mal eben die Verbraucher tiefenverunsichert und damit einen ganzen Industriezweig kollabieren ließ.
Bevor die Grünen sich jetzt mal irgendwie „sammeln“, neu aufstellen und inhaltlich (noch) aktiv werden können - in dieser desolaten Regierungslage - kann und sollte man auch kritisch differenziert „Bedenken“, muss doch aber nicht gleich so reingrätschen im Moment der Findung - auch wie so viele - damit nur mal mehr immergleiche Klischees bedienen und sie jetzt auch noch quasi als Umfallerpartei labeln, die ihre ideale - das mutmaßt der Autor bereits - nun schwarz opfern. Er bewegt sich damit im seltsamen Gleichklang mit Medien wie „Cicero Online“, das in einer Schlagzeile „Kämpfen, Grüne Jugend“ zynisch dazu aufruft)
Das eigentliche Ärgernis ist aber, das so etwas hier nicht aus einer Ecke kommt von der man es nicht anders kennt und nur resignierend den Kopf schütteln kann, sondern von einem klugen Analyst, Autor und Kommentator (der hoffentlich nur einen schlechten Tag hatte) was - relativ zur Reichweite - auf die ohnehin brachliegende sachbezogene kritische Auseinandersetzung mit der schwierigen Lage in diesem Land noch mal disruptiver wirkt.
Immerhin klingt der Schlußsatz potentiell selbskritisch und hoffnugsbereit versöhnlich. Davon braucht es mehr in diesen Zeiten
Grüne werden von einkommensstarken Akademikern überdurchschnittlich gewählt. Das ist kein Klischee und kein rechtes Narrativ, das zeigen die Nachwahlbefragungen. Ansonsten habe ich die Selbstkritik von Lang auf Brantner projiziert. Und natürlich waren die Gasumlage und das Heizungsgesetz politische Patzer, weil sie unsozial und unpopulär waren. Damit streite ich nicht ab, dass es das Heizungsgesetz braucht, das tut es. Aber das ohne soziale Kompensation zu fordern, war ein schlechter Move. Die beiden Dinge haben Habeck mächtig an Beliebtheit gekostet.
Ich glaube bei der Kritik am "Heizungsgesetz" ging es nicht um dessen Inhalt sondern die Vorstellung davon.
Es ist anerkennenswert und ehrenvoll von Ricarda Lang und Omid Nouripour dass sie als Parteivorsitzende die Verantwortung für das schlechte Abschneiden ihrer Partei übernehmen. Und deshalb sagt Ricarda Lang, sie sei daran gescheitert, den Grünen das Eliten-Image abzuschütteln. Diese Aussage trifft durchaus zu, aber ist nicht einmal die halbe Erklärung für die schlechten Wahlergebnisse der Grünen.
Die schlechten Wahlergebnisse der Grünen sind vor allem auf schlechtes Regierungshandeln zurückzuführen. Und dafür stehen nicht Lang und Nouripur sondern Habeck und Baerbock.
Die Grünen sind eine von fünf Parteien im Bundestag, die in unterschiedlicher Zusammensetzung seit Jahrzehnten politische Entscheidungen treffen, die nicht im Sinne der Mehrheit der Bevölkerung sind. Hier https://www.widerborstig.de/pispers.PNG hier https://www.lokalkompass.de/haltern/c-politik/der-irrweg-der-demokratischen-parteien-nach-den-trugschluessen-aus-den-juengsten-wahldesastern_a1990070 hier https://www.manova.news/artikel/die-schonungslose-wahlanalyse sowie hier https://www.geldfuerdiewelt.de/p/neuer-haushalt-2024-ampel-ktf-kuerzung-schuld Belege von unterschiedlichen Autoren in unterschiedlichen Nuancen zu meiner Behauptung.
Und irgendwann haben die Menschen die Nase gestrichen voll von Worthülsen und Sprechblasen. Sie wollen konkrete Ergebnisse sehen.
Das Schreckgespenst AfD verlor spätestens dann seine abschreckende Wirkung als in der Causa Corona und beim Ukrainekrieg jede Kritik am Regierungshandeln als „rechts“ diffamiert wurde. Und jetzt haben wir den Salat.
Ich finde den Kommentar wie immer sehr gelungen, da hier ein schöner Vergleich zwischen Frau Lang und Frau Brantner geführt wird. Einfach interessant die Gegensätze zu lesen und jetzt dürfen wir gespannt sein wie es bei der Bevölkerung ankommt.